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Flitterwochen auf Dream Island

Flitterwochen auf Dream Island

Titel: Flitterwochen auf Dream Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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hätte Isabel sich auf Rafes Vorschlag eingelassen: auf die Fotosession, die Einladung zum Abendessen – und den Sex, der mit Sicherheit darauf gefolgt wäre. Beim Gedanken daran schloss sie die Augen.
    Erschrocken öffnete Isabel sie wieder, als das Handy ihr einfiel. Es war noch immer bei Rafe. Ob er es ihr wohl mit der Post schicken würde, nachdem sie seine Einladung abgelehnt hatte? Schließlich war ihr Urteil über seinen Charakter nicht gerade schmeichelhaft gewesen. Doch Rafe hatte nicht widersprochen. Er konnte zwar sehr nett sein, aber vielleicht tat er es nur aus Berechnung.
    Wenn er wirklich nett ist, schickt er mir das Handy, dachte Isabel. Andernfalls würde sie einfach angeben, es verloren zu haben, und sich ein neues besorgen. Sie brauchte nicht mehr auf jeden Penny zu achten, denn schließlich war sie jetzt eine wohlhabende Frau – oder würde es bald sein. Luke würde sein Versprechen sicher halten.
    Isabel dachte an ihn, während sie in die Küche ihrer Mutter ging. Ob er seine Entscheidung für Celia irgendwann bereuen und rückgängig machen würde? Oder suchte sie, Isabel, nur verzweifelt nach einem Grund, ihren Eltern vorerst nicht von der geplatzten Hochzeit zu erzählen? Allein der Gedanke an die Enttäuschung ihrer Mutter ließ Isabel einen Schauder über den Rücken laufen. Am liebsten hätte sie sofort ihre Sachen gepackt und wäre in das Haus geflüchtet, das Luke ihr geschenkt hatte. Doch sie hatte zu viel Alkohol getrunken, um Auto zu fahren. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als sich mit der Reaktion ihrer Eltern auseinanderzusetzen.
    Es wurde sogar noch schlimmer, als Isabel befürchtet hatte. Zum Glück fand ihr Vater relativ schnell seine Fassung wieder, als sie ihm sagte, Luke würde für sämtliche Unkosten der Hochzeitsvorbereitung aufkommen. Ihre Mutter jedoch ließ sich nicht so schnell beruhigen. Und als Isabel Lukes Idee vorbrachte, ihre Eltern könnten nach Dream Island fahren, war Dorothy Hunt entsetzt.
    “Wie kannst du nur so etwas vorschlagen?”, rief sie außer sich. “Glaubst du etwa, ich könnte die Reise genießen, die du eigentlich in deinen Flitterwochen machen solltest? Kein Wunder, dass Luke dich verlassen hat – so unsensibel, wie du bist! Sicher hat er gemerkt, dass du nur auf sein Geld aus warst, und hat sich lieber eine warmherzige und liebevolle Frau gesucht.”
    Angesichts dieser harten Worte war Isabel wie vor den Kopf geschlagen. “Du glaubst also wirklich, ich wollte Luke nur heiraten, weil er reich ist?”
    Ihre Mutter errötete, hielt jedoch Isabels Blick stand. “Nun, zumindest bezweifle ich, dass du ihn geliebt hast. Ich weiß, wie du dich verhältst, wenn du verliebt bist. Und bei Luke war das eindeutig nicht der Fall. Du hast die Ehe mit ihm ziemlich berechnend geplant. Ich habe nur deshalb nichts gesagt, weil ich glaubte, Luke würde sicher ein guter Ehemann und Vater sein. Außerdem habe ich gehofft, du würdest dich eines Tagee doch noch in ihn verlieben. Aber wenn du meine Meinung hören willst, hast du ein falsches Spiel mit ihm getrieben, Isabel. Und du hast bekommen, was du verdienst.”
    “Dot, jetzt ist es genug”, griff Mr. Hunt ein. “Es ist nun einmal passiert. Und wer weiß, vielleicht ist es besser so. Eines Tages wird unsere Kleine sicher jemandem begegnen, den sie respektieren
und
lieben kann.”
    Isabel warf ihrem Vater einen dankbaren Blick zu. Sie war den Tränen nahe. Dass ihre Mutter so wenig Mitgefühl und Verständnis aufbrachte, verletzte sie zutiefst.
    “Ich … ich muss Rachel anrufen”, sagte sie stockend. Keine Sekunde länger würde sie es in der Gegenwart ihrer Mutter aushalten. Rachel wird mich verstehen, dachte Isabel.
    “Was ist mit den vielen Terminen und Bestellungen für die Hochzeit?”, rief Dorothy Hunt ihr hinterher. “Wer wird überall anrufen, um abzusagen?”
    “Das mache ich schon, Mum.”
    “Von
unserem
Telefon aus?”
    Isabel schloss einen Moment erschöpft die Augen und musste wieder an das Handy denken, das noch immer in Rafe Saint Vincents Atelier lag. Telefone schienen ihr heute nur Unglück zu bringen. “Morgen ziehe ich in das Haus, das Luke mir überlassen hat. Von dort aus kann ich auch die Anrufe machen.”
    “Du … du willst ausziehen?”, fragte ihre Mutter. Plötzlich klang sie sehr kleinlaut und unglücklich.
    Isabel seufzte. “Ja. Es ist sicher besser so.”
    “Aber das musst du wirklich nicht”, sagte Dorothy Hunt mit zittriger Stimme. “Eigentlich ist mir die

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