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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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außerdem spielt das auch keine Rolle.«
    Er hörte auf zu reden, und einen Augenblick lang hatte man den Eindruck, als sei seine Story zu Ende. Ich machte eine Handbewegung. »Und?«
    John sah mich erstaunt an. »Und was?«
    »Und das ist alles?«, rief ich entnervt aus. »Wo hast du die verdammten Bilder her?«
    Johns Miene erhellte sich plötzlich, als er begriff. »Oh, klar. Entschuldige.« Dann warf er mir einen missbilligenden Blick zu. »Ganz schön gereizt. Also, jedenfalls, als ich das Mädchen, mit dem er zusammen war, zum ersten Mal sah, kam sie mir irgendwie bekannt vor, aber ich wusste nicht genau, woher. Und nachdem Chad mir verraten hatte, wer er war, habe ich sie einfach für irgendeinen D-Promi gehalten, den ich mal irgendwo im Fernsehen gesehen hatte. Aber dann an dem Abend bei Sophie, als du mir erzählt hast, dass Dean Stanton von deiner Mitarbeiterin Katie getestet wurde, sind mir die Bewerbungsfotos wieder eingefallen, die du mir letztes Jahr gezeigt hast, bevor du sie eingestellt hast … tja, und da war mir klar, wieso sie mir so bekannt vorkam.«
    »Und wieso hast du da nichts gesagt?«, stieß ich hervor.
    »Weil ich mir nicht sicher war. Ich meine, ich war völlig besoffen, als wir von der Party kamen. Und Chad auch. Der Typ, den wir gesehen haben, hätte jeder beliebige Kerl sein können. Ich brauchte Gewissheit, bevor ich es dir sagte. Also beschloss ich, noch einmal zurückzugehen und es rauszukriegen. Jeden Abend war ich nach der Arbeit im Hotel, aber die ganze Woche sah ich überhaupt niemanden. In Zimmer 812 war es totenstill, und ich dachte, er hätte vielleicht schon ausgecheckt. Doch dann, am Samstag gegen Mitternacht, sah ich Dean und Katie endlich in der Lobby. Ich konnte sie nicht vernünftig fotografieren, ohne dass man mich bemerkt hätte, also kam ich früh am Morgen zurück und lauerte im Korridor, bis sie endlich gegen sieben herauskam und ich diese Bilder machen konnte.«
    »Haben sie dich dabei bemerkt?«
    John schüttelte den Kopf und wirkte wieder unglaublich stolz auf seine Leistung. »Nö. Ich bin eben wahnsinnig geschickt.« Er erhob sich aus dem Stuhl, ging um den Schreibtisch herum und fingerte in den Fotos. »Das Schwarz-Weiß ist ein super Effekt, findest du nicht? Sieht aus wie aus einem Detektivfilm aus den frühen Vierzigern.«
    Meine Brust war wie zugeschnürt, und plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich nicht richtig atmen konnte. John bemerkte das, kam sofort zu mir und legte mir einen Arm um die Schultern. »Jen, atme. Hol tief Luft.«
    »Was hat das zu bedeuten?«, weinte ich. Ich fühlte mich geschlagen, verraten, traurig und wütend gleichzeitig.
    John brachte ein Lächeln zustande. »Was das zu bedeuten hat? Was meinst du damit? Es bedeutet, dass sie gegen die wichtigste aller Regeln verstoßen hat. Sie hat mit ihm geschlafen.«
    Ich fuhr mir mit den Fingern durch mein ungewaschenes, verfilztes Haar. » Das weiß ich selbst, aber ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen. Als sie mir bei der Mitarbeiterversammlung erzählt hat, was geschehen war, hat sie gesagt, sie hätte mit Dean auf der Couch geknutscht, dann sei seine Frau reingekommen und hätte ihn rausgeschmissen, so dass er ins Hotel gezogen ist. Wieso geht sie einfach mit ihm? Einfach so? So gut küsst doch kein Mensch!«
    »Ganz einfach.« John zuckte die Schultern. »Das war nicht das erste Mal, dass sie sich geküsst haben.«
    Ich riss die Augen auf, und ein ersticktes Stöhnen kam mir über die Lippen. Diese Möglichkeit war mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. »Was?«
    John schüttelte den Kopf und lachte mich aus. »Weißt du, Jen, für jemanden, der mit den Beziehungen anderer Leute seinen Lebensunterhalt verdient, bist du in dieser Hinsicht erstaunlich unbedarft.«
    Die Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Einzelheiten aus den letzten paar Wochen schossen durch mein Gehirn, während ich verzweifelt versuchte, sie zu sortieren und zu einer Schlussfolgerung zu kommen, die nicht bedeutete, dass ich mich auf der Stelle in meinen Mülleimer übergeben wollte.
    »Willst du damit sagen, dass sie ein Verhältnis mit Dean Stanton hatte?«
    »Äh, ja«, erklärte John, als wäre das ganz offensichtlich. Und vielleicht war es das auch. Wenn ich nicht so mit meinen eigenen privaten Katastrophen beschäftigt gewesen wäre, hätte ich die Anzeichen vielleicht auch erkannt. Denn es musste ja wohl Anzeichen gegeben haben, oder?
    Plötzlich fiel mir das Gespräch mit Katie wieder ein,

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