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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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nach ihrer Hand, strich mit dem Daumen über ihren glänzenden goldenen Ehering und suchte nach einer diplomatischen Einleitung. “Du wirst eine wundervolle Mutter werden, Liebling. Marian freut sich, dass du ihren Platz eingenommen hast, als sie gemerkt hat, dass sie dieser Aufgabe nicht gewachsen war. Und wo wir gerade von Marian reden …”
    Sofort lag wieder Traurigkeit in ihren Augen. Ihre Hand, die warm und anschmiegsam unter seiner gelegen hatte, verspannte sich. “Ich wusste nicht, dass wir von Marian reden. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, warum du das Gespräch auf sie bringst, vor allem, nachdem du mir gesagt hast, wir hätten diesen Abend ganz für uns.”
    So viel nun zu seinem Versuch, den rechten Zeitpunkt abzuwarten und die Worte sorgfältig zu wählen - er hätte mit dem Thema genauso gut schon beim Frühstück beginnen und den ganzen Tag verderben können!
    Julia hatte seine Gedanken offenbar in seinem Gesicht gelesen, und nun kniff sie die Augen zusammen. “Oder war es heute Abend nur dein Ziel, die liebe Julia mit Wein sanft zu stimmen, damit sie besser in deine Pläne passt?”
    Ben schluckte und sah weg. In ihrer Behauptung lag zu viel Wahrheit, als dass er sie hätte zurückweisen können, und sie erkannte auch das.
    “Nun gut!” Sie schleuderte ihre Serviette auf den Tisch und griff nach ihrer Tasche. “Hör gut zu, Ben. Es braucht ein wenig mehr als ein paar Schluck Champagner, um mich in diesen Wettstreit treten zu lassen. Dein Sohn ist das eine. Deine Exgeliebte das andere. Und ich werde meinen Mann nicht mit ihr teilen. Also entscheide dich, wen du willst, und tu es schnell, bevor ich noch tiefer darin stecke.”
    “Was meinst du damit?” fragte er und griff nach ihrer Hand, um sie daran zu hindern wegzugehen.
    Ihre Augen glühten förmlich in dem flackernden Schein des Windlichts auf dem Tisch. “Ich meine, dass ich nicht bereit bin, mehr in dich oder das Baby zu investieren, bis ich sicher weiß, dass ich nicht am Ende mit leeren Händen dastehe. Du hast mir genug genommen - mein Vertrauen, die Zukunft, die wir geplant hatten, die Art von Glück, die ich für sicher hielt, als du mir einen Heiratsantrag gemacht hast. Ich werde nicht einfach zusehen, wie du mir mit diesem kleinen Jungen das Herz brichst… Also trink einen Schluck darauf, Ben Carreras, und lass, verflixt noch mal, meine Hand los, bevor ich dir hier eine Szene mache, die du so bald nicht vergessen wirst!”
    Er hatte keine Wahl. Sie befreite sich aus seinem Griff und ließ ihn allein, Auge in Auge mit den anderen Gästen, die wie gebannt die unvorhergesehene Unterhaltung verfolgten, die ihnen da geboten wurde.
    “Prost!” sagte er und hob sein Glas.
    Julia ging zu Fuß nach Hause. Sie ging die fast menschenleere gepflasterte Seepromenade und dann den Strand entlang. So konnte Ben nicht mit dem Auto neben ihr auftauchen und sie auffordern, mit ihm zu fahren. Im Augenblick hasste sie ihn, und sie konnte nicht verstehen, warum sie, als sie es sich eingestand, wieder zu weinen anfing.
    Ein Paar mittleren Alters, das sich zu einem späten Spaziergang im Mondschein aufgemacht hatte, kam an ihr vorbei und blieb stehen. “Brauchen Sie Hilfe?” fragte die Frau.
    Julia schüttelte den Kopf und eilte weiter.
    Ihre Großmutter stand an der offenen Haustür, als sie zu Hause ankam. “Na endlich bist du da, Julia!”
    Julia hatte sich wieder gefasst, “Ich vermute, dass Ben schon da ist und dir erzählt hat, was für einen wunderbaren Abend wir hatten.”
    “Er war da und ist schon wieder weg, mein Kind.”
    “Weg?” wiederholte Julia. Sie spürte, wie ihre Knie nachgaben. War es möglich, dass sie ihn in dem einen Augenblick hasste und im nächsten Moment erschrak bei dem Gedanken, ihn zu verlieren?
    “Er hat das Baby ins Krankenhaus gebracht.”
    “Ins Krankenhaus?”
    Felicity schnalzte ungeduldig mit der Zunge. “Stimmt irgendetwas nicht mit deinen Ohren, Julia, dass du alles wiederholen musst, als ob du mich nicht richtig verstanden hättest? Ben hat das Baby ins Peace Arch Hospital gebracht. Das Kind ist krank. Ben ist sehr beunruhigt. Ich auch, und ich wäre jetzt bei den beiden, aber du warst ja noch nicht da. Deswegen bin ich hier geblieben. Dein Mann wollte nicht, dass du das Haus leer vorfindest, wenn du zurückkommst.”
    “Wenn du dich entschieden hast, jemandem Vorwürfe zu machen, dann mach sie Ben! Er hat diesmal Schuld, nicht ich!”
    Ihre Großmutter antwortete ihr nicht, aber ihr Blick war

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