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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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etwa behaupten, ich hätte ihr nicht verraten sollen, dass ihre eigene Mitarbeiterin sie angelogen hat?«
    »Würdet ihr bitte aufhören, über mich zu reden, als ob ich nicht hier wäre?«, beschwerte ich mich.
    Sophie setzte eine heitere Miene auf und strahlte mich an. »Weißt du«, wechselte sie unvermittelt das Thema, »du kannst doch immer noch versuchen, ihn zurückzukriegen. Ein schlichtes: Es tut mir leid, ich habe einen Fehler gemacht, bitte verzeih mir, wirkt oft Wunder.«
    »Zu spät«, wiederholte ich noch einmal mit leerer, lebloser Stimme. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das die Worte waren, die ich immer wieder gelallt hatte, während John mich aus dem Büro bugsierte.
    Sophie streichelte mir den Arm. »Das kannst du doch gar nicht wissen. Und wenn Jamie jetzt gerade zu Hause sitzt und betet , dass das Telefon klingelt und du anrufst, um dich zu entschuldigen?«
    »Er ist bei der Arbeit«, kommentierte ich nüchtern.
    Sophie verdrehte die Augen. »Dann eben bei der Arbeit! Ist doch egal.«
    Ich versuchte, den Kopf zu schütteln, doch die Bewegung war so schwach, dass die Bedeutung der Geste vermutlich gar nicht rüberkam. Also fasste ich sie mit einem schlichten »Nein« in Worte.
    Sophie runzelte die Stirn. »Du musst es aber zumindest versuchen ! Du hast nichts mehr zu verlieren. Du hast doch schon alles verloren!«
    John warf ihr einen Blick zu. »Sophie!«
    »Tut mir leid«, murmelte sie, senkte den Kopf und nahm einen Schluck mit dem Strohhalm. »Stimmt aber trotzdem.«
    Ich sah sie ungläubig an. »Ich werde ihn nicht anrufen.«
    Sie dachte kurz über meine Äußerung nach und erwiderte dann: »Nein, du hast Recht. Das wäre nicht angemessen. Du musst vorbeigehen.«
    Ich seufzte. »Wie bitte?«
    »Du musst ihn besuchen«, half John mir auf die Sprünge. »Anrufen wäre total feige. Wenn du ihn wirklich dazu bringen willst, dass er dich zurücknimmt, dann musst du das persönlich machen.«
    Die nächste Viertelstunde brachten John und Sophie damit zu, eine ausgeklügelte Strategie zu entwickeln, wie ich Jamie wiederbekommen sollte, inklusive Manuskript für verschiedene Szenarien, je nachdem, wie Jamie auf die Äußerungen reagierte, die sie für mich zurechtgelegt hatten. Es klang fast so, als würden sie ein Du-entscheidest-selbst- Buch verfassen. Vermutlich war ihnen nicht einmal klar, dass ich noch gar nicht zugestimmt hatte. Entweder das, oder es war ihnen ziemlich egal, ob ich einverstanden war oder nicht.
    »Bitte sehr«, sagte Sophie schließlich und schob mir die Papierserviette, auf der sie gekritzelt hatte, so hin, dass ich sie lesen konnte. »Deine Anleitung zur Versöhnung.«
    Aber ich sah nicht einmal hin. »Nein«, wiederholte ich.
    Sophie knallte die Faust auf den Tisch. »Komm schon, Jen. Was willst du denn sonst machen? Zu Hause rumsitzen und jammern, bis du achtzig bist?«
    Ich tat so, als würde ich überlegen. »Ja, genau das hatte ich vor.«
    Sie stöhnte auf. »Nein, das wirst du nicht tun. Wir bringen das wieder in Ordnung. Wir holen ihn wieder zurück.«
    »Wir?«, fragte ich skeptisch.
    Sie nickte entschieden. »Ja. Ich begleite dich. Wir legen uns vor seiner Wohnung in Century City auf die Lauer und warten, bis er von der Arbeit nach Hause kommt.«
    »Aha«, kommentierte ich sarkastisch. »Und dann kommst du mit rein und soufflierst?«
    »Nein«, erwiderte sie, verärgert über meine Spitze. »Ich warte im Auto.«
    »Tja«, erwiderte ich leichthin und wies mit dem Kopf auf ihre bekritzelte Serviette, »da du ja schon das ganze Gespräch ausgearbeitet hast, gehst du am besten rauf, und ich warte im Auto. Dann kannst du mich per SMS informieren, wie es gelaufen ist!«
    Sophie schnaubte enttäuscht. »Wir wollen doch nur, dass du glücklich bist, Jen.«
    Ich sah John an, und er nickte zustimmend. Dann wurde meine Miene sanfter. »Das weiß ich doch. Und dafür liebe ich euch. Aber ich gehe nicht zu ihm. Das ist mein letztes Wort.«
    Allerdings blieb es dann doch nicht mein letztes Wort, denn sechs Stunden später fand ich mich auf dem Beifahrersitz von Sophies Auto wieder, von wo aus ich die Front von Jamies Wohnhaus anstarrte. Ich weiß selbst nicht, wie es ihr gelungen war, mich überhaupt dazu zu überreden, aber irgendwann zwischen Starbucks und jetzt hatte ich nachgegeben. Wahrscheinlich lag es hauptsächlich daran, dass Sophie mir dauernd damit in den Ohren gelegen hatte, wieso sie Recht hatte und ich verrückt war. Wirklich, die Frau sollte für die Regierung

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