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Fleisch und Blut

Fleisch und Blut

Titel: Fleisch und Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gemietet hatte. Und da ... ist es passiert. Jane und Los Dad - der, den sie für ihren Dad gehalten hat, das Arschloch - gingen miteinander, hatten sich aber noch nicht entschieden zu heiraten. Als Jane feststellte, dass sie schwanger war, hat sie ihn überzeugt, sie zu heiraten.«
    »Von wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen«, sagte Justin LeMoyne. »Das hat wirklich das Zeug zu einer guten Story.«
    »Das Komische daran war«, sagte Salander, »durch das, was sie über Duke erfuhr, ergaben für Lauren einige Dinge erst einen Sinn. Zum Beispiel, warum sie ihren Vater - der, der sie aufgezogen hatte - nicht ausstehen konnte. Sie sagte, sie hätte nie eine Beziehung zu ihrem Vater gefunden, er sei ihr immer wie ein Fremder vorgekommen - als hätte zwischen ihnen eine Mauer gestanden. Jetzt verstand sie es.«
    »Jane hat ihm nie erzählt, wer Laurens wahrer Vater ist«, sagte ich.
    »Lauren sagte, keine Chance, das wäre bei seinem Temperament unmöglich gewesen. Die Ehe war ohnehin am Ende, aber Jane erzählte Lauren, sie hätte während ihrer gesamten Schwangerschaft unter der Wahnvorstellung gelitten, er würde es herausfinden und irgendwie gewalttätig reagieren. Glücklicherweise sah Lauren Jane ähnlich.«
    »Sie war paranoid, hat das Baby aber behalten«, sagte ich.
    »Sie hat Lauren erzählt, sie hätte immer ein Baby haben wollen.«
    Tish Teagues Ausbruch kam mir wieder in den Sinn. Wie sie Laurens grausame Bemerkung zum Abschied wiederholte: »Du verdienst nämlich nicht das kleinste bisschen von mir - du gehörst nicht mal zu meiner Familie, und er auch nicht und deine Blagen auch nicht.«
    Keine Blutsverwandtschaft zwischen Lauren und Lyles Töchtern, und trotzdem hatte Lauren sie aufgesucht und ihnen Weihnachtsgeschenke mitgebracht, nur um sich dann wieder zurückzuziehen. Wie einsam sie gewesen sein musste ...
    »Also hat Jane es Lauren vor rund einem Jahr erzählt«, sagte Milo. »Und wann hat Lauren es Ihnen erzählt?«
    »Kurz nachdem ich zu ihr gezogen bin - vielleicht zwei Monate später. Zunächst, zu Beginn unserer Wohngemeinschaft, war sie wirklich gut drauf, die ganze Zeit glücklich. Wahrscheinlich, weil sie es gerade erfahren hatte. Aber dann änderte sich ihre Stimmung - sie fiel regelrecht in ein Loch. Da ich ein guter Zuhörer bin, versuchte ich ihr dabei zu helfen, dass sie sich öffnete ... Es kam schließlich dazu, als ich dieses große italienische Abendessen kochte und wir eine ganze Flasche Chianti getrunken hatten - billiger Wein ist ein großartiges Mittel, um Gespräche in Gang zu bringen, stimmt's?«
    Milo verlagerte sein Körpergewicht. »In was für einer Stimmung war sie, als sie es Ihnen erzählte?«
    »Zunächst war sie ein bisschen ausgelassen - so in dem Sinn, ist das nicht cool, mein Dad ist ein Trillionär. Aber dann wurde sie richtig still. Ich dachte, vielleicht weil sie das Gefühl hatte, was sie alles verpasst hat - all die Jahre, in denen sie eine Prinzessin hätte sein können. Ich hab etwas in der Richtung zu ihr gesagt, aber sie sagte, nein, das wäre ganz und gar nicht der Grund. Sie wolle ihr Leben mit niemandem tauschen, aber die ganze Geschichte hätte sie einfach aus dem Gleichgewicht gebracht. Und - das war die Hauptsache - nachdem Jane es ihr gesagt hatte, drehte sie völlig durch und fing an, Lo zu bedrängen, dass sie die Sache vergisst und nicht versucht, zu Duke Kontakt aufzunehmen. Lauren empfand das als grausam und als Manipulation, und damit hatte sie Recht, finden Sie nicht? Man kann nicht einfach hingehen und irgendwas bei jemandem abladen und ihn dann zurückhalten wollen. Lauren war wütend auf Jane.«
    »Das war der Grund, warum sie sich damals beklagt hat, dass Jane sie kontrollieren wolle«, sagte ich.
    »Ja, genau. Sie sagte, Jane sei feige und eine Lügnerin und sie müsse völlig bekloppt sein anzunehmen, dass sie - Lauren - untätig zusehen würde, wie jemand anders die Regeln festlegt. Außerdem war sie sauer darüber, dass Jane sie zu bestechen versucht hatte, damit sie still bleibt - sie fand das schäbig.«
    »Womit bestechen?«
    »Nach ihrer Scheidung war Jane eine Zeit lang wirklich arm. Also hat sie an Tony Duke geschrieben, und er hat begonnen, ihr Geld zu schicken. Für sie und für Lauren. Obwohl Lauren gar nicht bei ihr war - sie und Jane hatten seit Jahren keinen Kontakt mehr. Jane behauptete, sie hätte nur ihren Anteil ausgegeben und den von Lauren beiseite gelegt. Als sie und Lo wieder Verbindung aufnahmen, gab sie Lo ein

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