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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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interessiert sehr, was sich in dem Tresor befindet.« Dass er von seiner Existenz wusste, schien er gegenüber Westmore nicht für erklärungsbedürftig zu halten.
    »Es ist nichts Lebendiges oder Totes, das ist alles, was ich darüber sagen kann«, verriet Adrianne, die matt den Raum betrat. Offensichtlich hatte sie gerade geduscht – ihr tintenschwarzer Haarschopf war nass und stand in wirren Strähnen vom Kopf ab. Sie hielt einen weißen Bademantel um ihren Körper zusammen. »Ich habe es bei dem Safe mit Transvision und Astralwanderung versucht. Was sich darin befindet, konnte ich nicht sehen, aber es ist nichts, was eine Lebens- oder Todeskraft besitzt.«
    »Ich sehe schon, vor Ihnen kann man nichts geheim halten«, ätzte Westmore.
    »Hast du mit einem abgetrennten Kopf gerechnet?«, fragte Cathleen.
    »In diesem Haus?«, warf Willis ein. » Ich hätte wahrscheinlich damit gerechnet.«
    »Wie war deine Spritztour?«, wollte Nyvysk von ihr wissen.
    »Aufschlussreich, aber ...«
    Alle starrten sie an.
    »Ich habe mich zuerst mithilfe einer Transvision auf den Friedhof versetzt. Dort fand ich Hildreths Grabstein und habe in seinen Sarg geschaut ...«
    Westmore erinnerte sich an Karens frühere Erklärung zur Transvision, wusste jedoch nicht recht, ob er daran glauben sollte, deshalb erkundigte er sich nicht nach Einzelheiten. Trotzdem interessierte ihn das Grab sehr, und zwar wegen Vivicas Geheimnis –, dass Hildreths Leiche nie gefunden worden war. »Befand sich in dem Grab eine Leiche?«, fragte er.
    »Ja, eine große, kalte Stelle.«
    »War es ...«
    »Ich konnte das Gesicht nicht sehen.«
    Ja, es interessierte Westmore sehr. Merk’s dir: Schaufel suchen .
    »Oh, und draußen im Wald steht ein verlassenes Auto rum«, fügte Adrianne hinzu und wischte sich nasse Strähnen aus der Stirn. »Ich bin nicht sicher, wo, aber ich weiß, dass es irgendwo auf dem Grundstück sein muss, weil ich im Hintergrund die Villa wahrgenommen habe. Und da ist noch ein Auto, in dem zwei Leute sitzen, glaube ich.«
    »Auf dem Gelände?«, hakte Westmore etwas beunruhigt nach. »Jetzt?«
    »Zumindest noch vor etwa einer Stunde. Eine große Limousine. Sah alt aus.«
    »Das Haus ist mit einer aufwendigen Alarmanlage geschützt«, meldete sich Nyvysk zu Wort, dem Westmores Besorgnis nicht entging. »Ich würde mir darüber keine Gedanken machen. Die Polizei sollten wir nicht rufen – die würde im Haus herumschnüffeln, solche Störungen können wir nicht gebrauchen.«
    Karen beugte sich vor und stützte sichtlich gelangweilt die Ellenbogen auf den Tisch. »Wahrscheinlich bloß junge Leute, die im Wald parken und rummachen.«
    Die Erklärung fand Westmore glaubhaft ... trotzdem wollte er sich mit eigenen Augen davon überzeugen. Und das verlassene Fahrzeug? Ich muss das Kennzeichen überprüfen lassen ...
    »Aber da ist noch etwas, Adrianne, oder?«, bohrte Nyvysk nach. »Du bist offensichtlich wegen etwas beunruhigt.«
    Sie nickte und zog den Kragen ihres Morgenmantels enger zu. »Ich bin ziemlich sicher, dass ich auch belästigt wurde. So wie Cathleen.«
    Cathleen erstarrte auf ihrem Sitz. »Auf dem Friedhof?«
    »Nein«, erwiderte Adrianne in grimmigem Tonfall. »Im Haus.«
    Da erstarrten alle .
    »Eine weitere paraplanare Vergewaltigung?«, fragte Nyvysk und hielt den Blick eindringlich auf sie gerichtet.
    »Ich bin nicht sicher, ob es paraplanar, körperlos oder wiedergängerisch war.« Sie ließ den Kopf sinken. Ihre Hände zitterten ein wenig, und als sie flehentlich zu Cathleen schaute, begriff diese wortlos, was sie brauchte. Cathleen reichte ihr die Flasche mit Pillen, bei denen es sich, wie Westmore wusste, um Barbiturate handelte. Adrianne schluckte eine davon mit etwas Wasser, bevor sie fortfuhr. »Ich habe mir als Ausgangsort eines der Zimmer ausgesucht und dann eine recht erfolgreiche Astralwanderung unternommen. Dabei geriet ich ins Scharlachrote Zimmer, aber ich weiß nicht recht, was danach geschah. Unter Umständen bin ich vom Weg abgekommen, denn als ich anfing, direkte Sinnesreaktionen zu empfangen, fühlte es sich an, als würde ich weggezogen. Als würde ich aktiv zum Ziel gelenkt, statt selbst die Kontrolle zu haben.«
    »Du wurdest befehligt?«, fragte Nyvysk.
    »Etwas in der Art vielleicht.«
    »Wie sah der Ort aus?«
    In ihre Verbitterung mischte sich Verwirrung. »Ich muss halluziniert haben – ich glaube, ich war in der Hölle.«
    Westmore lauschte ihren Worten. Er blieb nach wie vor skeptisch, war aber

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