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Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dersch
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langsamer.
    Schließlich leuchtete die Tankanzeige auf dem Armaturenbrett des Wagens auf und Claire beschloss an der nächsten Tankstelle anzuhalten und einen starken Kaffee zu trinken. Fü r gewöhnlich half ihr ein doppelter Espresso...
    Nimm gleich einen D reifachen!
    ... dabei, sich zu sammeln und zur Ruhe zu kommen.
    Bereits einen Block später erblickte sie das Reklameschild einer Shell-Tankstelle. Sie bog von der Straße ab und parkte ihren Wagen gleich neben dem Eingang zum Bistro, das an die Tankstelle angrenzte. Als sie den Motor des Wagens abstellte, hatte sich Dunkelheit über die Stadt gelegt. Es war Nacht geworden, in der Stadt , die niemals schläft .
    Als Claire ihre Wagentüre zuschlug, spürte sie ein Brennen und Ziehen in den Fingerkuppen ihrer rechten Hand. Es war die Hand, mit der sie Amanda an der Schläfe berührt hatte , bevor...
    ... bevor s ie sich in ein Monster verwandelt hatte!
    Claire betrachtete die Finger im grellen Licht der Gasdampflampe, die die Umgebung rund um ihren Wagen in ein trostloses Orange t auchte . W a s sie sah, gefiel ihr gar nicht:
    Die Fingerkuppen waren verbrannt. Dicke Blasen waren auf Ze ige- und Mittelfinder gewachsen. Sie waren mit klarer Flüssigkeit gefüllt , die im Rhythmus i hres Herzschlages pulsierte. Am Ringfinger war die Blase bereits aufgerissen und Claire konnte das rohe Fleisch darunter erkennen. Es war rosa und nässte – doch der Schmerz hielt sich in Grenzen.
    Claire glaubte, dass der Schock von vorhin dafür verantwortlich war , dass sie die Verletzung bis zu diesem Zeitpunkt nicht wahrgenommen hatte. Trotzdem ging sie zum Heck ihres Wagens, öffnete den Kofferraum und anschließend den Erste Hilfe Kasten. Zuerst desinfizierte sie ihre Finger mit Jod , danach verband sie jeden einzeln mit Pflastern. Nachdem sie ihre Wunden provisorisch versorgt hatte, schloss sie den Wagen ab und betrat das Bistro.
    Obwohl nicht viel los war, setz te sie sich an die Theke, direkt vor den riesigen Flachbildfernseher, der in einiger Höhe an der Wand montiert war. Die Lautstärke des Gerätes war beinahe vollkommen herunter gedreht – dennoch konnte Claire erkennen, dass gerade die 8 Uhr Nachrichten auf Kanal 6 liefen.
    Eine gelangweilt aussehende Kellnerin erhob sich von einem Barhocker hinter der Theke und kam auf Claire zu :
    „Na , was darf es sein, Schätzchen?“
    „Einen Kaffee bitte.“
    „Schwarz?“
    „ So schwarz wie ein f abrikneuer Autoreifen , wenn’s geht .“
    Die Kellnerin zeigte ihr ein müdes Lächeln und setzte sich dann gleich in Bewegung.
    „So bitteschön“, sagte sie schließlich und stellte die Tasse vor Claire auf die Theke. Dampfschwaden kräuselten sich über dem Tassenrand und erzeugte immer neue Gebilde.
    „Danke“, sagte Claire.
    „Nichts zu danken, Darling.“
    Die Kellnerin ging wieder zurück an ihren Platz hinter der Theke und setzte sich.
    Claire nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Er schmeckte nicht besonders – weder gut, noch schlecht. Dennoch würde er seinen Zweck erfüllen, dachte sie und nahm noch einen Schluck.
    Während sie trank blickte sie hinauf zum Fernsehbildschirm , wo der Nachrichtensprecher gerade im Flüsterton über die bevorstehende Bürgermeisterwahl redete.
    Als der Beitrag zu Ende war und der nächste anfing, setzte Claires Herz einen Schlag aus . Sie krallte sich an die T asse, um sie nicht fallen zu lassen. Dennoch schwappte et was Kaffee über den Rand und rui nierte ihre Bluse. Obwohl es eine Bluse aus reiner Seide war, nahm Claire nichts davon war. Ihre Augen waren aufgerissen und betrachteten das Bild, das sich ihr auf dem Fernsehbildschirm bot:
    John blickte ihr aus dem Fernseher entgegen. Es handelte sich um ein älteres Foto, dennoch erkannte Claire ihn sofort. Die Bildunterschrift lautete:
    KLEINKRIMMINELLER AM JFK A I R PORT ERSCHOSSEN.
    „ Schnell “, rief Claire zur Kellnerin, „ stellen Sie den Fernseher lauter!“
    Die Kellnerin verzog keine Miene, sondern kramte sofort eine Fernbedienung aus ihrer Schürze hervor, als hätte sie nur auf diesen Befehl gewartet. Dann stellte sie den Fernseher lauter.
    Während die Lautstärke anschwoll, verfolgte Claire jedes einzelne Wort des Nachrichtensprechers:
    „...bei dem Opfer handelt es sich um den der Polizei einschlägig bekannten Kleinganoven Jure Ceres – einen Immigranten aus dem ehemaligen Jugoslawien, der bereits mehrere Haftstrafen in Ryker ’ s Island und anderen Gefängnissen des Staates New York abgesessen hat.
    Aufgrund

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