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Flirte nie in Italien

Flirte nie in Italien

Titel: Flirte nie in Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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glaube dir kein Wort. Ihr liebt euch. Deshalb wollt ihr heiraten!"
    "Ausgeschlossen", widersprach Heather vehement. "Dafür bekämpfen wir uns gegenseitig viel zu sehr."
    "Was meine Vermutung nur bestätigt", wandte Angie ein. "Ich brauche dich hoffentlich nicht daran zu erinnern, dass sich leidenschaftlich nur streiten kann, wer sich leidenschaftlich liebt."
    Heather erwiderte nichts, doch ihr war deutlich anzusehen, dass sie die Worte ihrer besten Freundin sehr nachdenklich gemacht hatten.
    "Was sagt Lorenzo eigentlich dazu, dass du seinen Bruder heiratest?"
    erkundigte sich Angie.
    "Der hat ein viel zu sonniges Gemüt, als dass es ihm etwas ausmachen würde", erwiderte Heather und konnte wieder lachen. "Zumal wir beide wissen, dass es mit uns nicht gut gegangen wäre."
    Als sie spät am Abend zur Villa zurückkehrten, führte Heather Angie durch einen Hintereingang in ihr gemeinsames Zimmer - dasselbe, das sie schon vor der geplanten Hochzeit mit Lorenzo bewohnt hatten.
    "Bernardo hat nicht den leisesten Verdacht?" fragte Angie, als sie sich für die Nacht zurechtmachten.
    "Er ist völlig ahnungslos", bestätigte Heather. "Und dabei wird es bleiben, bis du morgen die Kathedrale betrittst.“
    "Mir ist jetzt schon angst und bange."
    "Dazu besteht kein Anlass", entgegnete Heather liebevoll.
    "Er hat mich mehrmals in Bella Rosaria besucht, und auch wenn er versucht hat, es sich nicht anmerken zu lassen, war offensichtlich, dass er nur gekommen ist, um etwas über dich zu erfahren. Als ich ihm von den Briefen erzählt habe, die du mir geschrieben hast, hat er jedes Wort in sich aufgesogen."
    "Hast du ihm etwa erzählt, dass ich jetzt bei meinem Vater arbeite?"
    "Natürlich", erwiderte Heather verlegen. "Darf er das denn nicht wissen?"
    „Von mir aus schon", sagte Angie besorgt. "Ich hoffe nur, dass er nicht die falschen Schlüsse daraus zieht."
    Als sie direkt hinter der Braut die Kathedrale betrat, drohte die Aufregung über Angie zusammenzuschlagen.
    Die ganze Nacht hatte sie wach gelegen und sich gefragt, wie Bernardo wohl auf das unverhoffte Wiedersehen reagieren würde, und in wenigen Sekunden sollte sie die Antwort bekommen.
    Unter den Klängen der Orgel gingen sie auf den Altar zu, vor dem Renato seine Braut erwartete. Bernardo saß an seiner Seite, und als Angie ihn sah, erschrak sie. Er wirkte abgespannt und geradezu verhärmt, als trüge er eine schwere Last auf seinen Schultern. Kann es sein, dass die Trennung ihn so gezeichnet hat? dachte Angie unwillkürlich.
    Doch bislang konnte sie sich einmal nicht sicher sein, ob er sie überhaupt gesehen hatte. Denn bis auf die Tatsache, dass er kurz zusammenzuckte, zeigte er nicht die geringste Regung.
    Als der Erzbischof vor den Altar trat, drehte Bernardo ihr den Rücken zu.
    Angie wusste seine Reaktion - oder besser deren Ausbleiben - beim besten Willen nicht zu deuten. Noch war nicht entschieden, ob er sich freute oder blankes Entsetzen empfand.
    Die Trauungszeremonie zog sich endlos hin, und die ganze Zeit über fragte sich Angie, ob es nicht ein folgenschwerer Fehler gewesen war, zur Hochzeit ihrer besten Freundin anzureisen.
    Als Renato Heather den Ehering ansteckte, überfiel Angie eine eigentümliche Schwermut. Zwei Menschen, die kaum ein gutes Wort füreinander hatten, waren entschlossen, das Leben, allen vorhersehbaren Schwierigkeiten zum Trotz, gemeinsam zu verbringen, während zwei andere, die sich von ganzem Herzen liebten, nicht einmal in der Lage waren, auch nur den Versuch zu machen.
    Begleitet vom Gesang des Chors, verließ das Brautpaar die Kirche. Angie reihte sich hinter ihnen ein, um am Ausgang auf Bernardo zu treffen, der ihr anbot, sie in seinem Auto mit zur Villa zu nehmen.
    Dass die Begegnung alles andere als zufällig war, bewies die Tatsache, dass Bernardo losfuhr, ohne einen anderen der zahlreichen Hochzeitsgäste mitzunehmen.
    "Ich hoffe, du fühlst dich durch Heathers Geheimniskrämerei nicht überrumpelt", begann Angie vorsichtig ein Gespräch.
    "Mir war klar, dass du kommst", erwiderte Bernardo sanft. "Schließlich kann Heather doch nicht heiraten, ohne dass ihre beste Freundin bei ihr ist." Er nahm eine Hand vom Lenkrad und strich Angie zärtlich über die Wange. "Ehrlich gesagt, konnte ich das Wiedersehen kaum erwarten. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie es dir wohl geht."
    "Und zu welcher Antwort bist du gekommen?"
    "Deinem Äußeren nach zu urteilen, geht es dir blendend", sagte er lächelnd, und der Blick, mit dem er

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