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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Zimmer mündeten, das irgendwo im ersten Stock des Gebäudes versteckt lag.
    Die Villa entpuppte sich als seltsamer Ort, der zunehmend seltsamer wurde. Und Westmore entdeckte auch weitere DVDs. Ihm graute davor, sie sich anzusehen, aber er tat es trotzdem, weil er sich davon weitere Hinweise auf das geheimnisvolle Rodenbaugh-Mädchen erhoffte. Er fand jedoch keine. Die DVDs enthielten entweder Pornos von T&T oder weitere ekelerregende Vergewaltigungs- und Misshandlungsszenen. In einem sonst leeren Zimmer im ersten Stock stolperte er auf einer Ablage in einem Schrank über einige weitere Fotos. Sie zeigten die plumpe, übergewichtige Frau, die er auf der Halloween-DVD gesehen hatte. Faye Mullins, so hatte Karen sie genannt, wenn er sich korrekt erinnerte. Die Hausmeisterin. Auf den Bildern posierte sie verhalten lächelnd mit einigen der Stars und Sternchen von T&T, doch hinter jenem Lächeln lag unverkennbar unterdrücktes Elend. Die Frage drängte sich auf: Wo war Faye Mullins in der Nacht des 3. April gewesen?
    Und wo steckte sie jetzt?
    Westmore rief einen privaten Ermittler an, den er aus seinen Tagen bei der Zeitung kannte, und beauftragte ihn damit, Nachforschungen über Deborah Rodenbaugh anzustellen. Außerdem forderte er einen umfassenden Bericht über den Hintergrund und die Finanzverhältnisse von Hildreth an. Wie ist er so reich geworden? Vivica und andere behaupteten, er sei ein Finanzgenie gewesen, allerdings hatten oberflächliche Suchmaschinen-Recherchen von Westmore allesamt ins Leere geführt, was er als äußerst merkwürdig empfand.
    »Haben Sie gehört, was diese Spinnerin Cathleen heute Nacht vorhat?«, fragte Mack ihn später in der Küche. Er braute sich gerade einen Espresso. »Sie will so etwas wie eine Séance abhalten.«
    Westmore zeigte sich kaum überrascht. In diesem Haus? »Wozu? Um Kontakt mit den Toten aufzunehmen?«
    »Um Kontakt mit Hildreth aufzunehmen.« Mack lächelte sarkastisch und ging mit seinem Kaffee davon.
    »Kommen Sie mal hier rein«, sagte Nyvysk, womit er Westmore überraschte. »Da ist etwas, das Sie vielleicht gern sehen würden ...«
    Westmore trat ins Atrium. »Was hat es damit auf sich, dass Cathleen eine Séance durchführen will?«, fragte er.
    Nyvysk kicherte. »Es ist nicht ganz das, was Sie möglicherweise erwarten. Cathleen ist Mentalistin – also eine Art Medium. Sie kann sich in einen Zustand versetzen, den wir als Theta-Trance bezeichnen und der manchmal kommunikationsbereite Geister anlockt. Manche von ihnen sind ausgesprochen redselig, Mr. Westmore; so sehr, dass es geradezu lästig sein kann. Aber was Cathleen tun will, ist nichts, worüber Sie schon gelesen oder was Sie in Filmen gesehen haben. Keine Hexenbretter, keine Leute, die um einen Tisch sitzen und sich an den Händen halten.«
    »Cathleen scheint mir ziemlich vielseitig begabt zu sein«, bemerkte Westmore. »Sie kümmern sich nur um eine Sache – den technischen Kram. Adrianne macht nur diese außerkörperliche Geschichte und Willis diesen Berührungskram ...«
    »Zielobjekttaktionismus«, berichtigte ihn Nyvysk.
    Westmore runzelte die Stirn. »Genau. Aber soweit ich das verstehe, verfügt Cathleen über eine ganze Serie von Fähigkeiten.«
    »Oh ja. Sie ist hellsichtig, sie beherrscht Tranceinduktion und Mantik – mit anderen Worten, sie ist Wahrsagerin –, und sie ist allgemein paranormal ziemlich empfindlich.«
    »Ist sie berühmt?«
    »Auf ihrem Gebiet sogar sehr. Heute hält sie sich eher aus der Öffentlichkeit heraus. Im Fernsehen sieht man sie kaum noch. Vor 20 Jahren war das völlig anders. Wissen Sie, wodurch sie vor allem bekannt wurde?«
    »Keinen Schimmer.«
    »Sie beherrscht Psychokinese.«
    »Sie kann mit ihren Gedanken Gegenstände bewegen?«
    »Ja. Aber sie hat längst damit aufgehört, es öffentlich zu tun. Cathleen geriet in Schwierigkeiten, weil jemand bei einem Experiment verletzt wurde. Eine Wand, die sie – mental – in der Luft hielt, fiel auf jemanden drauf.«
    »Sie meinen, sie ist so etwas wie eine Löffelverbiegerin.«
    »Mr. Westmore, es gab eine Zeit, da konnte sie eine Brechstange verbiegen. Sie konnte einen Wagenheber ansehen und kraft ihres Geistes ein Auto anheben.« Nyvysk warf ihm einen belustigten Blick zu. »Aber das glauben Sie natürlich nicht, oder?«
    »Tut mir leid, aber ich muss etwas sehen, damit ich es glauben kann.«
    »Ihre Skepsis ist nicht nur gesund, sondern von entscheidender Bedeutung. Und jetzt habe ich hier noch etwas, worauf Sie

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