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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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ausschlachteten), und auf dem Wappen von Quebec war eine Frau in einer Toga dargestellt, die einem Löwen ihre Brust zeigte, was einfach nur scheißfranzösisch sei. Er hatte sämtliche Provinzen und deren Wappen aufgezählt, aber an die anderen konnte sich Libby nicht mehr erinnern. Dann schniefte Libby und setzte sich hin.
    »Was anderes ist dir nicht eingefallen?«, zischte Clay. »Nach wie vielen Ehejahren? Fünf?«
    Libby flüsterte ihm ins Ohr: »Ich musste etwas finden, was für Margaret nicht bedrohlich ist. Aber du reißt dich ja auch nicht gerade darum, aufs Podium zu steigen.«
    »Ich werde nichts über meinen toten Freund sagen, solange ich nicht sicher sein kann, dass er tot ist.«
    Und bevor sie sich’s versahen, stand Jon Thomas Fuller auf dem Podium und dankte Nate für die Unterstützung seines neuen Projektes, dann erklärte er, wie dankbar er sei, dass die Gemeinschaft der Walforscher hinter seiner neuen »Delfin-Begegnungsstätte« stehe, was für die anwesenden Walforscher eine echte Neuigkeit war. Während der kurzen Ansprache hielt Clair Clays Nacken im Griff, scheinbar in tröstender Umarmung – aber in Wahrheit aber war es ein Würgegriff, den sie von den Cops im Fernsehen gelernt hatte. »Baby, wenn du versuchst, auf ihn loszugehen, liegst du in drei Sekunden ohnmächtig am Boden. Es wäre respektlos – dem Gedenken an Nate gegenüber.«
    Aber ihr Bemühen ließ Kona auf der anderen Seite unbeachtet, und der brachte es fertig, ein »Bullshit« zu husten, als Jon Thomas sich wieder hinsetzte.
    Als Nächstes stand eine Doktorandin auf, die für Cliff Hyland arbeitete, und sprach davon, wie sehr Nates Arbeit sie dazu inspiriert habe, sich der Forschung zu widmen. Dann sprach jemand von der Hawaiianischen Naturschutzbehörde darüber, dass Nate stets an vorderster Front für den Schutz der Buckelwale gekämpft habe. Dann sagte der Hafenmeister, Nate sei ein fähiger und verantwortungsvoller Bootsführer gewesen. Alles in allem verging eine Stunde, und als deutlich wurde, dass keiner mehr aufstehen würde, machte sich der Priester auf den Weg zum Podium, doch Kona kam ihm zuvor. Er war Claires stählernem Griff entkommen und stolzierte nach vorn.
    »Wie das alte Tantchen sagt: Nathan lebt weiter. Leider hat keiner hier was vom Sahneschnittchen gesagt, die – Jah sei ihr gnädig – in diesem Augenblick im weiten Meer die Fische füttert.« (Schnief.) »Ich kannte sie nur kurz, aber ich glaube, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass ich sie immer gern mal nackt sehen wollte. Echt, Mann. Wenn ich nur daran denke, an ihren festen, runden –«
    »– dann wird sie uns sehr fehlen«, sagte Clay und beendete den Satz des Möchtegern-Hawaiianers. Er hielt Kona den Mund zu und zerrte ihn zur Tür. »Sie war ein schlaues Mädchen.« In diesem Moment erklomm der Priester das Podium, dankte allen, dass sie gekommen waren, und erklärte mit einem Gebet, die letzte Ehre sei somit erwiesen. Amen.
     
    »Tja, geistige Gesundheit kann ein Problem darstellen«, sagte Growl Ryder. »Gottes Gewissen zu sein, ist ein harter Job.«
    Nate sah sich um, und das Goo wich um sie herum zurück, als folgte es seinem Blick, bis die Kammer einen Durchmesser von gut fünf Metern hatte – eine Blase. Es ist, als würde man in einer Harnblase zelten, dachte Nate.
    »Besser so?«, fragte Ryder.
    Nate erkannte, dass der Colonel die Form des Raums beeinflussen konnte.
    »Ein Sitzgelegenheit wäre nett.«
    Das Goo hinter Nate formte sich zu einer Chaiselounge. Nate berührte sie nur zögerlich, erwartete schleimige Fäden an seiner Hand, aber obwohl das Goo glänzte, als wäre es feucht, fühlte sich der Sitz doch trocken an. Warm und eklig, aber trocken. Er setzte sich darauf.
    »Alle denken, Sie sind tot«, sagte Nate.
    »Danke gleichfalls.«
    Nate hatte noch nicht viel darüber nachgedacht, aber natürlich hatte der Colonel damit Recht. Sicher hatte man ihn längst für tot erklärt.
    »Waren Sie schon die ganze Zeit hier, seit sie damals verschwunden sind, vor wie vielen Jahren – zwanzig?«
    »Ja. Man hat mich mit einem umgebauten Nordkaper geholt. Er hat mein Schlauchboot und meine Ausrüstung aufgefressen. Mit einem Blauwal haben sie mich dann hergebracht. Ich bin auf der Reise völlig durchgedreht. Konnte das alles nicht in meinen Kopf kriegen. Fast den ganzen Weg hierher war ich angeschnallt. Das hat sicher nicht geholfen.« Ryder zuckte mit den Schultern. »Es ging mir besser, nachdem ich akzeptiert hatte,

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