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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Decken bespannt.
    Clay war zwei Mai Tais vom Absturz entfernt, aber noch konnte er sprechen. »Sie ist heute Morgen mit Nates Wagen in die Stadt gefahren. Hab sie seitdem nicht gesehen.«
    »Die Schwester wollte, dass ich ihr das Surfen beibringe. An der Westseite kommen ein paar seichte Wellen rein. Die wären gut.«
    »Sorry«, sagte Clay. »Wir räuchern hier ein fettes Stück Thunfisch. Vielleicht möchtest du dich zu uns gesellen.«
    »Nein«, sagte Clair.
    »Danke, aber ich fahr runter nach Lahaina und such das Sahneschnittchen. Gehen wir morgen wieder an die Arbeit?«
    »Vielleicht«, erwiderte Clay und versuchte, in seiner Rumwolke einen klaren Gedanken zu fassen. Sie hatten die Always Confused vom Grund des Hafens gehoben, und die Werft sagte, es würde wohl etwa eine Woche dauern, bis sie wieder schwamm, und auch dann würde man sie erst mal gründlich reinigen müssen. Aber sie hatten noch Nates Boot. Er sah Clair an.
    »Du wirst morgen nicht zu Hause sitzen und mir was von deinem Kater vorjammern«, sagte Clair. »Du fährst da raus aufs Meer und übergibst dich wie ein echter Mann.« Sie hatte ihre Meinung geändert, was Clay und das Meer anging. Er war, wer er war.
    »Ja, geh davon aus, dass wir rausfahren, wenn es nicht zu windig ist«, sagte Clay. »Hey, soll es Wind geben?« Clay fiel auf, dass er sich nicht mehr ums Wetter gekümmert hatte, seit Nate verschwunden war.
    »Ruhig am Morgen, nachmittags Wind«, antwortete Kona.
    »Wir können arbeiten.«
    »Sag es Amy, wenn du sie siehst, okay? Nimm mein Handy mit. Ruf mich an, wenn du sie findest. Und du willst bestimmt nicht mit uns essen?«
    »Nein«, sagte Clair.
    »Nein«, sagte Kona und grinste Clair an. »Tantchen, ist dir peinlich, dass Kona dich nackt gesehen hat? Du siehst toll aus, echt.«
    Clair stand auf. »Sag noch mal ›Tantchen‹ zu mir, und ich reiß dir deine letzten Dreads raus, um daraus Katzenspielzeug zu basteln.«
    »Ruhig Blut, ich geh das Schnittchen suchen.« Und er lief zu seinem BMW, schob das Surfbrett durchs Heckfenster, hakte die Finne hinter dem Beifahrersitz fest, um es zu sichern, dann fuhr er nach Lahaina und machte sich auf die Suche nach Amy.
     
    Es war zwei Uhr morgens, als das Telefon in Clays Bungalow klingelte. »Sag nicht, dass du schon wieder im Gefängnis sitzt«, blaffte Clay.
    »Nein, nein, Bwana Clay, aber vielleicht solltest du dich lieber hinsetzen.«
    »Ich lieg im Bett und schlafe, Kona. Was ist?«
    »Der Truck, Bwana Nates Truck. Er steht hier beim Kajak-Verleih in Lahaina. Sie sagen, Amy hat heute Morgen ein Kajak gemietet, so gegen elf.«
    »Die sind noch da?«
    »Ich hab den Mann geweckt.«
    »Die wissen nicht, wohin sie wollte? Sie haben sie allein fahren lassen? Keiner hat uns angerufen, als es dunkel wurde?«
    »Sie hat gesagt, sie wollte das Kajak nur hinter dem Boot herziehen. Er weiß, dass sie nach Walen forscht, also hat er sich nichts dabei gedacht. Manche Leute mieten Kajaks für zwei, drei Tage.«
    »Hast du nachgesehen? Sie ist nicht auf dem Boot?«
    »Du meinst das, das nicht untergegangen ist?«
    »Das andere kommt ja wohl kaum in Frage.«
    »Ja, hab nachgesehen. Das Boot liegt am Platz. Ohne Kajak.«
    »Bleib da. Ich bin in ein paar Minuten bei dir. Ich muss mir nur was anziehen und die Küstenwache rufen.«
    »Der Kajak-Typ sagt, er kann nichts dafür – sie hat einen Verzicht unterschrieben. Ist das was Religiöses?«
    »Kona, sie hat eine Verzichtserklärung unterschrieben. Bist du high?«
    »Ja.«
    »Natürlich. Entschuldige. Okay, ich bin gleich da.«
     
    Nate war schon drei Tage in diesem Wal, als er fragte: »Sie heißen doch nicht wirklich Poynter und Poe, oder?«
    »Verzeihung?«, sagte Poynter. »Sie werden von einem gewaltigen Walschiff gefressen und machen sich Sorgen darüber, dass wir möglicherweise unter falschem Namen reisen? Legen Sie los, Poe.«
    »Einmal durchspülen, Jungs!«, sagte Poe.
    Ein Schwall Wasser spülte von vorn über den Boden des Wals. Der hosenlose Fähnrich Poe nahm drei Schritte Anlauf und schlitterte dem Schwanzende entgegen, als rutschte er im Regen auf einer Plastikplane übers Gras. Als er ganz hinten angekommen war, breitete er die Arme aus. Man hörte ein schmatzendes Geräusch, und er versank bis zu den Achseln in einer Öffnung, die noch einen Augenblick zuvor nicht mehr als eine Mulde in der Haut gewesen war.
    »Brrr, ist das kalt«, sagte Poe. »Wie tief sind wir?«
    Scooter klickte und pfiff mehrmals.
    »Dreißig Meter«, sagte

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