Flirte nie in Italien
zu essen gegeben, bis er schließlich auf ihrem Sofa eingeschlafen war.
Daran erinnerte er sich jetzt. Doch das erklärte nicht, warum er einen viel zu kleinen Bademantel trug und in Angies Bett lag. Verzweifelt fragte er sich, ob das Bild, das er vor Augen hatte, tatsächlich der Wirklichkeit entsprach.
Als er sah, dass die Türklinke heruntergedrückt wurde, zog er sich unwillkürlich die Bettdecke bis zum Kinn - gerade rechtzeitig, bevor Angie leise das Schlafzimmer betrat und seine Sachen auf einen Stuhl neben dem Bett legte.
"Guten Morgen", sagte sie, nachdem sie bemerkt hatte, dass Bernardo wach war. "Wie wär's mit einer kleinen Stärkung?"
"Guten Morgen", erwiderte er unsicher, denn wie ihre Frage ließ auch ihr Lächeln alle Möglichkeiten offen. "Eine Tasse Kaffee könnte nicht schaden. Du kannst ja schon mal in die Küche gehen. Ich komme nach, sobald ich mich angezogen ... "
"Das wirst du schön bleiben lassen", entgegnete Angie bestimmt. "Du hast schwere Erfrierungen erlitten, und als deine Ärztin verordne ich dir strenge Bettruhe, die ich höchstpersönlich überwachen werde."
"Musst du denn nicht in die Praxis?" fragte Bernardo überrascht.
"Heute ist doch Sonntag." Angie war alarmiert, weil sie es nicht für ausgeschlossen hielt, dass Bernardo unter Gedächtnisverlust litt. "Weißt du das denn nicht?"
"Doch, doch", erwiderte er nachdenklich. „Im Gegensatz zu manch anderem.
Zum Beispiel bin ich mir sicher, dass ich auf deinem Sofa eingeschlafen bin."
Bewusst wählte er eine möglichst diskrete Formulierung für die Frage, die ihn am meisten beschäftigte.
"Es hätte mich auch gewundert, wenn du dich daran erinnern kannst." Angies Antwort war wenig dazu angetan, ihm die Verunsicherung zu nehmen, bis sie hinzusetzte: "Mitten in der Nacht bist du aufgewacht und orientierungslos durch die Wohnung geirrt. Ich dachte mir, dass du in deinem Zustand in meinem Bett besser aufgehoben bist als auf der schmalen Couch. "
„Ist sonst noch etwas ... vorgefallen?" erkundigte er sich unsicher, weil er immer noch nach einer Erklärung dafür suchte, warum seine Kleidung auf einem Stuhl neben dem Bett lag.
"Was soll denn vorgefallen sein?" fragte Angie verwundert. "Du hast geschlafen wie ein Stein."
Bernardo musste sich eingestehen, dass ihn die Erklärung weniger beruhigte, als er gedacht hatte. Vielmehr enttäuschte es ihn sogar ein wenig, dass nicht der geringste Ausdruck des Bedauerns in Angies Tonfall gelegen hatte.
"Ich hole uns jetzt das Frühstück", sagte sie ebenso unbekümmert und verließ das Schlafzimmer, um kurz darauf mit einem beladenen Tablett zurückzukommen.
"Wie war Baptistas Geburtstagsfest?" erkundigte sie sich, nachdem sie auf der Bettkante Platz genommen und Bernardo Kaffee eingeschenkt hatte.
"Geradezu rührend", erwiderte er euphorisch. "Vor dem eigentlichen Empfang hat sich Renato in Anwesenheit der ganzen Familie bei Lorenzo entschuldigt und sich zugleich dafür bedankt, dass er den Mut aufgebracht hat, ihm die Stirn zu bieten. Im Grunde genommen ist es verrückt", setzte er lächelnd hinzu.
"Wenn Lorenzo nicht im letzten Moment gekniffen hätte, wären Renato und Heather heute nicht das glückliche Paar, das sie sind."
"Warum wollte er sie eigentlich unbedingt mit seinem kleinen Bruder verheiraten?" fragte Angie nach.
"Weil er frühzeitig die Erbfolge in der Firma sichern wollte, selbst aber nicht bereit war, sein Junggesellenleben aufzugeben. Und da ich ..." Er unterbrach sich und sah Angie einen Augenblick lang nachdenklich an, bevor er fortfuhr:
"Jedenfalls hatte er Lorenzo dazu auserkoren, für einen Stammhalter zu sorgen.
Doch wenn nicht sämtliche Indizien trügen..."
"Sag bloß, Heather ist schwanger?" fiel Angie ihm aufgeregt ins Wort.
"Zumindest sagt Baptista das", antwortete Bernardo lächelnd.
"Wie sehr ich Heather das wünschen würde", sagte Angie gerührt. "Sie hat sich immer eine richtige Familie gewünscht."
"Damit ist sie nicht allein", erwiderte Bernardo wie beiläufig. "Und Baptista kann es kaum erwarten, Großmutter zu werden."
„Und wie war der Empfang?" erkundigte sich Angie, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.
"Umwerfend. Renato hat den Mann ausfindig gemacht, in den sich Baptista als junges Mädchen unsterblich verliebt hat. Er war als Gärtner in Bella Rosaria angestellt und betreibt heute eine riesige Gärtnerei. Renato hat ihn beauftragt, den Blumenschmuck für den Geburtstag zu liefern, und ihn Baptista wie beiläufig vorgestellt.
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