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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Jahs Liebe sei mit dir, selbst wenn du mit deinem Glauben hausieren gehst wie eine Nutte.«
    »Kona, halt den Mund«, sagte Clay. »Was meinst du damit, Elizabeth? Du hoffst, du hast nichts Schlimmes angestellt?«
    Sie nahm ihr Notizbuch, klappte es zu, dann setzte sie sich neben Clay aufs Bett und ließ den Kopf hängen. Eine Träne tropfte auf den schwarzen Pappumschlag des Buches.
    »Als der Anruf kam und der Wal sagte, er wolle Pastrami mit dunklem Brot, habe ich die Stimme erkannt, Clay. Ich habe die Stimme erkannt, und ich habe darauf bestanden, dass Nathan rausfährt und das Sandwich mitnimmt.«
    »Da hat dir vermutlich jemand einen Streich gespielt, Elizabeth. Jemand, den du kennst. Nathan wollte an dem Tag sowieso rausfahren. Das hatte nichts mit dir zu tun.«
    »Nein, du verstehst nicht, Clay. Pastrami mit dunklem Brot war das Lieblings-Sandwich von meinem James. Ich hatte immer eins für ihn bereit, wenn er vom U-Boot-Dienst nach Hause kam. Die Stimme am Telefon war mein James.«

31
Hinterteil und Hinterlist
     
    Als Amy zum zweiten Mal aus dem Schlafzimmer kam, trug sie wie immer Shorts, Flipflops und ein T-Shirt mit der Aufschrift WALE sind unsere Freunde. »Besser?«
    »Besser fühlen tu ich mich nicht, falls du das wissen wolltest.« Nate saß am Tisch und hatte eine Dose Grapefruitsaft und eine Flasche Wodka vor sich stehen.
    »Ich meine, fühlst du dich wohler, nachdem ich mir was übergezogen habe? Denn ich könnte blitzartig wieder nackt sein –«
    »Möchtest du einen Drink?« Nate musste diese nackte Begegnung so schnell wie möglich vergessen. Die Beigabe von Alkohol schien in diesem Moment die wirksamste Methode.
    »Klar«, sagte sie. Sie nahm ein Glas aus einem der kleinen Küchenschränke, wobei die durchsichtige Tür zurückwich wie die Schutzhaut auf einem Froschauge. »Möchtest du ein Glas?«
    Nate hatte abwechselnd aus der Saftdose und der Wodkaflasche getrunken, bis in der Dose genügend Platz war, um etwas Wodka nachzuschenken. »Ja. Ich greif nicht gern in diese Schränke.«
    »Für einen Biologen bist du ganz schön zimperlich, aber wahrscheinlich muss man sich erst daran gewöhnen.« Amy stellte die Gläser vor ihm ab und ließ ihn die Drinks mixen. Es gab kein Eis.
    »Du wirst schon zurechtkommen.«
    »Du scheinst sehr gut zurechtzukommen. Wann haben sie dich geholt? Du musst sehr jung gewesen sein.«
    »Ich? Nein, ich bin hier geboren. Ich war schon immer hier. Deshalb war ich genau die Richtige für die Arbeit bei euch Jungs. Der Colonel hat mich jahrelang in Cetologie unterrichtet.«
    Nate fiel auf, dass ihm ein paar menschliche Kinder über den Weg gelaufen waren und er nicht ernstlich darüber nachgedacht hatte, dass man in Gooville auch aufwachsen konnte. Irgendjemand musste die Kinder unterrichten. Wieso nicht der berühmtberüchtigte Colonel? »Ich hätte es wissen sollen. Als du am letzten Tag versucht hast, den Wal durch bloßes Lauschen zu lokalisieren, hätte ich es wissen müssen.«
    »Genauer gesagt, als ich den Wal durch bloßes Lauschen lokalisiert habe, wofür du mir immer noch ein Abendessen schuldest.«
    »Ich glaube, diese Wette kann man wohl nicht gelten lassen, Amy. Du warst ein Spitzel.«
    »Nate, bevor du jetzt böse wirst, solltest du dich daran erinnern, was die Alternative gewesen wäre, wenn ich nicht ausspioniert hätte, woran ihr im Detail gearbeitet habt. Die Alternative wäre gewesen, dich einfach umzubringen. Es hätte viel weniger Probleme gemacht.«
    »Du und Ryder, ihr tut, als würdet ihr mir einen Gefallen tun. Als hättet ihr mich aus großer Gefahr gerettet. Die einzige Gefahr, die mir gedroht hat, warst du. Also hör auf, mich mit der Großartigkeit deiner Gnade zu beeindrucken. Du hast das alles gemacht – das Labor verwüstet, Clays Boot versenkt, alles … oder?«
    »Nein, nicht direkt. Poynter und Poe haben das Labor verwüstet. Die Walbengel haben Clays Boot versenkt. Ich habe die Negative aus dem Päckchen vom Labor genommen. Ich habe sie auf dem Laufenden gehalten und dafür gesorgt, dass du da warst, wo sie dich haben wollten. Mehr nicht. Ich wollte dir nie wehtun, Nate. Niemals.«
    »Ich wünschte, ich könnte das glauben. Dann tauchst du hier so einfach auf, versuchst mir einzureden, dass man hier ganz toll leben kann, nachdem mir Ryder seinen kleinen Vortrag gehalten hat.« Er leerte sein Glas, schenkte sich noch einen Wodka ein, diesmal nur mit einem Spritzer Grapefruitsaft.
    »Was redest du da? Ich habe Ryder noch gar nicht

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