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Flinx

Flinx

Titel: Flinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Fähigkeiten waren auch frühreif. Ihr einziger Vorteil war die Überraschung. Diese Nummer Zwölf entwickelt sich langsam, aber mit größerem Potential. Vielleicht ist er einer von der Art, die auf Druck reagieren, indem sie noch tiefer in sich hineinreichen.«
    »Mag sein«, sagte Brora nachdenklich, »aber dafür haben wir keine Beweise. Und sein Profil lässt auch nichts von der Art erwarten.«
    »Wie vereinbaren Sie das dann mit der Tatsache, dass er ganz für sich alleine ...«
    »Er ist nicht für sich alleine«, unterbrach sie Brora. »Diese Frau aus dem Freizeitpark hat ihm auf dem See geholfen.«
    »Auf dem See. Aber sie hat ihm nicht geholfen, zu diesem Punkt zu gelangen. Er ist uns ganz alleine bis zu jenem See gefolgt, ohne irgendwelche Unterstützung von außen. Für mich deutet das auf die beschleunigte Entwicklung eines Talents, das wir näher kennen sollten.«
    »Ein Grund mehr«, sagte Haithness zornig und schlug dabei mit der Hand auf den Tisch, »weiter im Sinne unseres Planes zu verfahren!«
    »Ich weiß nicht«, murmelte Nyassalee, immer noch nicht überzeugt.
    »Sind Sie denn nicht auch der Meinung«, konterte Haithness, bemüht, ihre Verärgerung unter Kontrolle zu halten, »dass wir, wenn die Operation gelingt, eine gute Chance haben, unser Ziel hinsichtlich einer Manipulation des Subjekts von außen zu erreichen?«
    »Möglich«, räumte Nyassalee ein.
    »Warum nur ›möglich‹? Haben Sie Zweifel an den gefühlsmäßigen Bindungen?«
    »Das ist es nicht, was mich beunruhigt. Nehmen Sie einmal an, nur als Hypothese, dass er, weil sein Potential immer noch unentwickelt ist, keine bewusste Kontrolle darüber hat?«
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte Brora.
    Sie beugte sich über den Tisch. »Bei dem Mädchen Mahnahmi wussten wir, wo wir standen, sobald sie sich einmal offenbart hatte. Unglücklicherweise hat uns dieses Wissen überrascht, und es war zu spät, um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Wo wir bezüglich der Talente dieses Subjekts stehen, ahnen wir nicht einmal. Angenommen, Druck und Furcht vereinen sich trotz dieser gefühlsmäßigen Bindungen, und sein Potential kommt unabhängig von seinen oberflächlichen Gefühlen zum Ausbruch? Statistisch betrachtet ist das Subjekt eine wandelnde Bombe, die möglicherweise weder fähig noch reif genug ist, sich unter Kontrolle zu halten. Das ist es, was mich beunruhigt, Haithness! Die gefühlsmäßigen Bindungen reichen vielleicht aus, um sein bewusstes Ich unter Kontrolle zu halten. Aber der unberechenbare Teil von ihm reagiert vielleicht trotzdem heftig.«
    »Wir können aber unsere Hoffnungen und unsere Arbeit doch nicht wegen einer so schwachen Hypothese aufgeben«, beharrte Haithness. »Schließlich gibt es keinerlei Fakten, die diese Hypothese stützen. Außerdem ist das Subjekt sechzehn. Wenn überhaupt, dann sollte er doch mehr Kontrolle über sich haben, als dieses Mädchen sie hatte.«
    »Ich weiß, ich weiß«, murmelte Nyassalee unglücklich. »Alles, was Sie sagen, ist richtig, Haithness, und doch mache ich mir einfach Sorgen. Aber ich bin ja überstimmt.«
    »Das sind Sie«, sagte die Größere nach einem fragenden Blick auf Brora. »Und wenn Cruachan jetzt hier wäre, dann wissen Sie, dass er sich ebenfalls positiv äußern würde.«
    »Wahrscheinlich.« Nyassalee lächelte schwach. »Ich mache mir zuviel Sorgen. Brora, sind Sie sicher, dass Sie mit dem Implantat klarkommen?«
    Er nickte. »Ich habe das zwar schon lange nicht mehr getan, aber eine solche Fertigkeit verliert man nicht so schnell. Außerdem erfordert der Vorgang eher Geduld als sonst etwas. Das wissen Sie ja auch. Und was mögliche unvorhersehbare Folgen angeht oder einen Misserfolg, nun ...« - er lächelte -, »schließlich ist das Urteil über uns alle ohnehin schon vor langer Zeit gefällt worden. Eine weitere kleine Niederträchtigkeit gegen die archaischen Gesetze der Gesellschaft kann uns da auch nicht mehr schaden, wenn wir hier versagen.«
    Etwas abseits von dem Gespräch saß Mutter Mastiff auf einem Stuhl in der Ecke, die Hände im Schoss verschränkt, und lauschte. Sie war nicht gefesselt. Es gab dafür keinen Grund, und das wusste sie ebensogut wie ihre Entführer. Wohin hätte sie schon fliehen sollen? Ihr körperlicher Zustand und ihre Kondition waren zwar für eine Frau ihres Alters ausgezeichnet, aber sie hatte bei der Landung des Skimmers den bescheidenen Komplex aus täuschendem Stein und Holzbauten recht gut erkennen können. Tausende

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