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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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an?”
    “Nun …” Sie zwinkerte ihm schelmisch zu. “Ich muss zugeben, dass ich gern einen Blick auf dein süßes Baby werfen würde, nur eine Minute.”
    “Das süße Baby, Felicity, hat uns die ganze Nacht wach gehalten, jede Nacht, seit einer Woche!”
    “Das tun Babys nun mal”, sagte sie ruhig. “Und wenn sie einen nicht mit ihrem Geschrei wach halten, dann liegt man trotzdem wach und fragt sich, ob sie noch atmen. Wie geht es meiner Enkeltochter?”
    Felicity war zu schlau, um sich mit Halbwahrheiten abspeisen zu lassen. “Es steht auf der Kippe”, sagte Ben halblaut. “Ehrlich gesagt danke ich Gott für jeden Tag, an dem ich aufstehe und sie ist noch da.”
    “Ein Neugeborenes im Haus ist selbst unter den besten Umständen eine Strapaze, weißt du. Ihr Vater hat die ersten drei Monate seines Lebens nur gebrüllt. Ich erinnere mich noch, dass ich Lust hatte, ihn aus dem Fenster zu werfen.” Sie zwinkerte ihm wieder zu. “Ich hätte mich auch selbst hinausgestürzt, aber wir wohnten in einem Bungalow, und das hätte mir nicht gut getan.”
    Er hatte so lange nicht mehr gelacht, dass ihm die Muskeln im Gesicht schon schmerzten. “Sag so was nicht vor Julia. Du könntest sie auf dumme Gedanken bringen!”
    “Sie mag das Baby nicht?”
    “Das Baby ist weniger das Problem, eher das Gepäck, das es mitbringt. Wir beide müssen uns unbedingt hinsetzen und ruhig miteinander reden, ohne Ablenkung. Aber das hier zu versuchen ist so gut wie unmöglich.”
    Felicity sah ihn nachdenklich an. “Wann hattet ihr zum letzten Mal Zeit füreinander?”
    Die Frage traf ihn unvorbereitet. “Da muss ich nachdenken.”
    Ben kratzte sich am Kopf. “Ich kann mich nicht erinnern.”
    “Dann bin ich sehr froh, dass ich mich selbst eingeladen habe”, sagte Felicity. “Sag deiner frisch gebackenen Ehefrau, dass du sie heute zum Abendessen ausführst, Ben. Ich werde hier bleiben und die Stellung halten, während ihr weg seid.”
    “Das kann ich nicht von dir verlangen. Du weißt nicht, was du da übernimmst.”
    Sie verdrehte die Augen. “Mein lieber Junge, hast du vergessen, mit was für einer Schwiegertochter ich geschlagen bin? Verglichen mit Stephanie wird dein Sohn ein Zuckerbübchen sein, selbst für eine alte Schachtel wie mich!
    Und nun bring mich zu meiner Enkeltochter. Ich möchte, dass sie mir euer schönes Haus zeigt.”
    Er musste sich wegdrehen, um sich nicht zum Narren zu machen. Verflixt, ihre Warmherzigkeit rührte ihn zu Tränen! Er hatte sich seit Jahren nicht mehr so akzeptiert gefühlt, nicht mehr, seit er ein Kind von acht oder neun gewesen war. “Wenn Julia sich scheiden lässt”, sagte er dumpf, “bleiben wir dann befreundet?”
    “Sie wird sich”, erklärte Felicity streng, “nur über meine Leiche von dir scheiden lassen. Und weil nur die guten Menschen früh sterben, werde ich noch ein paar Jahre zu leben haben. Und was die Freundschaft betrifft: Das versteht sich von selbst, und ich bin erstaunt, dass du das überhaupt fragen musst.
    Du bist Teil meiner Familie, Ben, und ich mag dich.”
    Ben schluckte und versuchte, es mit einem Husten zu überspielen. “Das Eine folgt nicht unbedingt aus dem anderen.”
    “Das weiß ich besser als viele andere, mein Lieber. Aber in deinem Fall gehört es zusammen.”
    Ben ließ einen Tisch auf der Dachterrasse eines neuen französischen Restaurants an der Strandpromenade reservieren.
    Mit den Palmen und den Tontöpfen, die über und über mit bunten Blumen bepflanzt waren, dem strahlenden Blau des Himmels und des Meeres kamen sie sich vor, als wären sie an der Riviera.
    “Nun?” Er lächelte Julia an. Sie hatte ihr Haar hochgesteckt und trug einen hellblauen Sommeranzug mit Perlmuttknöpfen.
    Sie sah verwundert aus, wie es sich für eine junge Ehefrau gehörte. Fast. Ihr Lächeln war ein wenig zu vorsichtig, ihre Augen nicht so klar, wie er es sich gewünscht hätte.
    “Es ist wunderschön”, sagte sie und sah sich um.
    “Du auch, Liebling”, antwortete er und wünschte, er könnte dafür sorgen, dass sie auch am Ende des Abends noch vor Vergnügen errötete.
    Er bestellte ihr geräucherte Entenbrust, Salat mit pochierten Birnen und Garnelen in Pernod, dazu Champagner. Er wartete, bis die Karamellcreme kam, die sie zum Dessert bestellt hatten, um das Gesprächsthema anzuschneiden, das er den ganzen Tag gemieden hatte. Hinterlistig, zweifelsohne, aber ungewöhnlich große Schwierigkeiten erforderten ungewöhnliche Maßnahmen.
    Ben griff

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