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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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rausholen. Hier in der Agentur können wir dich gut gebrauchen, und Melissa Stanton will sicher nicht weiter dafür bezahlen, dass …«
    »Nein!«, warf Katie ziemlich eilig ein. Im ersten Moment dachte ich schon, sie würde wieder mit den Kindern reden. Doch sie nahm sich sofort zusammen und sagte viel ruhiger: »Ich meine, ich finde nicht, dass ich schon aufgeben sollte.«
    Erstaunt zog ich die Brauen hoch. »Aber hast du nicht gesagt, dass sich nichts getan hat?«
    Sie druckste ein wenig herum. »Na ja, eigentlich nicht … ich meine, eigentlich schon … irgendwie.«
    »Irgendwie«, wiederholte ich argwöhnisch.
    Sie seufzte, und es klang, als würde sie allmählich die Geduld verlieren. »Na ja, er flirtet schon … wenn seine Frau nicht da ist, und darum denke ich, dass er bestimmt weiter geht, wenn er genug Zeit hat. Darum … äh … würde ich lieber noch weitermachen.« Und dann fügte sie rasch hinzu: »Zumindest so lange, bis er von seiner Geschäftsreise zurückkommt.«
    Ich machte mir ein paar Notizen auf meinem Block und tippte dann nachdenklich mit dem Stift auf das Papier. »Du meinst also, wenn er mit den früheren Kindermädchen wirklich unangemessene Dinge getrieben hat, dann hat er sich dabei Zeit gelassen?«
    »Äh … ja.« Katie klang abwesend, offenbar war sie mit den Gedanken woanders. Höchstwahrscheinlich bei zwei ungezogenen Kindern, die sich im Garten mit Wasserpistolen beschossen.
    »Und wie hast du auf seine Annäherungsversuche reagiert?«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte erst Schweigen, dann erwiderte Katie hastig: »Äh, gut. Ich meine, ich flirte eben zurück. Reagiere auf das, was er tut. Wie immer.«
    »Also gut«, schloss ich und legte den Stift zur Seite. »Warten wir noch etwa ein paar Tage ab, ob sich etwas tut.«
    »Super«, stieß Katie hervor. »Hör mal, ich muss jetzt Schluss machen. Ich schicke bald wieder eine Mail.« Und dann legte sie auf.
    Julie Bleeker war eine junge Frau Mitte oder Ende zwanzig, das mittelblonde Haar mit hellen Strähnchen zu einem modischen Bob frisiert. Sie wirkte auf mich wie jemand, der sicher die Cheerleader-Truppe in der Highschool angeführt hatte. Süß, lebhaft, mit einem gewinnenden Lächeln, das ihr leicht gelang. Viel leichter als Stirnrunzeln.
    Außer heute natürlich.
    Hadley führte sie in mein Büro, und sie setzte sich rasch auf die Couch und schob die Hände unter die Schenkel, als wolle sie sie wärmen.
    »Möchten Sie etwas trinken?«, fragte ich angesichts dieser Geste. »Vielleicht einen Kaffee oder einen Tee?«
    Doch sie schüttelte den Kopf. »Nein, vielen Dank.«
    Ich schnappte mir meinen Spiralblock und nahm Platz. »Also«, fragte ich in meinem üblichen mitfühlenden Tonfall. »Was führt Sie zu uns?«
    Sie holte tief Luft. »Jemand hat sie empfohlen. Eine alte Freundin.«
    Ich nickte lächelnd. »Und darf ich ihren Namen erfahren?«
    Die Frau zögerte und rutschte auf der Couch herum. Ich war daran gewöhnt, dass es neuen Auftraggebern schwerfiel, über Privates zu sprechen. Also ersparte ich ihr die unangenehme Situation und ging gleich zum nächsten Schritt über. »Schon gut. Das spielt eigentlich auch gar keine Rolle. Dann erzählen Sie mir doch, wieso Sie hier sind.«
    Offenbar war sie froh über den Themawechsel. »Also, es geht um meinen Mann«, begann sie ihre Erklärung. »Ryan.«
    »Aha«, murmelte ich und machte mir Notizen. »Wie lange sind Sie denn schon verheiratet?«
    »Drei Jahre.«
    Ich notierte mir das. »Und weshalb machen Sie sich Sorgen wegen Ryan?«
    Sie schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr und zog sie dann rasch wieder hervor. »Unsere Beziehung scheint ihm einfach nicht mehr so wichtig zu sein wie früher. Er ist distanziert. Ruft mich nicht zurück. Er behauptet, dass er beruflich so viel zu tun hat.«
    Ich nickte, während ich schrieb. »Okay. Nun, nach meiner Erfahrung gehört die weibliche Intuition zu den stärksten Kräften auf diesem Planeten. Von daher ist es klug, dass Sie darauf hören und Gewissheit suchen.«
    Ich ging mit Julie meinen üblichen Fragenkatalog durch und besprach mit ihr die Beziehung, besondere Vorlieben, Abneigungen, Hobbys sowie anstehende Ereignisse, bei denen sich der Auftrag gut ausführen lassen würde.
    »Nun«, setzte sie an und rieb sich mit den Händen über den Rock, »nächsten Mittwoch will er ins W Hotel in Westwood. Ein Freund von auswärts übernachtet dort, und die beiden haben sich auf einen Drink verabredet.«
    Als sie den Termin nannte,

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