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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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gleichzeitig von seiner sorgfältig inszenierten, diamantharten Oberfläche abprallen lässt. Daniel spielt nicht gerne ein Spiel, dessen Regeln er nicht kennt.
    Und dann findet er es trotzdem schade, dass Mick sich mit finsterer Miene abwendet und schweigend in der Tasse rührt, bis die Sprühsahne zu einem fettigen Film zusammengefallen ist.
    „Keine Geschwister“, sagt Daniel schließlich vorsichtig. „Ich bin alleine mit meiner Mutter. Mein Hobby ist Aquaristik, ich lese gerne und ich will kein Journalist werden.“
    Mick sagt nichts, aber er lächelt in seine Tasse hinein.
    „Und jetzt ruf ich mal meine Mutter an“, sagt Daniel. „Ich kann froh sein, wenn die mich noch nicht vermisst gemeldet hat.“
    Daniel geht zum Telefonieren raus in den Garten. Er fühlt sich schlecht, während er die Nummer eingibt, aber es ist ja nicht zu ändern.
    Nach dem dritten Klingeln geht sie ran.
    „Daniel?“
    „Ähm. Ja. Hi. Guten Morgen.“
    „Zum Teufel, wo steckst du?“
    „Ich, äh … bin hier noch unterwegs. Mit Lilli.“
    „Bist du noch zu retten, sag mal? Weißt du, dass ich mir Sorgen gemacht habe?“
    „Ja. Tut mir Leid.“
    „Wozu hast du eigentlich ein Handy, wenn du nicht anrufst?“
    „Es tut mir Leid, Ma. Ich …“
    „Komm erst mal heim. Dann reden wir.“
    Daniel seufzt.
    „Okay. Hör mal, ich …“
    Klick. Seine Mutter hat aufgelegt.
    Daniel steckt das Handy ein. Um ihn herum ist es still; die Stadt scheint noch zu schlafen. Auf dem kurzen Gras glitzert der Tau. Oben auf der Regenrinne singt ein Vogel. Für Sekunden ist Daniels eigenes Leben weit weg: Die enge Wohnung im Plattenbau, die Mutter, die im Bademantel am Laptop sitzt und tippt, der winzige, kahle Balkon, von dem aus man doch nur hinunter auf die Kreuzung schauen kann. Der heruntergekommene Spielplatz vor dem Haus, auf dem keine vernünftigen Eltern ihre Kinder spielen lassen würden, weil sich dort immer eine Jugendgang aus der Nachbarschaft trifft. Die Unterführung mit den Schmierereien auf den abgeplatzten Kacheln.
    Könnte er vergessen, dass es auch ein anderes Leben gibt, ein Leben mit Gärten, Platz und Flachbildfernsehern, sein eigenes Leben wäre gar nicht so schrecklich. Er schätzt, es gibt Leute, die es schlechter getroffen haben als er. Er mag seine Mutter, sie ist cool, es lässt sich gut mit ihr auskommen und sie hat ihm beigebracht, dass es wichtig ist, was die Menschen sind, nicht, was sie haben.
    Er glaubt trotzdem nicht, dass ein Flachbildfernseher einen automatisch zum schlechten Menschen macht.
    Die Luft ist kühl. Daniel geht wieder rein. Auf dem Sofa sind mittlerweile Jo und Lilli aufgewacht.
    „Morgen“, sagt Lilli und lächelt verschlafen. „Alles klar?“
    „Soweit schon“, sagt Daniel.
    „Was is’n heute für ein Tag?“, murmelt Jo, schüttelt benommen den Kopf und versucht offenbar, wieder Fuß in der Wirklichkeit zu fassen. „Ist heute Schule?“
    „Nein“, sagt Daniel. „Sonntag. Entspann dich. Jemand Kaffee?“
    Es ist tröstlich zu beobachten, wie das tägliche Leben auch bei den anderen wieder ankommt. Sie räumen auf, telefonieren mit den Eltern, holen sich ihre Abreibung ab, verziehen das Gesicht über den bitteren Kaffee und reden über Schule und Hausaufgaben.
    Mick ist der einzige, der nicht telefoniert und auch nicht angerufen wird. Daniel nimmt es zur Kenntnis, aber er hat keine Lust, ihn darauf anzusprechen.
    In einer gemeinschaftlichen Anstrengung versetzen sie das Haus wieder in den Urzustand. Einzig das leere Plastiktütchen, in dem das Marihuana gewesen ist, bleibt ein ungelöstes Problem. Daniel dreht es ratlos zwischen den Fingern.
    „Vielleicht können wir einen Ersatz generieren“, sagt er ohne viel Hoffnung. „Wenn wir ein bisschen Javamoos trocknen … und das dann irgendwie zu so Klümpchen rollen …“
    „Lass stecken.“ Mick nimmt Daniel das Plastiktütchen aus der Hand. „Ich kümmere mich drum. Wie lange ist der Krüger noch weg?“
    „Bis Freitag. Aber wie …?“
    „Das lass mal meine Sorge sein.“
    Mick versenkt das Tütchen in seiner Hosentasche.
    „Okay“, sagt Daniel zögernd.
    „Lasst uns abhauen“, sagt Lilli. „Meine Eltern stehen daheim auf der Fußmatte und lassen die Uhr nicht aus den Augen. Meine Mutter hat gesagt, wenn ich jetzt auch noch anfange wie mein Bruder, wird sie verrückt. Mann. Wenn man einmal nicht das Mustermädchen ist.“
    Jo drückt sie tröstend an sich und Lilli versteckt das Gesicht an seiner Schulter. Mick zieht ein

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