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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ein, als in der Küche. Das Leben mit diesem Mädchen würde nicht aus geregelten Mahlzeiten bestehen, aber das war um so besser.
    In einem Punkt wollte er jedoch fest bleiben. Es gab keine Hauslämmchen. Er würde keine zweite Kuh melken, um sie aufzuziehen oder Lee bei jedem Unwetter nach ihnen suchen lassen. Sie verstand überhaupt nichts von Schafen. Man konnte ihr leicht verheimlichen, daß bei Parsons Art die Farm zu führen sehr wahrscheinlich ein paar mutterlose Lämmer herumliefen.
    So ist es denn bedauerlich, berichten zu müssen, daß drei Stunden später jeder mit einem Lämmchen vorne auf dem Sattel nach Hause ritt und daß Lee schon vor Ablauf einer Woche fünf Hauslämmchen pflegte, so daß er sich gezwungen sah, eine zweite Kuh hereinzuholen, um in Zukunft auch diese zu melken.
    An diesem Morgen jedoch begann er zum ersten Mal das Hochzeitsgeschenk von der dünnen dunklen Frau mit dem hungrigen Blick zu hassen. Denn Lee lächelte ihn an, als sie ihr Lämmchen in eine Heukiste im Stall legte und sagte:
    »So, beweist das nun nicht, daß an Horoskopen doch etwas dran ist? Wäre ich der Routine gefolgt und im Haus geblieben, hätten wir nie diese süßen Lämmchen bekommen.«
     

3
     
    Lees Gesicht glühte, und die ersten Tränen traten ihr in die Augen. Sie zeigte aufgebracht auf einen kleinen Haufen steinähnlicher Gebilde auf dem Tisch.
    »Wieder ein Fehlschlag. Langsam habe ich das Gefühl, daß ich nie kochen lerne.«
    Andrew äußerte Mitleid. Er wollte ehrlich sein, aber es war ihm unmöglich, als sie so ängstlich auf sein Urteil wartete, hoffnungsvoll und doch bereit, verdammt zu werden.
    Er sagte: »Es ist nicht deine Schuld. Ich wette, es ist der Ofen. Einfach zu kalt.«
    »Ich habe geheizt und geheizt. Die Haube war fast rotglühend, aber ich hätte mich ohne weiteres gemütlich in den Ofen setzen können. Was hat das verdammte Ding nur?«
    Nachdenklich wog er ein steinhartes Stück Brot in der Hand, dann zielte er auf ein paar Hennen, die hoffnungsvoll auf der Wiese saßen. Er traf genau ins Schwarze, und lautes Gegacker folgte.
    »Wie konntest du nur? Du hättest sie töten können.«
    »Besser sie als mich. Wir müssen nach diesem Ofen sehen.«
    Zwei Wochen wohnten sie jetzt hier, und das Auspacken und Aufräumen machte Fortschritte, aber nur langsam, denn Lees Devise war: »Die Farm steht an erster Stelle.« Das gefiel Andrew, der fanatische Hausfrauen haßte, aber er war erstaunt, daß ein Mädchen, das in einem gutgeführten und einwandfreien Haus aufgewachsen war, sich soviel mehr für die Landwirtschaft interessierte. Zweifellos war sie ihm eine Hilfe, denn sie hatte einen außergewöhnlichen Instinkt, wenn es um Tiere ging, und es war ihr schon gelungen, ein paar Mutterschafe wieder ins Leben zurückzurufen, die entschlossen schienen, daraus zu scheiden. Als er sie lobte, hatte sie nur gesagt: »Das ist doch gar nichts. Ich habe einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht, und Tiere sind genau wie Menschen, nur netter.«
    Aber an diesem Morgen war sie niedergeschlagen wegen der mißlungenen Brötchen und sah sich mit neuer Bestürzung im Haus um. Sie hatten sicher etwas Ordnung in das Chaos gebracht; die Möbel waren an ihrem Platz, einige der Böden gebeizt und das meiste ausgepackt, aber Lees Haushaltsführung war unregelmäßig und hing von ihrer Laune ab. Außerdem hatte sie die schlechte Angewohnheit entwickelt, das Horoskopbuch zu zitieren, besonders wenn es zufällig ihren eigenen Wünschen entgegenkam, und zu Andrews Ärger und Belustigung begann sie zu behaupten, sie glaube an die Sterne. Mußte irgend etwas auf der Farm dringend getan werden, war ihr gleichbleibender Ausspruch, wenn sie ihr Pferd bestieg: »Das Haus kann warten.«
    Daß es das wahrscheinlich müsse, bewies eben dieses Pferd, denn der Scheck der irischen Tante war dafür verwendet worden, nicht etwa für das Haus. Andrew hatte zufällig von sehr günstigen und guten Pferden gehört, die mit Sattel und Zaumzeug zum Verkauf angeboten wurden, und sie hatte mit ihrem Entschluß keine Sekunde gezögert.
    »Tante Hester möchte bestimmt, daß ich mir einen Wunsch erfülle, und in einem Leben wie dem meinen ist ein Pferd eine Notwendigkeit. Der Heißwasserboiler? Ja, ich habe ihr geschrieben, ich hätte ihren Scheck dafür ausgegeben, aber was macht das schon? Ich werde doch wohl meine Meinung ändern dürfen, und außerdem wird sie es nie erfahren.«
    Andrew überlegte, daß ihn die ehrgeizigen Renovierungspläne seiner

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