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Flieg, Hitler, flieg!: Roman

Flieg, Hitler, flieg!: Roman

Titel: Flieg, Hitler, flieg!: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ned Beauman
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Kontakt mit Mr.   Grublock? Keiner von uns kann ihn erreichen. Ich habe mich schon gefragt, ob ich jemanden raufschicken soll, der persönlich nachsieht, aber nach dem, was das letzte Mal passiert ist, als ich das gemacht habe…«
    »Nein, das ist wirklich nicht notwendig. Ich wäre nur dankbar, wenn Sie sich um den Alarm kümmern könnten.«
    »Aber Sie brauchen sowieso die Schlüssel, um auf die Baustelle zu kommen.«
    »Die haben wir.«
    »Sie haben sie? Woher?«
    »Ich bin ein bisschen in Eile, Teymur.«
    »In Ordnung, tut mir leid. Geben Sie mir fünf Minuten, und die Sache ist erledigt.«
    Das teilte ich dem Waliser mit. Wir warteten fünfzehn Minuten, um auf der sicheren Seite zu sein, dann stiegen wir aus, und der Waliser knackte das Vorhängeschloss am Eingang zur Baustelle.
    Drinnen sahen wir, dass sie gerade erst begonnen hatten, die Fundamente zu errichten, nachdem die Überreste eines früheren Gebäudes fortgeschafft worden waren. »Wir benutzen den da«, sagte der Waliser und zeigte auf einen großen gelben Bagger, dessen Schaufel wie ein halbierter Sarg aussah. »Der Müll wird im Laufe der Zeit zusammengedrückt worden sein, also sollten wir nicht tiefer als zehn oder fünfzehn Fuß graben müssen.«
    »Sie brauchen einen Zündschlüssel dafür.«
    »Nein, brauche ich nicht. Also, die alte Frau hat uns erzählt, dass sie das Grab am hinteren Ende der Müllhalde in der Mitte geschaufelt haben. Und wenn sie recht hat, wurde der Boxer zu einem Zeitpunkt hier begraben, als der Gangster die Stelle nicht mehr so oft benutzte, deshalb müsste es das erste Skelett sein, das wir finden, oder zumindest eines der ersten. Wenn wir glauben, dass wir nahe dran sind, können Sie mit einem Spaten weitermachen.«
    »Das wird ewig dauern.«
    »Nein, nur die ganze Nacht. Und wir haben die ganze Nacht. Ich brauche Ihnen ja nicht zu sagen, dass ich Ihnen mit dem Bagger den Kopf abreiße, wenn Sie versuchen, wegzulaufen. Und vergessen Sie nicht: Wir suchen nach einem Fuß mit vier Zehen.«
    Also fingen wir an. Nach zwei Stunden hatte der Waliser ein Loch ausgehoben, das so groß war wie ein Mondkrater, und als uns ein stechender Geruch in die Nase stieg, wussten wir, dass wir die obere Schicht der alten Müllhalde erreicht hatten. Ich stellte mich an den Rand des Kraters und hielt aufmerksam nach Bruchstücken von Knochen Ausschau. Nach einer weiteren Stunde – meine Ohren schmerzten schon vom Stampfen und Fauchen des Baggers – wurde ich fündig. Allerdings stellte sich heraus, dass der Knochen Teil des porösen Beckens eines Hundes oder einer Katze war. Nicht lange danach fiel ein menschlicher Fuß von der Schaufel der Maschine. Ich schrie dem Waliser etwas zu, und er stieg aus, um die Knochen zu begutachten. Es war jedoch ein rechter Fuß mit fünf Zehen: unheimlich, aber nicht Sinners. Eher würden wir einen Goldschatz finden, dachte ich, oder das verschollene Manuskript von Archimedes’ Über den Kugelbau , doch wir machten weiter; und dann, endlich, als es schon auf Mitternacht zuging und meine Konzentration nachließ, riss der Bagger ein verbogenes altes Fahrrad in die Höhe, und darunter lag rissig und braun, aber unverkennbar der Teil eines menschlichen Brustkorbs. Wieder rief ich dem Waliser zu, er solle aufhören, und dann beseitigte ich vorsichtig weitere Trümmer mit dem Spaten. Die Reste des Knochengerüsts verrieten mir, dass es wesentlich kleiner war als mein eigenes. Es konnte natürlich einfach das einer Frau oder eines Kindes sein, aber ein paar Minuten später fand ich den abgetrennten rechten Fuß. Vier Zehen, wie bei einer Zeichentrickfigur.
    Seth Roach.
    Der Waliser befahl mir, mich neben dem Skelett auf den Boden zu setzen, dann kamen wieder die Handschellen zum Einsatz, und er fesselte meine Hände schnell und gekonnt hinter meinem Rücken.
    »Ich verstehe immer noch nicht, wonach Sie suchen«, sagte ich. »Ist es das hier, worum es in Hitlers Brief ging?«
    »Nein.«
    »Was sonst?«
    »Der Käfer.«
    Also hatte Grublock die Wahrheit gesagt!
    »Welcher Käfer?«
    » Anophthalmus hitleri .«
    Ich hatte keine Ahnung, was das sein sollte. »Und wieso glauben Sie, dass er hier ist?«, fragte ich.
    »Seien Sie bitte still.«
    »Hören Sie, ich weiß, dass Sie mich nach all dem hier vermutlich töten werden, ob Sie ihn nun finden oder nicht.«
    »Das ist korrekt.«
    »Ich würde nur gerne wissen, worum es eigentlich ging.«
    Der Waliser sah mich an und seufzte, dann sagte er: »Vor zwei Wochen

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