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Flirte nie in Italien

Flirte nie in Italien

Titel: Flirte nie in Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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im Vergleich zu der Villa am Meer war sein Haus geradezu spartanisch eingerichtet. Den einzigen Luxus, den er sich geleistet hatte, war eine Zentralheizung, für die er, wie er mehrfach betonte, jeden Winter dankbar war.
    Allmählich bekam Angie den Eindruck, dass er solche Dinge nur deshalb erwähnte, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie im Falle einer Heirat keinesfalls das bequeme Leben erwartete, das sie möglicherweise gewohnt war.
    Dabei übertrieb er seine Schwarzmalerei mitunter allerdings gewaltig, denn so armselig, wie er es darstellte, war das Haus keineswegs.
    Doch anders als in solchen Andeutungen kam er nie auf ihre gemeinsame Zukunft zu sprechen, und auf einen Heiratsantrag wartete Angie vergeblich.
    Trotzdem bezweifelte sie nicht im Geringsten, dass sie nun, da sie sich gefunden hatten, nichts mehr trennen konnte.
    "Wenn es dir recht ist, würde ich gern etwas im Internet nachsehen", bat Angie ihn eines Tages.
    "Kennst du dich damit denn aus?" fragte Bernardo lächelnd.
    "Na hör mal", protestierte Angie. "Du brauchst nur dein Passwort einzutippen.
    Den Rest schaffe ich schon selbst."
    Angie wollte ihrem Vater eine E-Mail schicken und sich bei der Gelegenheit die Website ansehen, mit der er seit neuestem für seine Klinik warb.
    Dr. Harvey Wenham hatte viele Jahre in einem Londoner Krankenhaus gearbeitet, bis er sich seinen Traum erfüllen und eine Privatklinik für plastische Chirurgie gründen konnte. Inzwischen war er ein berühmter und erfolgreicher Schönheitschirurg zu dessen Patienten zahlreiche Größen aus Kultur, Wirtschaft und Politik gehörten, die sich auf seine Arbeit ebenso verlassen konnten wie auf seine Diskretion.
    Die betuchte Kundschaft brachte ihm neben dem Ruhm natürlich auch viel Geld ein, und nachdem er Jahrzehnte lang jeden Penny zwei Mal hatte umdrehen müssen, genoss er seinen Reichtum in vollen Zügen.
    Zu seinem Leidwesen hatten sich seine beiden Söhne geweigert, in die Klinik einzusteigen, und Angie wusste, wie sehr er sich wünschte, dass seine Tochter eines Tages seine Nachfolgerin werden würde.
    Bislang hatte sie sich vor der Entscheidung gedrückt, weil sie andere Angebote hatte, die finanziell zwar weniger lukrativ waren, dafür umso mehr Befriedigung versprachen.
    Doch wie es aussah, hatte sich die Frage nach ihrer beruflichen Zukunft ohnehin erledigt. Bernardo und sie liebten sich, und der Gedanke, ihn je wieder zu verlassen, wäre ihr nie in den Sinn gekommen.
    "Wünscht die Dame vielleicht eine kleine Stärkung?" Bernardo kam in sein Arbeitszimmer und stellte Angie eine Tasse Kaffee auf den Schreibtisch.
    "Sehr aufmerksam, der Herr", erwiderte sie lächelnd und trank den Kaffee, während Bernardo ihr skeptisch über die Schulter sah.
    "Solche Typen mag ich besonders", sagte er verächtlich und zeigte auf den Bildschirm, auf dem ein Foto ihres Vaters zu sehen war. "Nennen sich Mediziner, obwohl sie nie einen Kranken zu Gesicht bekommen. Stattdessen verdienen sie Millionen damit, dass sie irgendwelchen Prominenten die Fältchen wegoperieren. "
    "Das mit den Millionen stimmt", erwiderte Angie und erwartete gespannt die Frage, woher sie das so genau wissen wollte. "Alles andere..."
    Doch Bernardo war so aufgebracht, dass er ihr gar nicht richtig zugehört hatte.
    "Dabei gibt es genügend Menschen, die die Hilfe eines Arztes bitter nötig haben", fiel er ihr ins Wort.
    "Wenn du mich ausreden lassen würdest, könnte ich dir erklären, dass er deine Ratschläge nicht braucht", erwiderte sie verärgert. "Er behandelt nämlich nicht nur Prominente, sondern auch ganz gewöhnliche Menschen, die durch einen Unfall entstellt wurden. Und einen beträchtlichen Teil seiner Einkünfte spendet er für wohltätige Zwecke."
    "Und woher willst du das wissen?" fragte Bernardo misstrauisch.
    "Zufällig ist er mein Vater, und ich wäre dir dankbar, wenn du etwas freundlicher über ihn reden könntest."
    Befremdet zeigte Bernardo auf das Bild ihres Vaters. "Ist das wirklich dein Vater?"
    Angie setzte den Cursor auf den Namen, der unter dem Foto stand. In der Erwartung, dass Bernardo sich umgehend für seine Entgleis ung entschuldigen und sie zärtlich umarmen würde, sah sie zu ihm auf.
    Doch er wirkte, als hätte ihm jemand einen Stoß ins Herz versetzt.
    "Was ist, Bernardo?" Sein Gesichtsausdruck erschreckte Angie zutiefst. "Du bist plötzlich so blass."
    "Schon gut", erwiderte er benommen und rang sich ein Lächeln ab, ohne Angie jedoch darüber hinwegtäuschen zu können, dass

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