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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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wir beide, du und ich, das Beste für diesen kleinen Jungen sind.”
    “Und wenn sie dir das alleinige Sorgerecht nicht zusprechen?
    Wenn Marian ein Besuchsrecht möchte und, wann immer ihr der Sinn danach steht, hier auftaucht?” Die Vorstellung, Marian Dawes könnte für immer mit ihrem Leben verbunden sein, ließ Julia erneut in Tränen ausbrechen. “Und wenn …?”
    Ben langte zu einer Packung Taschentücher auf dem Nachttisch und nahm eines heraus, um ihre Tränen zu trocknen.
    “Liebling, ich kann nicht behaupten, dass ich die Antworten auf all diese Fragen weiß, aber ich arbeite daran. Im Augenblick bin ich völlig zerschlagen und du auch. Bitte lass uns jetzt Schluss machen und weiter darüber reden, wenn wir ein wenig geschlafen haben.”
    “Ich kann sowieso nicht schlafen.”
    “Doch, du kannst. Hier, putz dir die Nase.” Er tupfte ihr die Nase liebevoll mit einem sauberen Taschentuch ab. “Jetzt gehst du und nimmst ein heißes Bad, und ich mache uns einen Drink.
    Dann gehen wir ins Bett.”
    Er lotste sie zu dem Zimmer, in dem sie in der vergangenen Woche geschlafen hatte. Julia verbrachte eine halbe Stunde in der Badewanne, und auch er nutzte die Zeit. Als sie wieder in das gemeinsame Schlafzimmer trat, frisch und nach Blumen riechend, hatte er die Bettwäsche gewechselt, das Licht heruntergedreht, sich geduscht und erwartete sie mit einem Glas heißer Milch für sie und einem Brandy für sich selbst.
    “Ich persönlich würde ja lieber Frostschutzmittel trinken”, sagte Ben, als er sie neben sich ins Bett zog und ihr ihr Glas gab,
    “aber ich glaube, heiße Milch ist das beste Mittel, um sich zu entspannen, vor allem wenn ein Schuss Brandy drin ist.”
    Ihr dunkles Haar breitete sich auf den Kissen hinter ihr aus.
    Ihr sittsames Baumwollnachthemd ließ nur die Arme und den Hals frei, bedeckte ansonsten jedoch den ganzen Körper. Sie sah aus wie vierzehn. Der Gedanke beunruhigte Ben ein wenig. Der Altersunterschied zwischen ihnen hatte ihn immer ein wenig irritiert, aber nie so sehr wie in den letzten Tagen.
    Sicher, sie hatte eine gewisse Reife. Aber ihr Leben war aus den Fugen geraten, und er hatte gewusst, dass es einfach absurd war, von ihr zu erwarten, dass sie die Bombe, die an ihrem Hochzeitstag in ihrem Schoß gelandet war, einfach so entschärfen könnte. Dennoch hatte er geglaubt, dass sie seinen Sohn im Laufe der Zeit akzeptieren würde, und alles deutete jetzt darauf hin. Aber nun war ein anderes, potenziell viel größeres Problem aufgetaucht, und das, befürchtete er, würde sich nicht so leicht lösen lassen.
    Neben ihm nickte Julia über der heißen Milch ein, dann hob sie abrupt wieder den Kopf. “Du bist schon fast weg”, sagte er und nahm ihr das halb leere Glas aus der Hand.
    “Du hast Recht”, sagte sie. “Der Brandycocktail hat seine Wirkung getan.” Sie seufzte schläfrig, dann glitt sie unter die Bettdecke, kuschelte sich an ihn und legte ihm den Arm um die Hüfte. Er schob vorsichtig ihre Hand aus der Gefahrenzone. Er war nicht aus Stein, und die Erinnerung daran, wie sie sich angefühlt hatte, seidig und eng an ihn geschmiegt, als sie sich geliebt hatten, war schon genug, um ihn wieder auf Touren zu bringen. Es war also besser, wenn sie ihn nicht noch zufällig an empfindsamen Stellen berührte. Sex war zweifellos ein Vergnügen, aber es war nicht die Antwort auf ihre Probleme.
    Ihr Atem wurde langsam und regelmäßig. Ben löschte das Licht und lehnte sich im Dunkeln gegen das Kopfende des Bettes, trank einen Schluck Brandy und versuchte nachzudenken. Er hatte sie mit einer geschönten Version der Wahrheit hingehalten, aber es nützte ja nichts, wenn er sich selbst etwas vormachte. Selbst wenn seinem Antrag auf alleiniges Sorgerecht stattgegeben würde, würde Marian sich nicht in Luft auflösen.
    Sie war die Mutter des Babys, und damit war sie in der Zukunft ebenso präsent wie in der Vergangenheit und der Gegenwart.
    Am nächsten Nachmittag schneite Felicity herein. “Ich möchte gar nicht erst hereinkommen”, sagte sie, als Ben die Tür öffnete, “ich wollte nur ein paar Hochzeitsgeschenke vorbeibringen. Vielleicht braucht ihr beide ja eine kleine Abwechslung, und Geschenke auszupacken macht Spaß, solange ihr am Ende nicht vierzehn verschiedene Mixer habt.”
    “Du kommst trotzdem herein”, sagte Ben und geleitete sie ins Haus. “Glaubst du wirklich, wir lassen dich den ganzen Weg hier heraus machen und bieten dir nicht wenigstens was zu trinken

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