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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zurückgelegt haben. Zumindest müssen die irgendwo anhalten, um aufzuladen. Das ist gut.«
    »Warum ist das gut?« fragte Flinx.
    »Weil wir ebenfalls aufladen müssen.« Sie deutete auf eine Anzeige. »Wir haben jetzt mehr als die Hälfte unseres Energievorrates verbraucht. Wenn wir nicht hier irgendwo aufladen können, müssen wir auf dem Rückweg ein Stück zu Fuß gehen.«
    Flinx sah sie mit neuem Respekt an, falls das überhaupt möglich war; die Meinung, die er von ihr hatte, war bereits auf schwindelnden Höhen angelangt. »Warum haben Sie es mir nicht gesagt, als wir den Wendepunkt erreicht hatten?«
    Sie zuckte leicht die Achseln. »Warum? Wir haben einige Mühe auf uns genommen, um so weit zu kommen. Sie hätten vielleicht versucht, mir das Umkehren einzureden.«
    »Nein«, sagte Flinx leise, »das hätte ich nicht getan.«
    »Das habe ich mir auch gedacht. Sie sind fast genauso entschlossen, das hier zu Ende zu führen, wie ich. Und mindestens so verrückt.«
    Sie sah ihn an, und er erwiderte ihren Blick.
     
    »Und ich sage nein.«
    Nyassalees Ablehnung klang unwiderruflich. Sie saß auf der einen Seite des Tisches und sah ihre Kollegen erwartungsvoll an. Brora betrachtete interessiert die Fingernägel seiner linken Hand, während Haithness missbilligend ihre Augenbrauen hob.
    »Wirklich«, murmelte die hochgewachsene schwarze Frau, »es ist wirklich sehr ermutigend, dass Sie in diesem Stadium eine so negative Haltung einnehmen, Nyassalee.« Ihre Hand löste sich von ihren Augen. »Vielleicht bekommen wir nie wieder die Gelegenheit, ein so vielversprechendes Subjekt wie diesen Zwölf zu manipulieren. Zeit und Umstände haben sich gegen uns verschworen. Das wissen Sie genausogut wie ich.«
    »Ja, das weiß ich.« Nyassalee lehnte sich im Sessel nach vorne und blickte auf den Boden zwischen ihren Beinen. Zwischen den Bodenplatten waren Fugen zu erkennen; das Gebäude war mit einiger Hast errichtet worden. »Ich bin einfach nicht überzeugt, dass es das Risiko wert ist.«
    »Welches Risiko?« wollte Haithness wissen. »Bis jetzt haben wir noch keinerlei Demonstrationen einer bedrohlichen Kraft gesehen. Eher das Gegenteil, würde ich sagen. Das Subjekt hatte doch ganz sicher Gelegenheit, solche Fähigkeiten zu zeigen. Es ist doch offenkundig, dass er sie nicht besitzt, sonst hätte er sie doch ohne Zweifel gegen uns eingesetzt. Und was haben wir gesehen? Ein Messer.« Das Wort klang in ihrem Munde angeekelt und geringschätzig.
    »Da hat sie recht, wissen Sie.« Brora redete nur selten und überließ es meistens den beiden älteren Wissenschaftlerinnen, solche Auseinandersetzungen zu führen. Er meldete sich nur zu Wort, wenn er von dem, was er sagte, wirklich überzeugt war.
    »Ich möchte nicht, dass sich so etwas wiederholt, wie es mit dem Mädchen passiert ist«, sagte Nyassalee. »Einen solchen Fehlschlag könnte sich die Gesellschaft nicht leisten.«
    »Und genau aus diesem Grund müssen wir diese letzte Chance, die wir haben, wahrnehmen«, beharrte Haithness.
    »Wir wissen doch nicht, dass das unsere letzte Chance ist.«
    »Ach kommen Sie, Nyassalee!« Haithness schob ihren Stuhl zurück, stand auf und fing an, nervös auf und ab zu gehen. Hinter ihr blitzten von den hastig aufgebauten Konsolen Lichter in kaltem Grün und Blau. »Selbst wenn es dort draußen andere Subjekte mit ähnlichem Potential gibt, haben wir keineswegs die Garantie, dass jemand von uns noch die Chance bekommt, sich um sie zu kümmern.«
    »Dagegen kann ich nichts sagen«, räumte Nyassalee ein. »Ich habe auch keine Argumente dagegen, dass diese Nummer Zwölf statistisch gesehen aussichtsreich ist. Und genau diese Statistiken sind es auch, die mir Angst machen.«
    »Ihnen Angst machen?« Haithness blieb stehen und sah zu ihrer langjährigen Kollegin hinüber. Sie war überrascht. Schließlich war es nicht nur einmal vorgekommen, dass sie Nyassalee ihre Waffe mit der kaltblütigen Effizienz eines Qwarm hatte benutzen sehen. Furcht schien etwas zu sein, was ihr völlig fremd war. »Aber warum? Er hat doch nichts getan, was solche Furcht rechtfertigen würde.«
    »Nein, hat er das nicht?« Nyassalee zählte ihre Punkte an den Fingern ab. »Erstens: Statistisch gesehen ist er beunruhigend; zweitens: Er ist sechzehn, unmittelbar vor der vollen Reife; drittens: Der Reifeprozess könnte bei ihm jederzeit einsetzen.«
    »Das Mädchen«, wandte Brora ein, »war wesentlich jünger.«
    »Zugegeben«, sagte Nyassalee, »aber ihre

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