Flesh Gothic (German Edition)
kann für entsprechende un menschliche oder körperlose Emotionen gelten. Dieses Haus ist geladen, was für Sie bedeutet, dass es voller Geister ist. Negativen Geistern, wahrscheinlich ausgesprochen sexuellen Geistern.«
Westmore saß nur da und hörte zu. Normalerweise hätte er sich darüber lustig gemacht. Aber jetzt?
»Na schön«, gab sich Karen geschlagen. »Ich ... hatte Fantasien. Über Westmore.«
Nun errötete Westmore. Na toll ...
Niemand sonst zeigte sich im Geringsten überrascht. Alle lauschten mit ernsten Mienen.
»Haben Sie zu diesem Zeitpunkt bereits geschlafen?«, fragte Willis. Er schob den Krug mit Limonade zu Westmore, dem auffiel, dass der Mann immer noch Strickhandschuhe trug.
»Es fing damit an, dass ich nur daran dachte ... mit Westmore Sex zu haben. Dann ging es in eine dieser Erfahrungen über, als ob man träumt. Man sieht den Traum, ist aber noch wach ...«
»Hypnopompe Halluzination«, platzten Nyvysk und Willis gleichzeitig heraus ...
Oder hypnopomper Stuss, ging Westmore durch den Kopf.
»... dann schlief ich ein, und Westmore blieb in dem Traum, allerdings ... nur für einige Augenblicke. Dann war ich woanders. In der Hölle, glaube ich. Jedenfalls sah ich Hildreth, Jaz und Dreiei – aber sie hatten Merkmale von Dämonen. Sie haben meine Tochter und mich umgebracht.«
»Dieser Ort ...«, ergriff Adrianne das Wort. »Ähnelte er einer Kirche, die aus Fleisch bestand? Etwas in der Art?«
»Nein«, gab Karen zurück und zündete sich eine Zigarette an, um ihr Unbehagen zu zerstreuen. »Er hat mich an eine Gefängniszelle erinnert, nur gab es Löcher in den Wänden. Durch eines der Löcher konnte ich tatsächlich etwas in der Art sehen, wie Sie es beschreiben. Einen Tempel, der aussah, als bestünde er aus Haut.«
»Genau das habe ich auch gesehen«, sagte Adrianne.
»Das Chirice Flaesc«, murmelte Nyvysk düster.
Adrianne horchte auf. »Das ist der Begriff, den die Gestalt in meiner Vision verwendet hat.«
»Der Tempel der Anbetung des Sexus Cyning «, fuhr der ältere Mann fort. »Laut den Morakis-Grimoiren und anderen wichtigen Werken der Dämonologie handelt es sich um eine aus Fleisch errichtete Kirche, den Hort des Fürsten der Fleischeslust ...«
»Belarius«, stieß Westmore hervor, der sich an Nyvysks Erklärung im Büro erinnerte. »Der Dämon von dem Kupferstich. Und Sie haben außerdem eine Stimme aufgezeichnet, die den Namen auf einem der Bänder nennt.«
»In meinem Traum hat Hildreth diesen Namen auch erwähnt«, bestätigte Karen. »Jetzt jagt mir das gleich noch mehr Angst ein.«
»Hildreths Puzzleteile fügen sich allmählich zusammen.« Zerstreut zupfte Nyvysk an seinem Bart. »Er könnte dieses Haus ohne Weiteres als Machtsymbol verwendet haben, um Belarius zu huldigen. Belarius ist ein äußerst sexueller Dämon, was zur Villa passt. Orgien, Prostituierte, Pornografie, Vergewaltigungsfilme. Die Opferungen am 3. April besaßen eindeutig einen sexuellen Hintergrund.« Er sah Willis an. »Die Zielobjektvisionen, die du unlängst hattest – du sagtest, Hildreth sei darin auch aufgetaucht, richtig?«
»Ja«, bestätigte Willis. »Im Jean-Brohou-Salon, wo den Prostituierten die Kehlen aufgeschlitzt wurden.« Er schloss die Augen und verstummte kurz. »Hildreth und zwei andere Männer.«
»Wahrscheinlich Jaz und dieser verfluchte Dreiei«, sagte Karen. »Ich habe sie mit Hildreth in der Zelle gesehen, bevor sie mich zwangen, mir selbst dabei zuzusehen, wie ich vergewaltigt wurde.«
»Aber wer hat Sie vergewaltigt?«, wollte Cathleen besorgt wissen.
»Nicht wer, was . Es waren Kreaturen. Sie erinnerten mich irgendwie an Schatten ...«
»Subkarnate Instanzen«, sagte Willis. »Ich habe sie in meiner Vision auch gesehen. Es war, als berühre man ein öliges Gas, anders kann ich es nicht beschreiben.«
»Und genau dieselben Biester haben mich in der Nähe von Hildreths Grab misshandelt«, steuerte Cathleen zur Unterhaltung bei. »Es war kein Wiedergänger Hildreths. Sie waren ... wie eine Horde von Ungeheuern, die ich nur teilweise fühlen konnte. Ich wurde schon früher von subkarnaten Instanzen angegriffen, aber noch nie auf diese Weise.«
Grinsend unterbrach Westmore die Diskussion. »Was um alles in der Welt ist eigentlich eine subkarnate Instanz? Ein Geist?«
»Nicht wirklich«, antwortete Nyvysk. »Und für einen Laien mag das völlig verwirrend klingen. Eine subkarnate Instanz ist eine überlebende Wesenheit, die versucht, Fleisch zu werden,
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