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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Prostituierten, wusste Clements. Eine der drei, denen die Kehlen aufgeschlitzt worden waren. Schnaubend lachte er. »Du bist ein Glückskind.«
    »Ich weiß. Ich sollte in der Nacht eigentlich auch da sein, aber ich war eingebuchtet. Ein US Marshall im Zivil hat mich auf der 34. einkassiert. Ist das zu glauben? Und ich wäre auch hergekommen, ohne zu zögern. Obwohl ich irgendwie etwas geahnt habe – weißt du, ich hatte ein ungutes Gefühl. Irgendwas sagte mir, wenn ich auf der 34. anschaffen geh, werd ich hochgenommen. Und siehe da, was passiert? Ich verbring die Nacht im Knast und meine drei Freundinnen werden umgebracht.« Nervös schaute sie wieder aus dem Fenster, allerdings nicht zum Haus, sondern hinaus in die Nacht. »Vielleicht gibt’s ja wirklich einen Gott.«
    Clements zog an seiner Zigarette. »Ja. Mag sein.« Als er wieder durch das Fernglas blickte, redete er weiter. »Was hast du früher noch mal gesagt, über diese andere Tür, einen speziellen Eingang?«
    »Der ist weit drüben auf der Seite zwischen zwei Fenstern und hat auch überhaupt nicht wie eine Tür ausgesehen. Dort haben sie immer die Limousine geparkt. Liegt auch an einer anderen Straße zum Haus, nicht an der Hauptzufahrt hier.«
    Hm, dachte er. »Das wusste ich nicht. Du musst mir diesen Zugang zeigen, wenn wir aufbrechen.«
    »Ja, gern, wenn wir aufbrechen, und zwar in ...« Erneut schaute sie zur Uhr am Armaturenbrett. »... in fünf Minuten. Aber durch den Nebeneingang haben sie nicht nur die Nutten reingebracht, sondern alle.«
    »Ich frage mich, warum.«
    »Keine Ahnung. Vielleicht waren sie besorgt, dass jemand das Haus beobachten könnte.«
    »Warum sollte das jemand tun?«
    Sie hörte auf, mit den Knien zu zappeln, und begann zu lachen. »Mann, überleg mal, was du hier gerade machst!«
    »Stimmt auch wieder«, murmelte er hinter dem Fernglas. Er musste kurz überlegen, um seine Gedanken zurück in die Spur zu bringen. Das Mädchen lenkte ihn ab, kratzte an seiner tief sitzenden, verzweifelten Lust, doch er war fest entschlossen, ihr in dieser Nacht nicht nachzugeben. Hier ging es um seine Ermittlungen, um geschäftliche Angelegenheiten. »Alle, sagst du? Ich dachte, die Mädchen aus den Pornostreifen hätten in dem Haus gewohnt .«
    »Haben sie, auch die Kerle. Aber ich meine, wenn sie unterwegs waren. Manchmal sind sie zum Essen in der Stadt ausgegangen und dann durch die Seitentür raus und später wieder rein.«
    »Ich vermute, sie wollten nicht, dass es irgendjemand mitbekommt«, meinte Clements.
    »Sicher, wie du meinst. He, Mann, die Zeit ist um. Fahr mich zurück. Abgemacht ist abgemacht. Ich zeig dir auf dem Weg durch den Wald die andere Straße, aber ich muss jetzt wieder zu meinen anderen Freiern.«
    Clements gab ihr einen weiteren Hunderter. »Ich will, dass du noch eine Stunde bei mir bleibst. Ich will warten, bis die Jungs mit der Desinfektion durch sind.«
    »Oh Mann, nicht doch!«, protestierte sie.
    Clements verstand sie nicht. »Das sind 200 Mücken, die ich dir für zwei Stunden gebe. So viel verdienst du an einem Wochentag die ganze Nacht nicht auf der Straße. Worüber beschwerst du dich denn? Du brauchst dafür nicht anzuschaffen, du brauchst nicht vor den Bullen zu zittern.«
    Inzwischen drückte sie mit den Händen so fest gegen die Knie, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Ich dreh durch, Mann. Raffst du das nicht?« Einen Moment lang sah sie aus, als würde sie in Tränen ausbrechen. »Ich bin ein Crack-Junkie. Ich brauch was.«
    Clements lächelte verkniffen. Sie tat ihm aufrichtig leid. Nicht die Süchtigen waren das Übel, sondern die Dealer und Lieferanten. Man sollte die Scheißkerle allesamt an die Wand stellen und abknallen. Ich würde sogar hinterher freiwillig das Blut aufwischen .
    »Draußen«, sagte er.
    In Windeseile hatte sie das Auto verlassen. Er hörte, wie ihr Feuerzeug klickte.
    Im Fernglas nahm er eine Bewegung wahr. Endlich sind sie fertig! Er kniff die Augen zusammen. Inzwischen war die Sonne untergegangen, und wie er vermutet hatte, erwachten die Flutlichter auf dem Grundstück zum Leben. Vier sichtlich erschöpfte Männer in Schutzanzügen kamen aus dem Haus. Verdammt, alle mit leeren Händen. Andererseits: Was hatte er denn erwartet? Leichen? Die hatte alle die Polizei mitgenommen. Ein okkultes Relikt? Nein, die sind bloß hier, um das Haus zu desinfizieren . Die vier Männer setzten sich auf die lange Eingangsstufe aus Stein. Clements war neugierig auf ihren

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