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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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weitersage. Ich schwöre bei Gott, Krishna, Buddha, bei wem du willst!«
    »Nein.«
    »Jenny!«, bettelte John ohne jegliche Selbstachtung. » Bitte! «
    »Nein!«
    Sophie kicherte. »Also, mittlerweile bin ich auch neugierig geworden.«
    »Siehst du«, beharrte John und wies auf Sophie. »Sogar unser Moralapostel da drüben will es wissen.«
    Ich stellte mein Weinglas auf den Tisch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn ich dir seinen Namen nenne, John, darfst du ihn niemandem verraten.«
    Er bekreuzigte sich. »Bei allem, was mir lieb und teuer ist.«
    »Nicht deiner Mutter, nicht deinem Psychiater, nicht deinem neuesten Liebhaber. Niemandem .«
    Er nickte. »Hab’s begriffen. Keiner Menschenseele.«
    Ich seufzte. »Er heißt Dean Stanton. Er ist der Chef von New Edge Cinema. Und offenbar schläft er mit seinen Kindermädchen.«
    Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass John völlig ausflippen würde. Doch ganz im Gegenteil, er blieb ungewöhnlich still und nachdenklich.
    »Was ist?«, neckte ich ihn. »Nicht die Berühmtheit, die du dir erhofft hattest? Tut mir leid, dass es nicht Brad Pitt war. Beim nächsten Mal werde ich mir mehr Mühe geben, dich zu beeindrucken.«
    Doch er schüttelte nur abwesend den Kopf und starrte weiter mit nachdenklicher Miene ins Leere. »Wann genau ist er denn bei dem Test gescheitert?«, fragte er unerwartet ruhig und ernst.
    »Am Freitag«, erwiderte ich und beäugte ihn misstrauisch. »Wieso?«
    Doch John zuckte nur die Schultern. »Nur so.«
    »John«, fragte ich warnend, »was ist los?«
    Er schnaubte leise und sah mich an, als würde ich den Verstand verlieren. »Gar nichts.«
    »Denk dran, du hast mir etwas versprochen.« Es war eher eine Drohung als eine Erinnerung. »Denn wenn das nächste Woche in der Klatschpresse zu lesen ist, werde ich dir höchstpersönlich den Hals umdrehen, klar?«
    Darüber musste er lachen. »Ich sage es schon nicht weiter. Keine Sorge.« Und dann, bevor ich ihn noch weiter aushorchen konnte, wandte er sich an Sophie und fragte: »Geht’s denn jetzt endlich weiter mit der Diashow?«
    Das ließ sich Sophie natürlich nicht zweimal sagen und begann sofort mit Tag drei der Operation Hochzeitsreise. Doch ich konnte mich kaum noch auf die Fotos auf dem Bildschirm oder die zugehörigen langatmigen Erläuterungen konzentrieren. Immer wieder sah ich unauffällig hinüber zu John und versuchte herauszufinden, was in seinem durchtriebenen Köpfchen vorgehen mochte. Obwohl mir klar war, dass ich keinen Erfolg haben würde.
    Schließlich gab ich mich geschlagen und goss den Rest aus meinem Weinglas hinunter, um mir rasch nachzuschenken, während Sophie Tag vier in Angriff nahm. Auch dieses Glas leerte ich zügig. Und als schließlich zum Abschluss die Skyline von Athen über den Bildschirm flimmerte, war ich restlos abgefüllt und nicht mehr fahrtüchtig.
    John und Sophie halfen mir aus meinem Businesskostüm in ein T-Shirt von Sophie und eine ausgeleierte Jogginghose aus den Neunzigern, die sie noch aus Collegezeiten hatte. John fuhr nach Hause, weil er angeblich arbeiten musste, und Sophie brachte mir ein Kissen und eine Decke aufs Sofa. Sie küsste mich sanft auf die Stirn, als hätte sie ein Kind ins Bett gebracht, das nach einem anstrengenden Tag auf dem Spielplatz vollkommen erschöpft und verausgabt war.
    An diesem Abend schlief ich sofort ein, und das tat mir gut. Zum Glück vertrug ich nicht mehr so viel Alkohol wie ein richtiger Gewohnheitstrinker. Noch vor einem Jahr hätte mich diese Menge Wein niemals so umgehauen. Und ich war froh, dass sich das geändert hatte.
    Natürlich hätte ich mir niemals eingestanden, dass ich mit Absicht zu viel getrunken hatte. Aber trotzdem war es eine Wohltat, zur Abwechslung mal auf einer anderen Couch zu liegen.

24
Die blaue Pille
    »Okay, das Wichtigste zuerst«, sagte ich und ließ mich am nächsten Morgen auf meinem Stuhl am Kopf des Konferenztisches nieder. »Zunächst einmal möchte ich Katie nach ihrer längerfristigen Anstellung als Kindermädchen bei den Stantons wieder in unserer Runde begrüßen.«
    Katie ließ geräuschvoll eine pinkfarbene Kaugummiblase platzen. Der Erdbeergeruch, den sie hinterließ, weckte nostalgische Erinnerungen. »Danke, Chefin. Schön, wieder hier zu sein. Habt ihr mich vermisst?«
    Ich lachte höflich. »Ja, und wie. Aber jetzt erzähl uns doch bitte, was bei den Stantons passiert ist. Ich gehe mal davon aus, dass seit unserem letzten Gespräch alles glatt

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