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Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Fliegende Fische Band (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Pavlovic
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„Schule und Zukunft“ in Arbeit, als eine bekannte und ziemlich erstaunte Stimme ihn unterbricht.
    „Daniel?“
    Peter. Er kommt offenbar vom Getränkestand und hat in jeder Hand einen Limobecher und er starrt Daniel an, als sei er ein Alien.
    „Hallo, Peter“, sagt Daniel, zuerst erfreut, dann ein wenig befangen. Peter wird sich seinen Teil denken und er fängt auch gleich damit an.
    „Was, was … ich meine, ähm, hallo.“
    Daniel sieht Peter geduldig an. Peter stellt seine Limos ab und wischt sich übers Gesicht.
    „Heiß, heute“, sagt er.
    „Ja“, sagt Daniel.
    Peter macht einen Schritt rückwärts und liest die Beschriftung auf dem Zelt.
    „Was ist denn das hier?“, fragt er. „Ich meine, ich dachte zuerst, das ist … aber …“
    „LSVD“, sagt Daniel. „Lesben- und Schwulenverband Deutschland. Ich …“
    Er schluckt bin hier nur zu Gast hinunter.
    „… helfe ein bisschen mit aus.“
    „Ähm, ja.“ Peter macht einen Schritt rückwärts, dann wieder einen vor, wischt sich mit einem zerrupften Taschentuch den Schweiß aus dem Nacken und beugt sich dann zu Daniel über den Tisch.
    „Du bist schwul ?“, sagt er halblaut. „Im Ernst jetzt? Kein Scherz?“
    „Ja“, sagt Daniel. „Na und? Ist doch keine große Sache.“
    Peter starrt ihn an, man sieht, wie er denkt.
    „Aber hast du nicht erzählt, du wärest verliebt gewesen?“
    „Ja … Und? Glaubst du, das passiert unter Männern nicht?“
    „Ach du Scheiße“, sagt Peter mit runden Augen. „Und ich dachte … ach du Scheiße. Ich, ich meine – ist ja nichts dabei, oder?“ Er grinst bemüht. „Ich meine, jeder so wie er mag, oder nicht?“
    „Genau“, sagt Daniel. „Ich war aber nicht in dich verliebt, wenn dich das beruhigt.“
    Beinahe bereut er seine Bemerkung, denn Peter bekommt offenbar schon bei der Vorstellung einen halben Schlaganfall.
    „Mann“, sagt Peter. „Echt. Oh, Mann. Und ich dachte, die erkennt man so auf den ersten Blick, die Schwuchteln.“
    „Ich bin schwul“, sagt Daniel, plötzlich wütend. „Keine Schwuchtel. Und wenn du damit ein Problem hast, dann sind wir vielleicht besser nicht mehr befreundet.“
    „So war es nicht gemeint“, versichert Peter eilig. „Ich dachte nur … ich hätte nie … Mann, ich glaube einfach, ich brauche eine Weile, bis ich mich an den Gedanken gewöhnt habe.“
    „Von mir aus. Ruf an, wenn du soweit bist.“
    Peter nickt und nimmt seine Limo-Becher an sich.
    „Ich muss dann weiter. Linda wartet.“
    „Ist gut. Bis später vielleicht.“
    „Bis später“, wirft Peter noch eilig über die Schulter, dann hat das Gewühl ihn verschluckt.
    „Ein Freund von dir?“, erkundigt sich Lukas.
    „Keine Ahnung“, sagt Daniel niedergeschlagen. „Ich bin nicht sicher.“
    „Das ist fast normal. Ein paar Leute packen es einfach nicht. War bei mir auch so, als ich mich geoutet habe. Aber was will man auch mit Freunden, die einen nicht so akzeptieren, wie man ist?“
    „Im Prinzip richtig … Aber trotzdem ätzend, wenn man zehn Jahre lang befreundet war.“
    „Kopf hoch“, sagt Lukas. „Wenn irgendwo eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Sagt man das nicht immer?“
    Daniel nickt, seufzt und lächelt, um Lukas einen Gefallen zu tun. Er wünscht sich wirklich, er könnte seine Prägung auf ausgeflippte Musiker loswerden.
    Der Tag verrinnt so zäh wie heißer Teer. Irgendwann tauscht Daniel mit Lukas die Handynummern aus und verabschiedet sich.
    Im Teeladen von Lillis Eltern ist zehn Minuten vor Geschäftsschluss noch eine Menge los. Lilli dirigiert ihn nach hinten in den Personalraum und drückt ihn auf einen Stuhl.
    „Komme gleich“, verspricht sie. Ihr Gesicht ist erhitzt, dunkle Strähnen haben sich aus ihrem Zopf gelöst und umrahmen ihr Gesicht wie kleine dunkle Federn.
    Am Tisch sitzt Lillis kleiner Bruder, Mischa, der kürzlich mit seinen dreizehn Jahren begonnen hat, seine Schwester zu überragen. Er hat ein Schulheft vor sich und kaut an einem Bleistift. Die aufgeschlagene Doppelseite ist bedeckt von lebensecht gezeichneten Fledermäusen.
    „Hi“, sagt Daniel. „Was is’n das?“
    „Englisch-Hausaufgabe“, sagt Mischa finster. „Sieht man doch.“
    Daniel, der Zeiten hatte, in denen er mehr bei Lillis Familie war als zu Hause, kennt den Jungen. Man könnte meinen, er hätte etwas gegen Daniel, aber so ist es nicht. Der Junge hat etwas gegen das Leben im Allgemeinen.
    Daniel zieht sich das Heft ran und betrachtet die Zeichnungen. Die Fledermäuse

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