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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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einen erfolgreichen Coup gelandet hatte.
    »Gut«, sagte ich zu Jamie. »Ich weiß, dass du kein guter Schauspieler bist, aber ich möchte, dass du enttäuscht wirkst über das, was ich dir jetzt sage.«
    Ich beobachtete Jamies Miene, während er entsprechend das Gesicht verzog.
    »Nicke zustimmend«, befahl ich ihm.
    Er gehorchte. »Ja, verstehe.«
    »Und jetzt sag in ein paar Sekunden: Danke, ich werde Hank sagen, wie Sie darüber denken, und leg dann auf und sag ihm, dass das aktuelle Angebot leider der beste Preis ist, den eure Firma bieten kann.«
    Jamie machte eine Pause und sah unsicher auf die Tischplatte. Selbst von der anderen Seite des Restaurants aus konnte ich spüren, wie er zögerte. » Bitte vertrau mir einfach«, versicherte ich ihm erneut.
    »Tja«, hörte ich ihn schließlich sagen. »Ich hoffe, da haben Sie Recht.«
    »Ich habe Recht.«
    Er nickte wieder und sagte schließlich: »Ja, dann vielen Dank, Carl. Ich werde Hank sagen, wie Sie darüber denken.«
    Dann war die Leitung tot. Vom Gang aus beobachtete ich, wie Jamie meine Nachricht überbrachte. Das Gespräch konnte ich zwar nicht verfolgen, aber die abrupte Veränderung in Hanks Miene deutlich erkennen. Es war, als hätte ihm gerade jemand gesagt, sein 40-Millionen-Lottogewinn sei leider ein Irrtum gewesen.
    Ein ruhiger, doch hartnäckiger Wortwechsel folgte, und ich nahm an, dass Jamie noch einmal versuchte, Hank davon zu überzeugen, dass der endgültige Preis jeden Penny wert war und er wirklich kein besseres Unternehmen für diesen Auftrag finden würde.
    Ich tänzelte noch ein paar Minuten unruhig im Gang herum, bevor ich zum Tisch zurückkehrte und mich wieder auf meinem Stuhl niederließ. »Habe ich was verpasst?«
    Jamie wandte sich ungläubig zu mir um. »Allerdings. Mr Chandler hat gerade unser Angebot angenommen.«
    »Das ist ja toll!«, sagte ich und trank einen Schluck Wasser. »Herzlichen Glückwunsch an alle beide.«
    Jamie bemühte sich sichtlich, seine seltsame Mischung aus Freude und Verwunderung zu verbergen, während Hank zu überspielen versuchte, wie peinlich es ihm war, dass sein Schwindel aufgeflogen war.
    Ich dagegen sonnte mich einfach nur in meinem Erfolg.
    »Raus mit der Sprache, wie hast du das gemacht?«, fragte Jamie, sobald ich im Auto saß und die Tür hinter mir zugezogen hatte.
    »Ganz einfach«, ließ ich ihn zappeln. »Ich hab an der Tür gezogen, und sie ist zugefallen. Soll ich es nochmal in Zeitlupe wiederholen?«
    »Ha-ha«, kommentierte er. »Jetzt sag schon, wie hast du das gemacht?«
    Ich zuckte die Schultern. »Seine Lügerei war doch ganz offensichtlich.«
    »Für mich nicht!«, rief er aus. »Ich wollte ihm schon einen Fünfzigtausend-Dollar-Nachlass anbieten!«
    Ich lehnte mich zurück und genoss Jamies fassungsloses Staunen. »Tja, das wäre ganz schön blöd gewesen, was?«
    Er seufzte lautstark und ließ niedergeschlagen die Schultern hängen.
    Schließlich gab ich nach. »Okay, mir ist auch nicht klar, woher ich das wusste. Ich wusste es einfach. Es war eine Eingebung. Als er von dem anderen Angebot erzählte, spürte jede Faser meines Körpers, dass er log.«
    »Wirklich?« Jamie war eindeutig nicht überzeugt.
    Ich nickte. »Ja. Wirklich.«
    »Es war nur so eine Ahnung?«
    »Nein«, erwiderte ich entschieden. »Eine Ahnung war es nicht. Ich wusste ganz genau , dass er bluffte.«
    »Also hast du tatsächlich Superkräfte und kannst Männer durchschauen?«
    Ich zuckte wieder die Schultern. »Scheint so. Genau wie ich immer weiß, ob das Testobjekt bei einem Treuetest untreu ist oder nicht.«
    Jamie schwieg einen Augenblick lang. »Du meinst wohl, genau wie du früher wusstest , ob das Testobjekt untreu war«, stellte er mit ausdrucksloser Miene klar.
    Plötzlich schien die Temperatur im Auto um zehn Grad gesunken zu sein, und ich rieb mir fröstelnd die Arme. »Klar«, erwiderte ich mit einem schwachen Lächeln. »Wie ich es früher wusste . Genau das wollte ich sagen.«
    Jamie musterte mich aufmerksam. Obwohl er nichts sagte, sprach sein Blick Bände.
    Schließlich wandte er sich ab und startete den Wagen, fuhr los und steuerte durch die Straßen von Beverly Hills nach Hause.
    Ich sah schweigend aus dem Fenster. Aber während der ganzen Fahrt spürte ich, dass Jamie mich von Zeit zu Zeit ansah wie ein Polizeibeamter, der einen mutmaßlichen Verbrecher beschattet. Überzeugt davon, dass ich jeden Augenblick etwas tun könnte, das eine Verhaftung rechtfertigen würde.
    Und er wartete nur

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