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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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er. »Sonst verraten wir uns. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber mir gefällt die Vorstellung, dass die nicht wissen, dass wir zuhören.« Nun war es Westmore, der lachte. »Sehen Sie, so was kann dabei rauskommen, wenn man andere belauscht.«
    »Diese Schlampe ...« Karen ging zu der kleinen Küchenbar, um sich einen weiteren Drink einzuschenken. »Ich würde sie nur zu gern durch die Gegend prügeln.«
    Nyvysk spielte weiter seine Rolle als Moderator. »Bleiben wir bei der Sache; wir sind hier, um einen Auftrag zu erledigen, und ich stimme Willis zu. Dieses Haus ist geladen. Aber was wolltest du noch sagen, Adrianne? Was hast du via TV gesehen?«
    »Den Schriftsteller. Er war oben und hat einen in der Wand versteckten Tresor gefunden, aber er kennt die Kombination nicht.«
    Mack schaute auf dem Bildschirm verdutzt drein. »Woher wissen Sie das?«
    »Vertrauen Sie mir.«
    »Das ist eine gute Frage«, meinte Westmore zu Karen. »Niemand ist in Hildreths Büro gewesen – wir sind ja selbst erst vor wenigen Minuten von dort weg.«
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, das ist ein merkwürdiger Haufen.«
    »Und was zum Geier hat Nyvysk überhaupt gemeint? Er hat etwas von TV gesagt. Und ich habe das unbestimmte Gefühl, dass die nicht von Fernsehen reden.«
    »Aber fast. TV steht für Transvision. Laut ihrem Lebenslauf kann sich Adrianne irgendwo hinsetzen, ihre Konzentration bündeln und dann Dinge wahrnehmen, die sich in anderen Räumen ereignen.«
    »So ein Blödsinn!«, gab Westmore zurück.
    »Woher sollte sie sonst von dem Tresor wissen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat Mack ihr unter vier Augen davon erzählt, und das Ganze war ein abgekartetes Spiel, um die anderen davon zu überzeugen, dass sie echt ist. Oder vielleicht – vielleicht hat sie dasselbe getan, was wir gerade tun. Sie hat uns ohne unser Wissen über die Videokommunikationsanlage beobachtet.«
    »Hildreths Büro ist nicht verkabelt. Keine Gegensprechanlage, keine Kamera.«
    Westmore schüttelte den Kopf. »Wissen Sie, mir ist klar, dass ich manchmal leichtgläubig sein kann, aber nicht so leichtgläubig. Ich bin nicht überzeugt.«
    »Das bin ich auch nicht unbedingt. Ich sage Ihnen ja nur, was ich aus den Unterlagen weiß. Sie behauptet, über Transvision und einige andere, noch weitaus merkwürdigere Fähigkeiten zu verfügen.«
    »Ich will gar nicht wissen, über welche ...« Westmore versuchte, an seinen journalistischen Wurzeln festzuhalten, denen zufolge es nur Schwarz oder Weiß gab. Er war nicht bereit, etwas, das darüber hinausging, auch nur in Erwägung zu ziehen.
    »Ich weiß gar nicht, was sie überhaupt hier macht«, sagte Cathleen am Tisch. »Ich glaube, sie ist neidisch auf mich. Hat mich naserümpfend angesehen, als ich ihr bei Vivica Hildreth begegnet bin.«
    »Jetzt redet sie schon wieder von mir!«, rief Karen entrüstet. »Neidisch? Warum sollte ich auf diese abgehalfterte Nutte neidisch sein?«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte Westmore belustigt.
    »Ich habe kein Problem mit ihr«, meldete sich Adrianne zu Wort. »Allerdings trinkt sie zu viel, das steht fest. Während meiner Transvision habe ich sie zweimal an der Bar herumlungern sehen.«
    »Dieses Miststück! «, stieß Karen hervor.
    »Sie ist eine halbe Alkoholikerin.« Das kam wieder von Cathleen. »Aber beantwortet mir mal jemand meine Frage? Was treibt sie hier?«
    »Ich bin sicher, sie spioniert für Vivica«, schaltete sich Mack ein. »Karen lässt es sich nicht anmerken, aber sie liebt es, herumzuschnüffeln.«
    »Was für ein Arschloch! So ein dreckiger Verräter! Und der muss ganz ruhig sein. Er ist der größte Arschkriecher, der mir je untergekommen ist!«
    Westmore schüttelte nur den Kopf und hörte weiter zu.
    »Wir kommen vom Thema ab«, lenkte Nyvysk ein. »Vergessen wir mal die anderen. Es geht um uns . Um uns vier. Nichts für ungut, Mack, aber in dieser Situation sind Sie auch ein Außenseiter. Wir vier müssen zu einer Schlussfolgerung gelangen. Drei von uns haben das bereits getan.«
    Alle Köpfe am Bibliothekstisch wandten sich Adrianne zu.
    »Das werde ich auch. Heute Nacht«, sagte sie, als ermüde oder ängstige sie die Vorstellung. »Nach Mitternacht ist es immer am besten.« Damit erhob sie sich von dem langen Tisch. »Ich gehe jetzt rauf, um mich vorzubereiten. Dafür muss ich allein sein, deshalb werde ich eines der Schlafzimmer benutzen.«
    »Willst du nichts essen?«, fragte Cathleen. »Der Schreiberling und die Säuferin kochen gerade das

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