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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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sicher«, erwiderte Mack.
    »Und was ist mit dem Abendessen?«, meldete sich Karen vorwurfsvoll zu Wort und schenkte sich einen weiteren Drink ein.
    »Na ja, irgendwie hatten wir gehofft, dass Sie beide das Abendessen kochen. Wir brauchen wohl noch etwa eine Stunde.«
    Karen stöhnte.
    Ich kann ums Verrecken nicht kochen, dachte Westmore. Aber ... »Wir rühren schon irgendetwas zusammen. Und dann erzählen Sie mir, was eigentlich los ist, in Ordnung?«
    »Klar, sobald ich es selbst herausgefunden habe.« Mack eilte wieder hinaus. »Ach ja, im Tiefkühlraum finden Sie Hummerschwänze aus Neuseeland.« Damit verschwand er.
    »Ich habe keine Ahnung, wie man Hummerschwänze kocht, aber ich denke, das werde ich gleich herausfinden«, meinte Westmore.
    »Sie sollen als Vivicas Chronist fungieren. Es klingt fast so, als wollten die nicht, dass Sie erfahren, was los ist. Wäre es nicht besser, wenn Sie rübergehen?«
    »Mag sein, aber ich habe eine bessere Idee. Diskretion kann auch ihre Vorteile haben, vor allem bei einer solchen Truppe. Ich weiß noch nicht, was ich von diesen Leuten halten soll.« Die Bibliothek , dachte Westmore. Er rief sich am Terminal neben der Küchentür den Grundriss des Gebäudes auf, dann drückte er die Tasten für den richtigen Trakt und Raum. Stimmen schallten aus dem Lautsprecher.
    »Die Psychometrie des Raums war verstörend«, schilderte Willis gerade. »Es war, als würde meine Psyche von der Wiedergängerumgebung erfasst.«
    »Gab es Bilder?«, fragte eine Frau.
    »Ja, eine lange Abfolge. Ich bin ziemlich sicher, dass sie aktiv waren, und ich bin definitiv sicher, dass sie nicht hypnagog oder hypnopomp waren.«
    Eine andere Frau: »Bist du sicher, dass du niemanden berührt hast, bevor du hineingegangen bist?«
    »Wer ist das?«, fragte Westmore. »Das klingt nicht nach Adrianne.«
    »Cathleen Godwin«, antwortete Karen. »Diejenige, die behauptet, sie sei draußen angegriffen worden. Sie haben sie noch nicht kennengelernt.« Karen drückte auf die Videotaste. »Sehen Sie.«
    Das hatte Westmore vergessen. Der Anzeigebildschirm verwandelte sich in einen winzigen Fernseher, und er konnte alle mit ernsten Mienen um einen langen Tisch aus der Ära von William und Mary sitzen sehen. Eine Blondine in einem hellgrünen Sommerkleid entpuppte sich als die Frau, die Westmore noch nicht kennengelernt hatte. Mit aneinandergelegten Fingern lauschte und redete sie, wobei ihre Augen entweder verkniffen oder sehr konzentriert wirkten.
    Nyvysk hatte am Kopf des Tisches Platz genommen. »Also gut, sowohl Willis als auch Cathleen hatten bereits eindeutige Kontakte. Ich selbst auch.«
    »Was für einen?«, stieß Adrianne hervor, die etwas weiter entfernt gegenüber von Mack saß. »Gaussmessungen? Bilder?«
    »Stimmphänomene an drei verschiedenen Orten.«
    Ein ausgedehntes Schweigen schloss sich an.
    Schließlich fuhr Nyvysk fort: »Sieht so aus, als hätten wir ein geladenes Haus gefunden.«
    »Ziehen wir keine voreiligen Schlüsse«, mahnte Adrianne, das Kinn auf die Hand gestützt.
    »Drei von vier? Bei unserer Gruppe?«, meldete sich Willis zu Wort. »Bei einer solchen Quote ist es schwierig, skeptisch zu bleiben.«
    »Was ist mit dir, Adrianne?«, fragte Cathleen in einem Tonfall, der herausfordernd klang. »Willst du die ganze Zeit, die du hier bist, nur rumsitzen, oder stellst du deine Flasche mit Pillen auch mal ein paar Stunden beiseite und hilfst uns?«
    Adrianne schien sich an der abschätzigen Äußerung nicht zu stören. »Ich habe bereits ein wenig TV betrieben.«
    »Und?«, hakte Nyvysk nach.
    »Nichts. Nur dieser Schriftsteller. Ich weiß noch nicht, ob ich ihn mag.«
    Westmore runzelte die Stirn und hörte Karen hinter sich kichern. »Sehen Sie, so was kann dabei rauskommen, wenn man andere belauscht.«
    »Es gibt keinen Grund für sie, mich nicht zu mögen, um Himmels willen«, empörte er sich. »Ich kenne sie ja nicht mal.«
    »Das sind einige der übersinnlich begabtesten Menschen im Land. Und zugleich der paranoidesten.«
    »Toll.«
    »Der Blondine traue ich nicht über den Weg«, verriet Cathleen. »Die ist ein Flittchen, und ich schwöre euch, sie war schon stockbesoffen, als sie zum ersten Mal hier reinkam.«
    »Was hat das Miststück da gerade gesagt?«, rief Karen. »Der werd ich gleich sagen, wo sie sich ihre Implantate hinschieben soll ...« Impulsiv streckte Karen den Finger nach der Gegensprechtaste aus, aber Westmore schob ihre Hand zurück.
    »Tun Sie das nicht «, mahnte

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