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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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wieder mal mit ihrem geheimnisvollen Lover unterwegs. Natürlich hat sie mir das nicht verraten. Ich vermute es nur, weil sie gesagt hat: Ich gehe heute ins Ballett. Als ob Zoë jemals freiwillig ins Ballett gehen würde! Ich sag’s dir, seit sie mit diesem Typen zusammen ist, erkennt man sie kaum wieder.«
    »Ja«, pflichtete ich ihr bei. »Aber irgendwann wird sie uns schon von ihm erzählen.«
    Sophie zuckte die Schultern. »Vermutlich.« Und dann entdeckte sie ein Foto auf dem Bildschirm, das sie unbedingt kommentieren musste. »So, hier steigen wir gerade ins Flugzeug.« Es war fast ulkig, wie begeistert sie jetzt klang, obwohl sie sich gerade noch so kritisch über Zoës Verhalten in der letzten Zeit geäußert hatte.
    »Der Flug nach Athen war superlang und öde«, fuhr sie angeregt fort. »Aber eins war ganz witzig. Als wir gerade am Flughafen angekommen waren …«
    Eine Dreiviertelstunde später hatten wir gerade Tag zwei (von zwölf) hinter uns gebracht, und ich war bereits bei meinem dritten Glas Wein. John war kurz nach mir gekommen, und wir starrten nun beide auf die lebensgroße Aufnahme eines Eselpopos, während wir schon wieder einen umständlichen Bericht über den tückischen Aufstieg zu einem griechischen Berg (offenbar per Esel) über uns ergehen lassen mussten.
    Nach dem ungefähr zehnten Bild in Folge von einem Haus, das an ein Stück Würfelzucker erinnerte, hatte John genug. »Okay, ich brauche eine Pause. Wer will noch Wein?«
    Er sprang von der Couch und holte noch eine Flasche aus der Küche. Dann entkorkte er sie und machte geschickt die Runde, um unsere Gläser nachzufüllen. Ich hielt meins in der Hand, während er mir einschenkte und versuchte, etwas Smalltalk zu machen. »Wie war denn dein erster Tag im Büro?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ziemlich ruhig. Ich hatte ihn mir hektischer vorgestellt, aber eine Kollegin hat großartige Arbeit geleistet; sie ist für mich eingesprungen, während ich nicht da war.«
    »Aha, aha, wie nett von ihr. Und was gibt’s Neues? Ich will pikanten Klatsch hören.«
    Meine Miene blieb ausdruckslos. »Es gibt keinen pikanten Klatsch.«
    Doch John ließ sich nichts vormachen. »In deiner Branche gibt es immer pikanten Klatsch.«
    Ich seufzte auf. »Was willst du hören?«
    John dachte so gründlich über meine Frage nach, als würde seine Antwort über das Schicksal der ganzen Nation entscheiden. »Hmmm. Erzähl mir einfach von dem pikantesten Auftrag, den du in letzter Zeit hattest. Nur nicht den, bei dem Jamie aufgetaucht ist.«
    »John!« Sophie warf ihm einen warnenden Blick zu. »Außerdem will ich nichts von treulosen Ehemännern hören. Das ist so deprimierend.«
    Ich sah sie mitfühlend an. »Was du nicht sagst.«
    John stampfte mit dem Fuß auf wie ein bockiges Kind. »Komm schon. Du weißt doch, dass du das Leben führst, das ich gerne hätte!« Ich lehnte mich auf der Couch zurück und schüttelte lachend den Kopf. »Okay. Katie hat gerade einen Einsatz als Kindermädchen hinter sich, weil sich die Auftraggeberin sicher war, dass ihr Mann mit allen früheren Kindermädchen geschlafen hat. Ist das pikant genug?«
    John hob eine Augenbraue und nahm einen Schluck Wein. »Das ist gut. Sehr gut. Katie ist die süße Blonde, oder?«
    »Ja.«
    »Alles klar. Weiter im Text«, drängte er mich.
    Doch ich zuckte die Schultern. »Mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen.«
    Er knurrte sichtlich verärgert. »Einzelheiten, Jen. Ich will Einzelheiten! Hat er bestanden?«
    »Nein«, räumte ich widerwillig ein. »Er hat nicht bestanden. Aber genaue Einzelheiten erfahre ich erst morgen.«
    »Ha!«, jubelte John. »Ich wusste es. Die Kerle versagen immer !«
    »Das ist ja furchtbar!«, jammerte Sophie. »John, es geht um reale Menschen, das sind keine Fernsehshows! Seine Frau ist gerade am Boden zerstört. Zeig doch bitte etwas Mitgefühl.«
    »Wieso?«, verteidigte sich John mit gespielter Unschuld. »Ich kenne die Frau doch gar nicht.« Dann riss er den Kopf zu mir herum. »Oder etwa doch?«
    Ich zuckte die Schultern und trank von meinem Wein. »Vermutlich nicht. Aber ihn kennst du vielleicht. Anscheinend ist er ziemlich berühmt.«
    Kaum waren die Worte heraus, bereute ich sie schon. Es war, als hätte ich mir vor den Augen eines hungrigen Hais in den Finger geschnitten. John war sofort ganz aus dem Häuschen, ließ sich auf die Knie fallen und flehte mich an: »Oh mein Gott, du musst es mir unbedingt verraten! Ich verspreche, dass ich es nicht

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