Flesh Gothic (German Edition)
runzelte sie über sich selbst die Stirn. Es sah ihr nicht ähnlich, während der Arbeit zu trinken. Tatsächlich trank sie generell selten.
Doch noch bevor sie einen Schluck trank, begann sie sich sonderbar zu fühlen. Lag es an dem Haus? Es vermittelte den Eindruck, als laste etwas auf ihm. Ein Fluch? Für Vanni kam es einer Überreizung ihrer Sinne gleich. Immer wieder wanderte ihr Blick zu den Gemälden ...
Eine dralle Frau lag nackt da, umgeben von Ungetümen, die sie abschätzend betrachteten. Im fernen Hintergrund vermeinte sie, hinter einem Rauchschleier eine Art Tempel zu erkennen.
Mack öffnete einen Schrank und griff nach einer Flasche Wodka. Auf dem untersten Regalfach fielen ihr mehrere große Schalen auf, gefüllt mit ...
»Was ist das in den Schalen? Pfefferminz?«
»Nein, ich fürchte nicht. Das sind Drogen. Ich bin noch nicht dazu gekommen, sie wegzuwerfen – sie sind überall im Haus.«
Vanni starrte die Schalen an. Eine war voller Pillen, die andere ... »Ist das etwa Crack? «
»Ja. Wenn Sie drauf stehen, nur zu. Ich verrate es niemandem.«
»Ich rauche kein Crack!«, entgegnete Vanni entrüstet.
Mack schloss den Schrank und rührte in seinem Drink herum. »Keine Sorge, niemand hier nimmt Drogen. Das geht auf den früheren Besitzer zurück. Er hatte immer Stoff für seine Partygäste im Haus. Und er feierte ständig Partys.«
»Ich will mir gar nicht ausmalen, was für Partys das waren.«
»Na ja, die Gemälde lassen es erahnen. In diesem Haus liefen quasi nonstop Orgien ab. Sehen Sie mal ...« Er ging zum Gemälde einer Frau mit gespreizten Pobacken und zog am Rahmen. Bei dem Bild handelte es sich in Wirklichkeit um eine Tür mit Angeln. Dahinter ...
Vanni schoss das Blut ins Gesicht. Großer Gott!
Hinter dem Gemälde befand sich eine Metalltafel, an der Dutzende Vibratoren, Liebeskugeln und Dildos hingen.
»Und dazu noch all dieser Kram ...« Mack deutete auf eine der Bänke.
Vanni betrachtete sie eingehender. Die sind dafür gedacht, dass Frauen sich drauflegen, erkannte sie. Eine andere Apparatur, von der verschiedene Kabel baumelten, wies zwei gepolsterte Gurtgeschirre mit einem dritten, größeren Geschirr dahinter auf. Mittlerweile konnte sich Vanni lebhaft vorstellen, was sich in diesem Raum abgespielt hatte. Einen flüchtigen Moment lang stellte sie sich sogar vor, selbst in dem Ding zu hängen. Sie würde mit gespreizten Beinen und durchgebogenem Rücken in der Luft schweben, während ein Mann nach dem anderen vortrat und sich bei ihr holte, was er brauchte. Gleichzeitig würde hinter ihr vielleicht noch eine andere Frau von einem höheren Gurt baumeln, um ihren Schritt exakt über Vannis Mund in Position zu bringen. Dieser Ort ist total pervers, dachte sie reichlich angewidert. Reiche Pinkel, oh Mann ...
Mack nippte an seinem Drink und betrachtete ein weiteres Gemälde: nackte Frauen, die vor einer brennenden Schlucht schwebten, die Gesichter verzückt vor Ekstase. Was Vanni sich selbst nicht eingestehen wollte, war ... sie wurde zunehmend geiler.
Sie kehrte zu dem Bild mit dem Tempel zurück. Je länger sie es ansah, desto mehrdimensionaler wirkte es. Die Frau lag offensichtlich ängstlich da und wartete darauf, von den Monstern genommen zu werden ...
Vanni wusste nicht, wie viel Zeit verstrich, während sie auf das Gemälde starrte. Dann zuckte sie unter einer Berührung zusammen: Macks Hände an ihren Hüften. Er stand hinter ihr. Sie wusste, dass sie bei jeder anderen Gelegenheit die Flucht ergriffen hätte. Er war bloß ein reicher Spinner, der dachte, er könnte sie zu seinem Vergnügen benutzen, weil er ihr eine Menge Geld für einen Auftrag hinblätterte.
Diesmal kam ihr nicht in den Sinn zu gehen. Das wollte sie nicht.
Es dauerte nicht lange, bis seine Hände über ihre Brüste, ihren Bauch und ihre Oberschenkel wanderten. Ohne jegliche Hemmungen fasste sie hinter sich, um seinen Schritt zu streicheln ...
Was mache ich denn da? Das entsprach überhaupt nicht ihrem Stil, sondern der Moral eines Flittchens, und es war genauso schlimm, als würde sie in einer Bar einen Typen für einen Gelegenheitsfick aufreißen oder tatsächlich auf die Pfiffe auf einer Baustelle reagieren. Macks Beule rieb von hinten gegen ihren Po, während sich seine großen Hände mittlerweile ganz ihren Brüsten widmeten und sie ins Freie holten, bevor er Vanni komplett aus ihrem Overall schälte.
Überhaupt keine Moral mehr. Vanni drehte sich um und trat sich die Stiefel von den
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