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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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Schluss. Dass die Frau auf diesem Foto Katie Morgan war. Meine Mitarbeiterin. Und der Mann, den sie vor einer Hotelzimmertür mit der Aufschrift 812 küsste, war Dean Stanton. Ich erkannte ihn nicht nur von dem Foto in seiner Fallakte wieder, sondern auch von den Bildern, die ich viele Male in der Zeitschrift Variety gesehen hatte, als ich für seinen Fall recherchierte.
    Endlich konnte ich meine Hand wieder bewegen und schob das oberste Foto beiseite, um das nächste zu betrachten. Eine ähnliche Aufnahme, wieder schwarz-weiß, wieder aus größerer Entfernung mit einem Zoom aufgenommen, aber immer noch das gleiche Motiv: Katie und Dean vor Zimmer Nummer 812. Diesmal küssten sie sich nicht, sondern er hatte sein Gesicht an ihren Hals gedrückt, und sie lachte.
    Ich kniff die Augen zu und versuchte, mich an die Details zu erinnern, die Katie mir letzte Woche über den Stanton-Auftrag berichtet hatte. Ich hätte schwören können, dass sie gesagt hatte, Melissa Stanton hätte sie beim Rummachen auf der Couch erwischt, und sie hätte dann ihre Sachen gepackt und wäre gegangen. Ja, das hatte sie unmissverständlich gesagt. Aber wieso kam mir das Chateau Marmont dann so bekannt vor? Ich schlug die Augen auf und griff nach dem gelben Notizblock auf meinem Schreibtisch, blätterte etliche Seiten zurück und fand schließlich die richtige. Ich überflog die Notizen, bis ich die Worte Chateau Marmont entdeckt hatte. Dort wollte Dean wohnen, nachdem Melissa ihn vor die Tür gesetzt hatte. Katie hatte irgendwie erwähnt, er habe es ihr beim Abschied ins Ohr geflüstert, in der Hoffnung, sie würde später vorbeikommen. Weil er ja nicht ahnte, dass die ganze Sache ein abgekartetes Spiel gewesen war.
    Oh, Gott .
    Ich sah mir fünf weitere Fotos an. Immer wieder das Gleiche.
    Dann hob ich den Kopf. »John, wo hast du die her?«
    »Ich habe sie selbst gemacht«, verkündete er stolz. Als ginge es hier in erster Linie um den künstlerischen Wert der Bilder.
    »Wann?«
    Er umrundete den Schreibtisch, wobei er mit dem Finger die Tischkante entlangfuhr, und ließ sich schließlich in meinen Stuhl fallen. »Gestern früh.«
    »Gestern früh?«, wiederholte ich mit gepresster Stimme.
    »Ich habe ja versucht , dich anzurufen«, entgegnete John zu seiner Verteidigung. »Aber eine gewisse Person ist leider nicht ans Telefon gegangen!«
    Mir drehte sich der Kopf. Und jetzt hatte ich das Gefühl, ich würde wirklich gleich wieder ohnmächtig werden. Ich ließ mich auf einen der Besucherstühle hinter mir sinken und umklammerte die Armlehnen. »Aber woher wusstest du denn … wieso warst du überhaupt dort?«
    »Tja«, begann er, lehnte sich im Stuhl zurück und faltete die Hände vor dem Bauch, »ich war vor zwei Wochen auf einer Party im Chateau Marmont …«
    »Vor zwei Wochen?«, fiel ich ihm ins Wort. »Du weißt es schon so lange und hast mir nichts verraten?«
    John seufzte. »Wenn du mich mal ausreden lassen würdest, könnte ich dir alles erklären.«
    Ich ließ mich wieder in den Stuhl sinken. »Schon gut. Bitte. Erzähl weiter.«
    »Ich war also auf einer Party im Chateau, mit diesem supersüßen Typen namens Chad. Hinter dem war ich schon ungefähr einen Monat her, aber er behauptete die ganze Zeit, er hätte einen festen Freund in London oder so. Ich meine, jetzt mal im Ernst, das ist doch zehntausend Meilen entfernt, und ich bin hier . Hallooo?«
    »John!«, kreischte ich. »Komm endlich zur Sache.«
    »In Ordnung. Also, wir wollten gerade gehen – die Party fand übrigens in dieser supertollen Suite im Chateau statt –, da kamen wir an einem Paar vorbei, das gerade auf sein Zimmer ging. Ein Typ Ende vierzig mit silbergrauem Haar und ein kleines blondes Mädchen.« Mit dem Kopf wies er auf das Foto vor mir, und mir drehte sich der Magen um.
    John fuhr fort: »Ich weiß noch, dass ich dachte: Okay, das absolute Hollywood-Klischee. Älterer Kerl, junges Mädchen, Chateau Marmont. Klischeehafter geht’s ja wohl gar nicht. Aber dann, als sie in dieser Suite verschwunden waren, Zimmer Nummer 812«, wieder wies er mit dem Kopf auf die Fotos, »flüsterte Chad mir zu: Weißt du, wer das war, und ich wusste es nicht, darum habe ich gesagt: Nein, und dann hat er mir verraten, dass es Dean Stanton war, der Chef von New Edge Cinema. Und da kam ich mir natürlich ziemlich dämlich vor, weil ich ihn eigentlich hätte erkennen müssen, denn mein Boss hat sich schon mehr als einmal mit ihm getroffen. Aber ich war halt betrunken, und

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