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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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»Diskretion kann ich Ihnen garantieren, Ma’am. Hier geht es um einen privaten Auftrag. Ich bin kein Zeitungsreporter mehr. Allerdings bin ich immer noch nicht sicher, was genau ich für Sie tun soll. Möchten Sie, dass ich ein Buch über die Villa Ihres Mannes schreibe? Soll ich seine Biografie verfassen?«
    »Nichts dergleichen. Aber zuerst versprechen Sie mir Ihre Verschwiegenheit.« Mit wogendem Busen beugte sie sich vor und drückte ihm einen dicken Umschlag in die Hand.
    Allein daran, wie er sich anfühlte, merkte Westmore, dass er Geld enthielt. »Sie haben mir bereits einen großzügigen Vorschuss bezahlt.«
    »Machen Sie ihn auf.«
    Westmore kippte beinahe vom Stuhl. Geldbündel. Nicht zu knapp.
    »Das sind 25.000 Dollar. Die bekommen Sie zusätzlich zu Ihrem Vorschuss. Auch diesen Umschlag können Sie selbst dann behalten, wenn Sie den Auftrag nicht annehmen. Gleich zu Anfang muss ich Ihnen etwas sagen, was Sie auf keinen Fall jemandem erzählen dürfen.«
    Westmore konnte nicht mehr an sich halten, deshalb erwiderte er einfach, was ihm durch den Kopf ging. »Hören Sie, Mrs. Hildreth, ich bin genauso sehr hinter Geld her wie jeder andere auch, aber ... das ist verrückt. Sie kennen mich überhaupt nicht. Theoretisch könnte ich zusagen, das Geld nehmen und trotzdem den Mund aufmachen.«
    »Seien Sie nicht albern! Natürlich steckt auch eine Verschwiegenheitserklärung in dem Umschlag.«
    »Oh.« Er sah nach, zog das Dokument heraus und las es. Ziemlich eindeutig. Diese Frau meint es definitiv ernst.
    »Unterschreiben Sie und das Geld gehört Ihnen. Und wenn Sie gegenüber irgendjemandem wiederholen, was ich Ihnen gleich erzähle, wird Ihnen das sehr, sehr leidtun.«
    Westmore konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Ist das eine Drohung?«
    »Das ist ein eiskaltes Versprechen, Mr. Westmore. Ich beschäftige nicht bloß einen Anwalt. Ich beschäftige eine ganze Anwaltskanzlei. Wenn Sie gegen diese Vertraulichkeitsvereinbarung verstoßen, werden Sie so tief in Grund und Boden geklagt, dass Sie die nächsten hundert Jahre kein Sonnenlicht mehr zu Gesicht bekommen.«
    Sie lächelte nicht.
    »Glaub ich«, sagte er und unterzeichnete das Schriftstück. Er legte das Geld ungläubig und wie betäubt zur Seite.
    Vivica musterte ihn mit einem unvermittelt abwesenden Blick.
    »Ich bin bereit«, verkündete Westmore.
    »Sie haben zuvor meinen ›verstorbenen‹ Mann erwähnt. Nun, Mr. Westmore, ich glaube nicht, dass er tot ist. Es gibt dafür keinerlei Beweise.«
    Westmore runzelte die Stirn. »Ich habe die Todesanzeige gelesen. Selbstmord.«
    »Die ist gefälscht.«
    Westmore lehnte sich im Stuhl nach vorne. »Soll das heißen, Sie ...«
    »Geld regiert die Welt. Ich habe die richtigen Personen dafür bezahlt, die Todesanzeige und die angeblichen Ermittlungsergebnisse der Polizei zu fingieren.«
    »Wer liegt dann im Grab Ihres Mannes? Etwa eine Woche nach dem Selbstmord wurde eine Beerdigung angekündigt.«
    »Jedenfalls nicht mein Mann. Das haben mir meine Leute versichert.«
    Westmore fuhr sich über die Stirn. »Gerüchten zufolge hat Ihr Mann einen Haufen unschuldiger Menschen mit einer Axt umgebracht ...«
    »Niemand ist unschuldig, Mr. Westmore. Glauben Sie mir, keine der Personen in diesem Haus war unschuldig.«
    »Na schön. Was genau wollen Sie von mir?«
    »Finden Sie heraus, was in der Nacht passiert ist. Ich glaube, dass mein Mann noch lebt. Ich glaube, dass er sich immer noch in dem Haus befindet.«
    Auf einmal schien Westmores Blick genauso in die Ferne abzuschweifen wie ihrer. Er konnte sie nur noch verschwommen erkennen.
    »Sie sind Berichterstatter. Erstatten Sie Bericht. Mir. Und ich möchte, dass Sie die anderen überwachen, die dort sein werden.«
    »Wo?«
    »In der Hildreth-Villa. Ich habe einige weitere Leute engagiert, die den Ereignissen der fraglichen Nacht auf den Grund gehen sollen.«
    Weitere Leute? Weitere Reporter? Gott, ich hoffe nicht . Er sah bereits ein übles Szenario auf sich zukommen. »Es ist vor einigen Wochen passiert, oder?«
    »Ja. In der Nacht zum 3. April.«
    »Und Sie glauben, dass sich Ihr Mann nach wie vor in dem Haus aufhält?«
    »Ich glaube, dass es so sein könnte.« Sie reichte ihm eine Visitenkarte. »Das ist die Nummer meines Mobiltelefons. Sie können mich jederzeit anrufen, Karen steht Ihnen ebenfalls zur Verfügung. In dem Haus befinden sich noch zahlreiche Videobeweise für das, was dort vorgefallen ist. Lassen Sie sich Zeit und untersuchen Sie sie in

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