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Florian auf Geisterreise

Florian auf Geisterreise

Titel: Florian auf Geisterreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: oliver Hassencamp
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der Hand. Ohne ersichtlichen Grund. Saubere Arbeit! sendet die Tante ihr Lob. Hätte mich auch sehr gewundert. Du bist randvoll mit telekinetischer Energie.
    „So was Dummes!“ brummt der Mistkerl verwundert, hebt das Feuerzeug auf und hält es vor die Zigarette. Sein astraler Spielverderber konzentriert sich schon, da sendet die Tante: Genug! Nicht noch mal. Sonst wird er nervös.
    „Bist du verrückt?“ zischte eine Stimme, als der Mann die Zigarette gerade anzünden will. Der Mordpartner kommt auf ihn zu und reißt ihm die Zigarette aus dem Mund. „Muß ja nicht sein, daß sie uns gleich riechen!“ schimpft er. „In drei Minuten sind sie da!“
    Vor lauter Freude saust der astrale Florian in den Neffen hinein, beim Freund wieder heraus, und schüttelt innerlich den Kopf, denn mit sich hat er ihn ja nicht, nur die Angewohnheit.
    Tante Thekla! sendet er. Das ist das Größte! Die Vorbereitung zu einem Mordanschlag aus nächster Nähe miterleben — und das wirklich! Nicht im Fernsehen. Und vorauszuwissen! Die Kerle in der Hand zu haben — ich meine natürlich im Energiefeld. Für uns Astrale stimmen die meisten Redensarten nicht.
    Die beiden Mordbuben haben ihre Sprechfunkgeräte und die Beile an sich genommen. Eine letzte Frequenzprobe findet statt. „Ja, dann!“ sagt der Mistkerl von einem Neffen. „Auf los geht’s los. Und vergiß nicht, das Seil mitzunehmen. Auch das gekappte Ende. Und falls was schiefläuft — wir haben ja Funkkontakt.“

„Okay“, sagt der andere. Er wird Seil drei kappen, der Richtung nach, in die er läuft.
    Du bleibst bei ihm! sendet die Tante. Wenn er mit dem Beil ausholt, konzentrierst du’s ihm aus der Hand. Ich hab dich auf ihn programmiert. Er kommt dir nicht aus. Und wenn er’s zehnmal wieder aufhebt, du läßt nicht locker. Du bist ausreichend mit Energie versorgt. Ich geh mit dem Früchtchen. Wir treffen uns dann auf der Bank bei Mata Hari.
    Aber nicht, solange sie singt! Florians musikalisches Gehör sendet Wellen des Mißmuts aus. Die Lachwellen der Tante verebben. Jetzt ist der astrale Florian allein. Nur der Verbindungsschlauch zieht sich, selbst für ihn kaum sichtbar, durch den Wald zum ausgeschalteten Körper-Florian. Ein Gefühl unbeschränkter Macht erfaßt ihn. Er könnte um den Mond fliegen, wenn er wollte, und das in fünf Sekunden. Aber er weiß, daß er sich zurückhalten muß. Er ist nur ein ungelernter Astralhilfsarbeiter, von seiner Tante mit Energie aufgetankt, damit sie nicht alles allein machen muß. Und er kann diese Energie nur auf diesen einen Mann konzentrieren. Aber einen kleinen Seitensprung möchte er trotzdem machen, einen, der noch im Rahmen bleibt, einen Astralausflug zum Schulausflug.
    Schon ist er mitten unter ihnen, landet auf Mata Haris Krückstock, auf den sie sich beim Gehen überhaupt nicht stützt.
    „Und über uns hat Madame Thekla wirklich gar nichts gesagt?“ wundert sich Zeppelin gerade.
    „Wie oft soll ich’s denn noch sagen. Ich hab sie nicht danach gefragt!“ poltert Großvater Winnetou mit gespieltem Ernst. „Sie hätte mir womöglich gesagt, wie schlecht du in Wirklichkeit von mir denkst. Und ich will doch unsere Freundschaft nicht zerstören.“
    Da lachen die alten Schüler.
    „Daß dein Enkel seine Ferien bei ihr verbringt, finde ich trotzdem nicht richtig“, meint Dackel. „Wo das Übersinnliche so umstritten ist.“
    Florian stellt sich vor, daß er ihr einen unheimlichen Tritt in den Hintern gibt. Eine Wonne, für die er nicht bestraft werden kann. Phantastisch!
    Da antwortet Piefke der Getretenen. „Unsinn, Dackel! Der Flori scheint mir ganz im Lot zu sein. Der hat gefressen, daß ihm auch mit okkulten Kräften nicht beizukommen ist. So ein Junge hat seine Interessen und Abneigungen und läßt sich nicht so leicht imponieren. Außerdem, die Ruhe hier, die herrliche Luft! Wir Erwachsenen überschätzen schädliche Einflüsse gern — und bemerken sie, dort, wo sie wirklich vorhanden sind nicht.“
    Prima, Piefke! Du bist in Ordnung! sagt sich Florians Bewußtsein und stellt sich vor, wie es ihm kameradschaftlich auf die Schulter klopft. Dann schwirrt es ab zu seinem Baum.
    Ein Glück, daß Tante vorher mit mir dort war! fällt ihm ein. Um hinzukommen, muß ich mich konzentrieren und dazu den Platz kennen. Deswegen der Huckepack! Wie man sich bei astralen Entdeckungsreisen lenkt, muß ich mir von Tante noch zeigen lassen.
    In der Hand das Beil, das Sprechfunkgerät wie ein Telefonhörer in der anderen,

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