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Fleisch und Blut

Fleisch und Blut

Titel: Fleisch und Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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in mein Auto gestiegen bin.«
    »Und das war wann?«, fragte Milo.
    »Als ich arbeiten ging - so gegen halb acht.«
    »Und was haben Sie gedacht, als Sie Laurens Wagen sahen?«
    »Ich hab - hab mir nicht viel dabei gedacht, wirklich nicht.«
    »War das üblich, Andy? Dass Lauren ihren Wagen stehen ließ?«
    »Eigentlich nicht. Ich hab einfach - es hat mich nicht beschäftigt. Ich kann nicht mal sagen, dass ich es bewusst zur Kenntnis genommen habe. Als ich nach Hause kam, war sie nicht da, aber das war auch nicht ungewöhnlich. Morgens war sie oft nicht da. Wir hatten verschiedene Biorhythmen - manchmal vergingen Tage, bevor wir uns über den Weg liefen. Am Mittwoch oder so fing ich an, mir ein wenig Sorgen zu machen, aber Sie wissen ja ... Sie war ein erwachsener Mensch. Ich dachte mir, sie wird schon einen Grund dafür haben, das zu tun, was sie eben tat. Hatte ich Unrecht?«
    »Damit, dass sie ihre Gründe hatte?«
    »Damit, nicht früher etwas zu unternehmen. Ich meine, was hätte ich tun können?«
    Milo antwortete nicht.
    Salander sagte: »Ich wünschte nur ... mir wird übel. Das ist einfach unbegreiflich.«
    »Zurück zum Sonntag, Andy. Was haben Sie getan, nachdem Lauren gegangen war?«
    »Ehm, ich hab versucht wieder einzuschlafen, konnte nicht, bin aufgestanden und im Beverly Center einkaufen gegangen. Ich dachte, ich kaufe mir ein paar Hemden, aber ich fand nichts, also hab ich mir einen Film angesehen - Happy, Texas. Irre komisch. Haben Sie ihn gesehen?«
    Milo schüttelte den Kopf.
    Salander sagte: »Sie sollten ihn sehen. Er ist wirklich lustig -«
    »Was haben Sie danach gemacht?«
    »Ich bin nach Hause gegangen, hab was zu Abend gegessen, mich umgezogen und bin hierher gekommen. Am nächsten Tag hab ich lange geschlafen. Bis drei Uhr. Warum fragen Sie mich das alles? Sie können doch nicht ernsthaft glauben ...«
    »Routinefragen«, erklärte Milo.
    »Das klingt wie im Fernsehen«, sagte Salander. »Ganz wie Jack Webb.« Er versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht hatte an Elastizität verloren, als hätte jemand die Knochen herausgerissen.
    »Okay, Andy«, sagte Milo. »Vor Ihrer Wohnung sind Polizeibeamte. Es wird eine Zeit lang ein bisschen unruhig sein. Juristisch gesehen brauche ich Ihre Zustimmung zur Durchsuchung nicht, aber ich würde mich gern Ihrer Kooperationsbereitschaft versichern.«
    »Klar. Natürlich - reden Sie auch von meinem Zimmer?«
    »Falls die Durchsuchung auch auf Ihr Zimmer ausgedehnt wird, fänden Sie das problematisch?«
    Salander trat mit einem Schuh gegen den anderen. »Ich meine, ich wäre nicht begeistert, wenn meine Sachen kaputtgemacht werden.«
    »Ich würde das selbst machen, Andy. Dafür sorgen, dass alles wieder an seinen Platz gestellt wird.«
    »Klar - aber darf ich fragen warum, Mr. Sturgis? Was hat mein Zimmer mit dieser Sache zu tun?«
    »Ich muss gründlich sein.«
    Salanders schmale Schultern hoben und senkten sich. »Offenbar. Warum auch nicht, ich habe nichts zu verbergen. Nichts wird wieder so sein wie früher, nicht wahr? Kann ich jetzt wieder arbeiten gehen?«
    »Wann ist Ihre Schicht zu Ende?«
    »Um vier - dann mache ich sauber.«
    »Die Beamten sind vielleicht immer noch da, wenn Sie eintreffen - Sie haben doch vor, nach Hause zu gehen?«
    »Wohin soll ich denn sonst gehen? Zumindest vorerst.«
    »Vorerst?«
    »Ich weiß nicht, ob ich mir die ganze Wohnung leisten kann ... Oh Gott, das ist einfach so grauenhaft - hat sie leiden müssen?«
    »Ich habe noch keinen Bericht vom Gerichtsmediziner.«
    »Wer würde so etwas tun?«, sagte S alander. »Welches verdrehte Gehirn - Mr. Sturgis, ich habe das Gefühl, als ob sich alles auflöste.«
    Milo sagte: »Ja, es ist hart.« Er blickte hinüber zu dem Verkehr auf dem Santa Monica Boulevard, seine Augen undurchdringlich. Dann ein Blick zu mir.
    Ich sagte: »Andrew, dieses Mittagessen, zu dem Lauren mit ihrer Mutter verabredet war und wo sie anschließend sagte, sie wolle nicht kontrolliert werden. Haben Sie eine Idee, was sie damit gemeint hat?«
    »Nein. Und sogar als sie sauer auf Mrs. A war, hat sie gesagt, sie wüsste, dass ihre Mutter sie liebt.«
    »Was ist mit ihrem Vater? Ist er mal erwähnt worden?«
    »Nein, sie hat nie von ihm geredet - sie weigerte sich. Hat einfach kein Wort mehr gesagt, als ich das Thema zum ersten Mal anschnitt, daher hab ich es nicht noch einmal getan. Es war ziemlich offensichtlich, dass sie für ihn nichts übrig hatte.«
    »Aber sie hat nie gesagt,

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