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Flirt mit der Unsterblichkeit

Flirt mit der Unsterblichkeit

Titel: Flirt mit der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raachel Caine
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seinem Stuhl zurück und schüttelte langsam den Kopf. »Das ist meine Sache, Claire.«
    »Ist es Amelie? Oliver?«
    »Claire.« Dieses Mal schwang in seiner Stimme elterliche Autorität mit. »Genug davon. Es ist ein Job und ich werde gut dafür bezahlt. Wir wissen beide, dass es das Beste ist, was ich finden kann. Die Ärzte wollen nicht, dass ich mich zu sehr anstrenge.«
    Ihrem Vater ging es seit einiger Zeit nicht so gut. Er war schwach, verletzlich und sie machte sich immer mehr Sorgen um ihn. Um ihre Mutter auch. Mom sah angegriffen aus und ihr Blick hatte etwas Panisches.
    »Alles okay?«, fragte Claire. Irgendwie wurde eine Frage daraus, obwohl sie das gar nicht vorgehabt hatte. »Haben sie noch was anderes gefunden?«
    »Nein, Liebes, alles in bester Ordnung. Ich brauche nur Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen.«
    Er log sie an, aber sie merkte, dass er nicht wollte, dass sie das Thema weiter vertiefte. Sie wollte es aber vertiefen. Sie hätte am liebsten herumgebrüllt, weil sie wissen wollte, was los war. Doch stattdessen schluckte sie und sagte: »Online einen Vampir spielen. Du machst eine ziemlich wilde Karriere, Dad.«
    »Besser als Arbeitslosigkeit. Gefüllte Paprika also? Ich weiß ja, wie sehr du die magst.« Claire gab ein würgendes Geräusch von sich. Ihr Dad streckte die Hand aus und verwuschelte ihr Haar. »Warum sagst du ihr nicht einfach, dass du Paprika verabscheust?«
    »Das habe ich schon. Das tue ich die ganze Zeit. Das ist so ein Mom-Ding. Sie sagt mir dann immer, dass ich das früher so gern mochte.«
    »Ja«, stimmte er zu. »Das ist ein Mom-Ding.«
    ***
    Das Abendessen verlief wie immer - Claire pickte sich die essbaren Teile aus den gefüllten Paprika heraus und ihre Mutter berichtete, was sie diese Woche alles vorhatte. Wenn eine direkte Frage an sie gerichtet wurde, trug Claire etwas zum Gespräch bei, ansonsten schwieg sie. Sie wusste sowieso immer, was ihre Mom als Nächstes sagen würde. Und sie wusste auch, dass ihr Dad nicht viel darauf antworten würde, wenn überhaupt. Bis er sie überraschte: »Bring doch mal Shane zum Abendessen mit.«
    Es war, als würde die Zeit stillstehen. Ihre Mutter erstarrte, ihre Gabel verharrte auf halbem Weg zum Mund in der Luft. Claire erstarrte auch, aber dummerweise war sie gerade dabei, einen Mundvoll Cola zu schlucken, was das ganze unangenehme Programm nach sich zog: husten, spucken, wässrige Augen.
    »Shane hat bestimmt wenig Zeit, mein Lieber«, sagte ihre Mutter, als sie sich wieder erholt hatte. »Stimmt's, Claire?«
    »Ich will mit ihm reden«, sagte ihr Vater - jetzt ganz ohne flauschig-warme Dad-Vibes. Er klang eher nach VATER, in großen, leuchtend roten Buchstaben. »So bald wie möglich.«
    »Oh... okay, ich werde mal sehen, ob... okay.« Hektisch schnitt Claire ein Stück von der gefüllten Paprika ab und aß es, komplett. Fast hätte sie sich wieder verschluckt, aber irgendwie schaffte sie es, das Ganze hinunterzuwürgen. »Hey, ich fahre vielleicht ein paar Tage weg.«
    »Wohin?«
    »Nach Dallas. Mit meinen Freunden.«
    »Schauen wir mal«, sagte Dad, was natürlich Nein bedeutete.
    »Zuerst muss ich mit Shane sprechen.«
    Oh Gott, jetzt wollten sie feilschen. Oder sie erpressen. Manchmal war es schwierig, den Unterschied zu erkennen. Claire murmelte, dass sie es versuchen würde oder so, würgte einen weiteren Bissen hinunter und sprang auf, um ihren Teller abzuräumen.
    »Claire!«, rief ihre Mutter ihr nach, als sie in die Küche rannte. »Du gehst aber heute Abend nicht schon wieder weg, oder? Ich hatte gehofft, wir könnten ein wenig Zeit mit dir verbringen!«
    »Habt ihr doch gerade«, murmelte Claire, während sie den Teller abspülte und in die Geschirrspülmaschine stellte. Sie hob die Stimme und rief zurück: »Geht nicht, Mom! Ich muss lernen! Alle meine Bücher sind drüben im Glass House!«
    »Nun, du gehst aber nicht im Dunkeln zu Fuß dorthin«, sagte Mom. »Selbstredend.«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich eine Anstecknadel von Amelie habe! Sie werden mich nicht behelligen!«
    Ihr Dad machte die Küchentür auf. »Und wie steht es mit ganz unspektakulären Menschen? Glaubst du denn, diese kleine Anstecknadel kann dich vor allem schützen?«
    »Dad...«
    »Ich mache mir Sorgen um dich, Claire. Du nimmst all diese Risiken auf dich und ich weiß nicht, warum. Wie kannst du glauben, dass das okay ist?«
    Sie biss sich auf die Lippe. In seiner Stimme lag eine Art müder Enttäuschung, die sie bis ins Mark

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