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Fleisch und Blut

Fleisch und Blut

Titel: Fleisch und Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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regelmäßiges Taschengeld, erzählte ihr aber nie, wo es eigentlich herkam.«
    Milo und ich wechselten einen Blick. Wir erinnerten uns beide an die Einzahlungen auf Laurens Anlagekonto. Hunderttausend Dollar vor vier Jahren und seitdem fünfzigtausend pro Jahr.
    »Viel Geld?«, fragte Milo.
    »Lauren hat keine Beträge genannt, aber es müssen hohe Summen gewesen sein, stimmt's?«, fragte Salander. »All diese Nullen. Und was für Sachen sie anhatte. Aber der springende Punkt war, Jane war nicht offen zu ihr. Sie hat Lauren belogen, was die Herkunft ihres Taschengelds betraf.«
    »Was hat sie ihr erzählt?«
    »Dass ihr zweiter Ehemann es ihr - Jane - geben würde und dass Jane es sich mit Lauren teilt, aus reiner Herzensgüte.«
    »Das hat Lauren geglaubt?«
    »Mr. Abbot ist ein reicher Fernsehproduzent. Richtig großzügig Jane gegenüber. Jane lebte jetzt wie eine reiche Frau. Aber dann, als Jane versuchte, Lauren unter Druck zu setzen, damit sie über die Duke-Geschichte Stillschweigen bewahrte, hat sie ihr gesagt, wo das Geld wirklich herkam, und sich dabei als Heilige hinzustellen versucht - ›Ich hab mir für dich ein Bein ausgerissen, all die Jahre, in denen du kein Wort mit mir gesprochen hast, habe ich trotzdem dein Geld beiseite gelegt.‹ Und dann hat sie Lauren angeboten, ihr noch mehr Geld zu geben, wenn sie sich von Tony Duke fern hält.«
    »Warum hat sie sich deswegen Sorgen gemacht?«
    »Sie hat Lauren erzählt, das würde ein großes Chaos hervorrufen, es wäre nichts dadurch zu gewinnen. Lauren hatte den Verdacht, dass sie sich in Wirklichkeit Sorgen machte, sie könne Tony Duke verärgern und ihre eigene finanzielle Unterstützung aufs Spiel setzen. Ihren Arsch schützen wollte. In Laurens Augen versuchte Jane, sie zu kaufen, und sie war es leid, sich kaufen zu lassen.«
    Salander schwieg einen Moment und fügte dann hinzu: »Ich schätze, ich weiß jetzt, was sie damit meinte.«
    »Klingeling«, sagte LeMoyne und tat so, als schwenke er ein Glöckchen.
    Milo sagte: »Also hat Jane Duke einen Brief geschrieben, und er hat einfach angefangen, ihr Geld zu schicken.«
    »Jane wollte Lo nicht in die Einzelheiten einweihen - das war einer der Gründe für ihre Frustration. Jane betrank sich und plauderte die Geschichte aus, dann zog sie sich zurück und wollte Lauren nichts mehr erzählen.«
    »Kannst du ihr das zum Vorwurf machen?«, fragte Le-Moyne. »Das Mädchen war eine Nutte. Die Mutter hatte eine goldene Gans, die ihr in die Hand schiss, und wusste, dass ihre Abmachung hinfällig würde, falls Duke herausfände, dass er eine Nutte zur Tochter hat. Er ist der Mann für erbauliche Titten und Ärsche, da wäre eine Tochter, die ihren Lebensunterhalt kniend verdient, schlechte PR.« Er lächelte Milo an. »Hab ich Recht?«
    »Guter Plot.«
    »Das ist mein Job.« Kichernd wandte sich LeMoyne wieder seinem Drehbuch zu.
    »Also hat Jane versucht, Lauren zurückzuhalten«, sagte ich. »Aber Lauren wollte sich nicht zurückhalten lassen. Nahm Verbindung zu den Dukes auf und hat sie in Malibu besucht.«
    »Sie hat mir gegenüber keine Einzelheiten genannt«, erklärte Salander, »aber sie sagte, Gott sei Dank hätte sie den Computer - sie hat ihn benutzt, um über die Dukes zu recherchieren, brauchte weder ihre Mutter noch sonst jemanden, weil sie die Technologie auf ihrer Seite hatte. Sie hat es mir sogar gezeigt - sie hatte dieses niedliche kleine Stammbaum-Dings da drin - dieser richtige kleine Baum voller Äpfel mit den Namen von Leuten drauf.«
    »Sind Ihnen irgendwelche dieser Namen aufgefallen?«, fragte Milo.
    »Nein, so nah hat sie mich nicht rankommen lassen - sie wollte mich nur den Baum sehen lassen und hat ihn dann wieder mit in ihr Zimmer genommen. Als wenn sie stolz drauf wäre. Sie sagte, es wäre ein Genealogie-Programm; sie hatte es gekauft und dann runtergeladen.« Salander zuckte zusammen. »Und als Sie dann anriefen und nach dem Computer fragten und ich begriff, dass er verschwunden war ... Das war der Zeitpunkt, als ich mir Sorgen zu machen begann.«
    »Dass vielleicht jemand die Familienangaben in die Hand bekommen wollte.«
    »Das und der Umstand, dass sich jemand Zutritt zu unserer Wohnung verschafft hatte. Dann, als ich von Jane hörte ...« Salander biss sich auf die Lippen. »Ich begann zu denken: Vielleicht hatte Lauren ihre Mutter falsch eingeschätzt. Vielleicht wollte Jane nicht aus selbstsüchtigen Gründen verhindern, dass Lauren zu nahe an Duke herankam, sondern weil

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