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Flieh solange du kannst

Flieh solange du kannst

Titel: Flieh solange du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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einen Kopfsprung ins Wasser machen.
    “Gibt es Neuigkeiten von Juanita und Carlos?”, fragte sie. “Haben sie sich gemeldet?”
    “Nein, ich weiß nichts. Manuel behauptet, er wisse nicht, wo sie sich aufhalten. Aber das ist garantiert gelogen.”
    Emma ging zum Nachttisch und strich den verkrumpelten Zettel mit den Namen und Telefonnummern glatt. Ob diese Informationen etwas nützten? Sie wusste, dass es sehr gefährlich werden konnte, wenn man einen Mann wie Manuel herausforderte, aber Juanita hatte eine Menge riskiert, um ihr zu helfen. Höchste Zeit, sich zu revanchieren. “Das tut mir furchtbar leid, Rosa. Es ist alles nur meinetwegen passiert. Und ich war mir so sicher, dass er Juanita niemals verdächtigen würde, sonst hätte ich sie nie gebeten, mir zu helfen.”
    Rosas Stimme zitterte. “Es ist doch nicht Ihre Schuld, dass Manuel so ein schlechter Mensch ist.”
    “Rosa?”
    “Ja?”
    Emma hörte, wie Max mit hoher Stimme einen seiner “Männer” sprechen ließ: “Macht euch keine Sorgen, ich werde euch retten …”
    “Ich bin in großen Schwierigkeiten”, sagte sie ins Telefon. “Ich muss Insulin für Max kaufen. Wenn ich das nicht schaffe, wird er sehr krank werden – oder noch schlimmer.” Im Badezimmer herrschte Stille, also schaute sie schnell noch mal nach. Aber Max sah absolut gesund aus.
    “Was wollen Sie denn tun?”
    “Ich hatte gehofft, Sie könnten mir vielleicht helfen.”
    Rosa zögerte. “Aber wie denn? Ich habe solche Angst vor Manuel.”
    Aus gutem Grund, dachte Emma, aber eigentlich wollte sie jetzt nicht zu sehr darüber nachdenken. Ihr war nämlich plötzlich eine Idee gekommen. Wahrscheinlich nicht der beste Plan, aber die einzige Möglichkeit, die ihr einfiel, um Manuel von ihrer Spur abzubringen und gleichzeitig Juanita zu helfen. “Da er und seine Leute hier in der Stadt herumstöbern, kann ich mein Hotelzimmer nicht verlassen, aber …” Sie spielte nervös mit dem Telefonkabel, ihre Gedanken rasten. “Wie wäre es, wenn ich in einem ganz anderen Hotel in einer anderen Stadt anrufe und dort ein Zimmer bestelle? Dann könnten Sie ihm erzählen, Sie hätten mit mir gesprochen und wüssten, wo ich mich aufhalte.”
    “Er glaubt doch sowieso schon, dass er Sie gefunden hat.”
    “Hat er aber noch nicht. Sie können ihm sagen, dass er am falschen Ort sucht. Bieten Sie ihm einfach an, meinen Aufenthaltsort zu verraten, wenn er Ihnen sagt, was mit Juanita passiert ist.”
    Rosa schwieg eine Weile und dachte darüber nach. “Und Sie glauben, das funktioniert?”
    “Wir müssen es eben versuchen.” Emma konnte einfach nicht riskieren, dass ihr die Medizin für Max ausging. “Wenn er Ihnen gesagt hat, wo Juanita ist, erzählen Sie ihm, dass ich gestern Abend gesehen habe, wie ein Mann in mein Motelzimmer gegangen ist. Danach bin ich sofort abgefahren nach …” Emma dachte nach. Welcher Ort lag weit genug in der entgegengesetzten Richtung? Ein Ort, in dessen Nähe sie mit Preston sicherlich nicht kommen würde? “ … St. George. Sagen Sie ihm, wir sind nach St. George gefahren.”
    “St. George? Kenne ich nicht.”
    “Es liegt in Utah, weiter im Süden.”
    Rosa schwieg eine ganze Weile. “Aber warum sollten Sie sich dort ein Zimmer bestellen?”, fragte sie dann.
    “Oh, nein, jetzt passiert es gleich!”, rief Max und machte Geräusche, die eine Explosion signalisieren sollten.
    “Damit es glaubhaft wirkt”, sagte Emma. “Manuel ist schlau. Er glaubt wahrscheinlich nicht, was Sie ihm erzählen. Also wird er alle Hotels in St. George anrufen und nachfragen, ob ich dort ein Zimmer bestellt habe.”
    “Und wenn es ihm bestätigt wird, glaubt er es.”
    “Genau, jedenfalls wenn alles gut geht.”
    “Und was soll ich tun, wenn er sich weigert, mir zu sagen, wo Juanita ist?”
    “In dem Fall haben wir ihm jedenfalls nicht zu viel verraten.”
    Rosa dachte noch einmal kurz nach und entschied dann: “
Sí.
Rufen Sie mich in einer Viertelstunde wieder an. Dann erzähle ich Ihnen, was er gesagt hat.”
    Emma legte auf und nahm den Hörer gleich wieder in die Hand, um an der Rezeption nach Hotels in St. George zu fragen. Dann reservierte sie ein Zimmer in der Pioneer Lodge auf ihren richtigen Namen.
    Anschließend ging sie unruhig im Zimmer auf und ab, bis es so weit war, Rosa zurückzurufen.
    “Mommy, ich bin jetzt fertig”, rief Max.
    “Ich komme gleich”, rief sie ihm zu.
    Anscheinend langweilte er sich aber noch nicht allzu sehr, denn er fing wieder

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