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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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sie anblickte, sah sie in seinen Augen, wie sehr er litt. Wortlos nahm sie seine Hand und küsste sie.
    “Du hast mich einmal gefragt, was ich empfinden würde, wenn sich herausstellen würde, dass er doch nicht mein Sohn ist”, sagte er. “Ich habe die Antwort damals nicht gewusst, aber jetzt weiß ich es. Ich liebe ihn - bedingungslos.”
    Sie verließen das Krankenhaus. Julia fuhr. Sie wartete, bis sie auf dem geraden, verlassenen Highway in Richtung White Rock fuhren, bevor sie fragte: “Wann hast du beschlossen, ihn Michael zu nennen?”
    “Als ich im Krankenhaus die ganzen Formulare ausfüllen musste”, lautete seine Antwort.
    “Ich wusste gar nicht, dass du schon über einen Namen nachgedacht hast.” Sie bemühte sich, ihren Schmerz unter Kontrolle zu halten, ganz unterdrücken konnte sie ihn nicht. Sie hatte gehofft, dass sie zusammen einen Namen aussuchen würden.
    “Das hatte ich auch nicht, bis heute Nacht. Da ist mir aufgegangen, dass ich viel darüber geredet habe, dass ich ihn als meinen Sohn anerkenne, aber nichts getan habe, um es auch zu beweisen. Ich hatte ihm nichts gegeben.”
    “Du hast ihm ein Zuhause gegeben, im wahrsten Sinne des Wortes, Ben”, sagte sie sanft. “Du hast ihm dein Herz geöffnet.
    Das bedeutet eine Menge mehr, als ihm einen Namen zu geben.
    Du bist ein wunderbarer Vater.”
    Ben sank in seinem Sitz zusammen. “Wenn ich so wunderbar bin”, bemerkte er bitter, “wieso bin ich dann nicht eher darauf gekommen, dass er mehr hatte als nur eine Kolik?”
    “Wie solltest du? Du hast keine Erfahrung mit Babys. Wir beide nicht.”
    “Das ist keine Entschuldigung. Es ist mein Job, für ihn zu sorgen. Sein Überleben hängt davon ab, und ich habe ihn im Stich gelassen.”
    “Hör auf, dir Vorwürfe zu machen. Du bist auch nur ein Mensch. Du…”
    Er unterbrach sie mit einer Handbewegung. “Hör auf, die Wahrheit zu beschönigen, Julia”, sagte er und wandte das Gesicht ab. “Wir beide wissen, dass ich vielleicht schneller gemerkt hätte, dass er einen Arzt braucht, wenn ich nicht so viel Zeit damit verbracht hätte, zu versuchen, dich glücklich zu machen.”
    Nach dieser verletzenden Bemerkung nahm er sie für den Rest der Fahrt nicht mehr zur Kenntnis. Er hätte sie nicht wirksamer ausschließen können, wenn er die Autotür geöffnet und sie in den Straßengraben gestoßen hätte. Sie existierte ganz einfach nicht mehr für ihn.
    Felicity musste das Auto gehört haben. Sie hatten sie angerufen, bevor sie das Krankenhaus verlassen hatten, um ihr die gute Neuigkeit mitzuteilen. Als Ben und Julia nun ins Haus traten, stand Felicity am Fuß der Treppe und blickte ihnen liebevoll und besorgt zugleich entgegen.
    Schweigend ging Ben zu ihr, ließ sich umarmen und nahm von ihr den Trost an, den sie, Julia, ihm so sehr hatte geben wollen. Verletzlicher, als sie ihn je erlebt hatte, schmiegte er sich an ihre Großmutter und stieß einen langen, herzzerreißenden Seufzer aus.
    “Nun, mein Junge”, sagte Felicity und strich ihm übers Haar,
    “es war eine lange, harte Nacht, aber nun ist es vorbei, und dem Kleinen wird es bald besser gehen. Wir haben es alle überstanden. Geh jetzt ins Bett, und schlaf dich morgen früh ruhig aus, ich bleibe hier und gehe ans Telefon, wenn jemand anruft.”
    Julia ging in die Küche und sah aus dem Fenster. Sie beobachtete, wie sich die Lichter des Piers im Wasser spiegelten, und horchte auf eines jener leisen Geräusche, an die ihr Ohr sich so gewöhnt hatte. Aber im Haus war es ganz still, denn es war nach Mitternacht, und dort oben lag kein Baby, das versuchte, sich den Leuten mitzuteilen, die für es verantwortlich waren. Ben hatte Recht, sie beide hatten ihren elterlichen Pflichten nicht genügt.
    Nach einer Weile, als sie dachte, dass Ben jetzt eingeschlafen sei, folgte Julia ihm nach oben. Aber Ben war nicht im Schlafzimmer, obwohl die Sachen, die er getragen hatte, auf einem Stuhl lagen. Sie fand ihn im Kinderzimmer, nur mit einer Pyjamahose bekleidet. Er blickte starr die leere Wiege an. Er sah irgendwie unvollständig aus, ohne diesen kleinen Körper, den er an seine breite Brust hielt. Er wirkte so verloren, dass sie es nicht über sich brachte, nicht zu ihm zu gehen. Auch wenn er sie zurückwies, sie musste versuchen, ihn wissen zu lassen, dass sie da war, wenn er sie brauchte.
    Eine Weile stand sie einfach neben ihm. Er fiel vor Müdigkeit fast um, und als sie ihm den Arm um die Taille legte, widersprach er nicht. Gehorsam wie

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