Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
Vom Netzwerk:
Dann dachte Westmore: Sterne. Astronomie ... »Mag sie Mondapogäen?«
    Fayes Gesicht bewegte sich auf dem dicken röhrenartigen Hals ruckartig nach vorn. »Hä?«
    »Der Mond, die Sonne, solche Dinge. Bestimmte Punkte einer Umlaufbahn. Hatten Sie je Astronomie in der Schule?«
    Ein ausdrucksloses Starren. »Ich glaube, Sie wollen mich reinlegen.«
    »Ich will Sie nicht reinlegen. Ich bin ein ehrlicher Mensch, Faye. Ich bin nicht wie die Männer in der Villa.«
    Ihr Blick wurde klarer. »Welche Männer? Die Adiposianer? Das sind keine Männer.«
    Die Erwiderung brachte Westmore aus dem Konzept. Sorg dafür, dass sie weiterredet! »Nein, ich meine die Männer, die Ihnen schlimme Dinge angetan haben. Die Männer, die Sie vergewaltigt haben.«
    »Eigentlich haben sie mich nicht vergewaltigt«, meinte Faye. Ihre Vernunft schien schrittweise zurückzukehren. »Sie haben mich dazu gezwungen, viel mit dem Mund bei ihnen zu machen.« Sie blinzelte. »Ist das Vergewaltigung?«
    »Wenn Sie es gegen Ihren Willen tun mussten, dann ja.«
    Ein kehliges Kichern. »Oh, und ob es gegen meinen Willen war. Sie haben mich dazu gezwungen, um sich für ihre Spielchen im Scharlachroten Zimmer aufgeilen zu lassen. Die Rituale. Sie haben mir Pistolen an den Kopf gehalten, damit ich es ihnen besorgt habe, und Messer. Ja, ich schätze, das ist schon Vergewaltigung. Aber ich meinte, dass sie nie Sex mit mir hatten.«
    »Sie meinen Geschlechtsverkehr.«
    »Ja. Das wollte nie jemand, weil alle sagten, ich wäre zu fett und hässlich. Einer von ihnen, Jaz, war der Fieseste von allen. Er nannte mich immer ›Ständermörderin‹.« Plötzlich warf sie den Kopf hin und her und ahmte offenbar Jaz nach. »›Dich würde ich nicht mal ficken, wenn du der letzte Arsch auf Erden wärst‹, sagte er immer. Dann zwang er mich, Crack zu rauchen oder mir einen Schuss zu setzen.«
    Westmore versuchte, sich die Einzelheiten der Grausamkeiten, die in der Villa vor sich gegangen waren, nicht genauer auszumalen . Nur ein Haufen böser Menschen ...
    »Aber er ist jetzt in der Hölle, und darüber bin ich froh«, fuhr sie fort. »Und dasselbe gilt für Dreiei und Hildreth. Sie können mir nicht mehr wehtun.«
    »Nein. Nein, das können sie nicht.«
    Was jetzt? Er musste dafür sorgen, dass sie weiterredete, sonst würde sie vermutlich wieder in ihr Kauderwelsch verfallen. »Faye, wissen Sie, wo Debbie Rodenbaugh ist?«
    Darauf erwiderte sie etwas ausgesprochen Seltsames – ein Zitat, das Westmore kannte:
    »›Wer Verstand hat, der ...‹«
    Westmore beendete den Satz für sie. »›... überlege die Zahl des Tieres.‹ Ich habe das Buch der Offenbarung gelesen, Faye. Und wenn Sie mich fragen, ist dieser Satz ziemlicher Quatsch. Die Kombination des Tresors ist eine Abwandlung von 666.«
    »Also haben Sie ... den Tresor geöffnet?«, fragte sie ohne Zögern.
    »Ja. Ich habe darin das Stück Papier mit dem Geheimnis gefunden.«
    Unverhofft zeigte sie mit einem schmutzigen Finger mit abgekautem Nagel auf ihn. »Sie versuchen mich auszutricksen! Sie lügen!«
    »Wieso?«
    »Sie haben den Tresor nicht geöffnet. Sie tun nur so, als ob Sie es getan hätten – um mich dazu zu bringen, etwas zu verraten, das ich nicht sagen sollte.«
    Westmore griff in seine Hosentasche. »Faye, wenn Sie glauben, ich lüge Sie an, dann schauen Sie her. Hier ist das Stück Papier, das wir im Safe gefunden haben.« Er reichte es ihr. »Wissen Sie, was diese Zahlen bedeuten?«
    Erstaunt betrachtete sie den Zettel, dann ...
    »Faye, nicht!«
    ... aß sie ihn.
    Frustriert ließ Westmore die Schultern hängen. »Sie sind nicht besonders nett, Faye. Das waren wichtige Informationen. Ich habe sie gebraucht .«
    Ein breiteres, albernes Grinsen. »Tja, jetzt ist es in meinem Bauch. Wenn Sie es so dringend brauchen, können Sie ja herkommen und es sich holen.«
    Westmore täuschte seine Betroffenheit nur vor – natürlich hatte er die Notiz vorher eingescannt und auf seinem Rechner gesichert. »Das war wirklich gemein. Warum sagen Sie mir nicht einfach, was es zu bedeuten hatte? Warum haben Sie Angst davor, mit mir darüber zu sprechen?«
    »Weil in dem Haus etwas geschehen wird ...«
    »Ja? Was?«
    »Geht Sie nichts an.«
    »Hat es etwas mit den Zahlen auf dem Papier zu tun?«
    »Sehen Sie sich meine Mumu an«, forderte sie ihn plötzlich auf und hob mit einem Ruck den Saum ihres Nachthemds hoch.
    Entsetzt drehte Westmore den Kopf zur Seite. Fayes Vagina sah verstümmelt aus.
    Du lieber Himmel

Weitere Kostenlose Bücher