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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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alles, oder?“
    Niko verzieht das Gesicht und setzt sich auf den Hocker, den Daniel ihm freimacht.
    „Wurstbrötchen?“
    „Nein, danke. Doppelt gefrühstückt.“
    Daniel tut Niko den Gefallen und leistet ihm am Stand Gesellschaft, bis ein paar andere von der SMV eintreffen. Dann verabschiedet er sich und setzt seine Runde über den Kirchplatz fort.
    Er will sich selbst nicht eingestehen, dass ihn die Neugier direkt zu Lukas’ Stand hinter dem Getränkewagen zieht. Er hat kein echtes Interesse an Lukas und er will ihm auch keines vorspielen, nur um ein bisschen von der Leichtigkeit zu genießen, die er bei Mick vermisst hat. Trotzdem ist es tröstlich, Lillis These bestätigt zu sehen: dass auch andere Mütter nette Söhne haben.
    Lukas hat gar nicht erwähnt, an welchem Stand er arbeitet. Die Jugendorganisation einer Partei vielleicht? Lukas sieht aus wie einer, dem man politische Verbandsarbeit zutrauen könnte. Vielleicht nicht zu sehr links, eher so Mitte-Liberal.
    Hinter dem Getränkewagen hat jemand eine große Regenbogenfahne über einem weißen Plastikzelt der Marke „Gartenparty“ aufgespannt. „Willkommen beim LSVD“ steht auf einem Transparent. Verwechslung ist keine möglich, denn Lukas steht hinter dem Informationstisch und winkt.
    Puh. Daniel lässt eine größere Gruppe mit Hund, Zwillingskinderwagen und Fahrrädern durch, ehe er sich dem Stand vorsichtig nähert. Von wegen Mitte-Liberal. Das hier ist definitiv ein ziemlich schwuler Stand.
    „Hi“, sagt Lukas begeistert und Daniel macht einen letzten großen Schritt in den Schatten des Zeltes. „Schön, dich zu sehen.“
    Daniel nickt ein wenig eingeschüchtert. Hinter dem Tisch steht ein ganzer Pulk junger Männer, die Lukas als „Jerry, Klaus, Jonas, Kevin und Sven, das ist unser Vorsitzender“ vorstellt. Daniel schüttelt viele Hände und lehnt höflich ein Glas Sekt ab. Jerry und sein Grüppchen haben offenbar schon die eine oder andere Flasche plattgemacht, sie sind jedenfalls außerordentlich gut drauf. Daniel staunt. Es ist helles Tageslicht und mehr Öffentlichkeit als hier kann man kaum bekommen und da sind diese Jungs, die sich den Arm um die Schulter legen, herumalbern und sich auf den Mund küssen, als wäre nichts dabei.
    „Wirklich kein Glas Sekt?“
    „Nein, danke.“
    Daniel nimmt sich aus Höflichkeit ein Faltblatt. Er weiß aus dem Internet, dass es verschiedene Interessensverbände gibt, er hätte nur nicht gedacht, dass die hier in der Stadt eine Ortsgruppe haben.
    „Mittwoch ist Stammtisch“, sagt Lukas. „Im Jugendclub Grashof, kennst du den?“
    „Nur vom Hören.“
    „Wir treffen uns da regelmäßig. Hängen rum, spielen Kicker, tauschen uns ein bisschen aus, über das Leben mit den Heteros und so allgemein.“
    Er sieht Daniel hoffnungsvoll an.
    „Klingt nett“, sagt Daniel.
    „Kannst ja mal vorbei kommen“, sagt Lukas erfreut.
    „Mal sehen.“
    „Die darfst du gar nicht ernst nehmen.“ Lukas deutet über seine Schulter. „Jerry hat Geburtstag und die haben schon um zehn angefangen zu feiern.“
    „Glas Sekt?“, wirft Jerry ein und zwinkert Daniel zu.
    „Nein“, sagt Daniel. „Wirklich nicht! Trotzdem alles Gute.“
    „Na, schade.“ Jerry prostet ihm zu. „Bist du ein Freund von Lukas?“
    „Ich weiß nicht“, sagt Daniel wahrheitsgemäß. „Wir kennen uns kaum.“
    „So etwas ändert sich manchmal schnell“, grinst Jerry. Lukas zieht peinlich berührt die Schultern hoch. Wäre Mick nicht, Daniel würde Lukas vielleicht fragen, ob man mal abends zusammen weggeht oder einen Kaffee trinken. Wäre Mick nicht, er könnte sich vielleicht auf diesen netten Jungen einlassen, der so freundlich wirkt und auch wie einer, der echt etwas auf dem Kasten hat.
    „Was machst du jetzt noch?“, frag Lukas und Daniel tut ihm den Gefallen und sagt „Nichts Bestimmtes – hier noch ein bisschen rumhängen, zum Beispiel?“ und bekommt sofort einen Klappstuhl hingeschoben.
    „Jetzt, wo du bleibst, musst du ein Glas Sekt mit uns trinken“, sagt Jerry. „Komm schon, sei kein Frosch.“
    „Also dann, her damit.“ Daniel stürzt ein Glas zuckersüßen, kalten Sekt hinunter, auf das Wohl eines Typen, von dem er gerade mal den Namen kennt.
    Es ist angenehm, hier im Schatten zu sitzen und mit Lukas zu plaudern, vor allem, als der Rest der Besatzung mal eine Partypause einlegt und sich durchaus seriös um interessierte Standbesucher kümmert. Daniel hat mit Lukas gerade das schier unerschöpfliche Thema

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