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Flirte nie in Italien

Flirte nie in Italien

Titel: Flirte nie in Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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Tag meiner Ankunft? Noch auf dem Flugplatz? Wenn ich gewusst hätte, wie viel es dir ausmacht, hätte ich mir ein Schild umgehängt: Achtung, Ihnen steht eine wohlhabende Frau gegenüber. Ich konnte doch nicht ahnen, welche Rolle das für dich spielt. Schließlich bist du auch nicht gerade arm."
    "Verwechsle mich bitte nicht mit den Martellis", erwiderte er sarkastisch. "Ich besitze nur das, was mein Vater meiner Mutter hinterlassen hat, und das übrige Erbe interessiert mich nicht. Das weißt du genau, und die Gründe kennst du auch. Ich kann nun mal nicht über meinen Schatten springen."
    "Das verstehe ich ja, aber... "
    "Du verstehst gar nichts", unterbrach Bernardo sie wutentbrannt. "Sonst hättest du mir das nicht angetan. Du weißt genau, dass ich nicht anders leben kann.
    Trotzdem hast du mich in dem Glauben gelassen, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben werden. Ich wollte dich bitten, mich zu heiraten, obwohl ich genau weiß, wie beschwerlich das Leben in Montedoro ist. Je öfter wir in den letzten Tagen dort waren, desto größer wurde meine Hoffnung, dass du dem gewachsen sein könntest - nicht zuletzt aus Liebe zu mir."
    "Und warum zweifelst du jetzt daran?" fragte Angie entgeistert. "Hältst du mich wirklich für so wenig belastbar? Vergiss nicht, dass ich auf einer Unfallstation arbeite."
    "Und nach dem Dienst gehst du in dein Luxusapartment und erholst dich von den Strapazen", erwiderte Bernardo kalt. "Machen wir uns nichts vor, Angie. Du würdest das Leben in den Bergen nicht lange aushalten. Du kennst es doch noch gar nicht richtig. Bislang hast du nur die angenehmen Seiten erlebt. Aber wenn im Winter wochenlang die Sonne nicht scheint und die Stürme ums Haus fegen, würdest du dich schnell an ein gemütliches Plätzchen zurücksehnen."
    "Du denkst ja reizend von mir", entgegnete Angie gekränkt. "Doch so schwach, wie du glaubst, bin ich nicht. Du solltest mir wenigstens die Chance geben, dir zu beweisen, wozu ich imstande bin - nicht zuletzt aus Liebe zu dir. Und wenn alle Stricke reißen, kann ich ja immer noch eine kleine Wohnung in Palermo kaufen, wo wir..."
    "Glaubst du wirklich, ich würde mich von dir aushalten lassen?" fiel Bernardo ihr ins Wort, und alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
    "Davon kann keine Rede sein", stellte Angie richtig. "Wenn wir verheiratet sind, ist es doch auch dein Geld."
    "Niemals würde ich auch nur einen Penny von dir annehmen!" Seine Stimme drohte sich zu überschlagen.
    "Warum denn nicht?" fragte Angie verängstigt. "Schließlich leben wir nicht mehr im..."
    Noch bevor sie den Gedanken ausformuliert hatte, wurde ihr klar, wie aussichtslos der Versuch war, Bernardo umzustimmen. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, wie viel ihm traditionelle Werte bedeuteten. Und sosehr es sie vom ersten Moment an fasziniert hatte, dass er anders als andere Männer war, so wenig konnte sie ihm jetzt einen Vorwurf daraus machen.
    Zumal sie sicher war, dass die eigentliche Ursache für seine Weigerung, ihr die Chance zu geben, sich zu beweisen, viel tiefer lag, als er sie glauben machen wollte. Es war sinnlos, ihn darauf anzusprechen, weil er es empört von sich gewiesen hätte.
    Doch aller Vergeblichkeit zum Trotz, war sie fest entschlossen, um ihn und ihre Liebe zu kämpfen. "Es muss einfach eine Lösung geben", sagte sie mit allem Nachdruck. "Was uns verbindet, ist viel zu wertvoll, um es einfach aufzugeben. Und wenn wir erst verheiratet sind ... "
    "... würden wir uns beide ins Unglück stürzen", beendete Bernardo ihren Satz.
    "Ich kann dein Geld nicht annehmen, und du kannst ohne es nicht leben.
    Spätestens bei deinem ersten Besuch in England würdest du merken, dass du etwas anderes vom Leben willst, als ich dir bieten kann, und nicht zu mir zurückkehren. Und nach Lage der Dinge würde ich dir bestimmt..."
    "Was würdest du, Bernardo?" hakte Angie nach.
    Es dauerte sehr lange, bis er endlich antwortete. "Wie ich mich kenne, würde ich dir nachreisen."
    Neue Hoffnung keimte in ihr auf, denn noch konnte sie nicht wissen, dass sie ihn gründlich missverstanden hatte. "Wenn du sogar dazu bereit bist, warum dann nicht auch ... ?"
    "Willst oder kannst du mich nicht verstehen?" unterbrach er sie schroff. "So wenig man einen Baum einfach verpflanzen kann, so wenig kannst du von mir verlangen, mein gewohntes Leben aufzugeben. Genau das tust du jedoch, und aus Liebe zu dir wäre ich bereit, alles hinter mir zu lassen und dir bis ans Ende der Welt zu folgen. Nur wäre ich

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