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Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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dem Mentor eines Racheengels in die Hand gelegt wird. Coelestin befürchtet schon seit langem, dass so etwas passieren würde.«
    »Und was hat das mit der Einsiedelei zu tun?«
    »Sie wirkt unscheinbar, niemand beachtet sie. Doch wie du vielleicht schon bemerkt hast, ist sie größer, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.«
    Ich nickte. In dem verschlungenen Labyrinth im Inneren des Berges hatte ich mehr als einmal die Orientierung verloren.
    »Schon seit vielen Jahrzehnten bildet Coelestin dort Engel aus und lehrt sie, welche Waffen sie außer einem Schwert noch mit Engelsmagie weben können.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Ich war selbst einer seiner Schüler«, klärte Aron mich auf. »Bei ihm habe ich gelernt, wie Himmelslichter zu harmlosen Funken oder tödlichen Flammen verwoben werden. Denn nur damit kann ein Engel das schwarze Herz eines dunklen Engels zerstören.«
    Ein Frösteln rieselte durch meinen Körper. Ich wusste, wovon Aron sprach. Bei meinem ersten Zusammentreffen mit Sanctifer hatte er mich mit einem Feuerball außer Gefecht gesetzt. Einem schmerzhaften, aber harmlosen – sonst hätte ich den Beschuss wohl nicht überlebt.
    Aron bemerkte, dass ich zitterte, und zog mich kurz an sich.
    »Ich werde rechtzeitig zurück sein. Christopher hat es jedes Mal geschafft, wieder ein Engel zu werden«, tröstete er mich. Doch wir wussten beide, dass er beim letzten Mal beinahe gescheitert wäre, und das, obwohl er freiwillig und nur kurz seine Schattengestalt angenommen hatte.
    Die Zeit, die ich in meiner Zelle verbringen musste, schien kein Ende zu nehmen. Die Schatten, die über die Wände huschten, wurden von Minute zu Minute schwärzer. Obwohl ich wusste, dass ich mir die dunklen Flecken und die Kälte nur einbildete, fror ich erbärmlich. Als wäre ich in einem Kühlschrank gefangen, schlotterte ich vom Kopf bis zu den Zehen. Wenn Berejide mich jetzt sehen könnte, würde sie ihre Meinung über mich und mein angeblich so dämonenhaftes Wesen sicher schlagartig ändern. Doch es kam weder sie noch sonst ein Engel des Zirkels.
    Zusammengerollt wie eine Kugel lag ich auf dem Bett, dem einzigen Möbelstück in meinem Gefängnis, und schloss die Augen. Die Kälte und die Schatten blieben. Unerbittlich krochen eisige Nebelschleier durch meine düsteren Gedanken.
    Ein Geräusch im Vorraum zum Zellentrakt schreckte mich auf und vertrieb den Nebel. Es war Paul. Vermutlich hatte Aron ihngeschickt, um mich aufzumuntern. Doch ich brauchte keinen Trost, ich wollte nur eines: endlich hier rauskommen, um nach Christopher zu suchen.
    Noch bevor Paul meine Zelle erreichte, war der Nebel wieder da. Unerbittlich näherte er sich der Basilika. Erreichte die unterirdische Krypta, zog weiter, spürte mich auf und legte sich wie Arons Eiszauber um meinen Körper. Mein Versuch, mich zu wehren, scheiterte kläglich. Diese Kälte war von einer anderen Art. Dunkel, böse. Unerbittlich.
    Mit einem unterdrückten Schrei schreckte ich aus meinem Albtraum, der keiner war. Paul stand vor meiner Zelle und warf mir einen besorgten Blick zu. Ich verfluchte meine Schwäche. Ich hätte vor Aron die Taffe mimen sollen, dann hätte er ihn nicht als meinen Seelentröster dagelassen und Paul wäre in Sicherheit – jetzt, wo sie kam, um mich zu holen!

Kapitel 29
Es beginnt
    A nfangs konnte ich nur ihre Dunkelheit fühlen, später auch ihre Bewegungen wahrnehmen. Vermutlich fokussierten wir uns zur selben Zeit. Sie, um mich zu finden, und ich, weil ich das Böse in ihr spürte.
    Gabriella kannte die Geheimnisse der Basilika wie kein anderer Racheengel. Für die einstige Hüterin war es ein Kinderspiel, alle Barrieren zu umgehen, die dämonische Wesen aufhielten. Sie selbst hatte das unter Wasser liegende Schlupfloch erschaffen, um jederzeit Schutz in der Basilika finden zu können. Dass auch ich jetzt wusste, wo es lag, störte sie nicht.
    Wie in einem Déjà-vu tauchte ich die Schachtwand hinab. Doch es war keine Illusion, die vielen Löcher kannte ich. Sie lagen in dem Kanal, über den Philippe und ich die Basilika betreten hatten – und in dem ich beinahe das Bewusstsein verloren hätte.
    Gabriella fand den richtigen Zugang auf Anhieb. Zielsicher tauchte sie in den engen Tunnel.
    Und wie immer, wenn eisiges Wasser und Dunkelheit mich umhüllten, baute sich Panik in mir auf. Ein Teil von mir wollte Paul warnen. Der andere war nicht in der Lage, sich von Gabriella zu lösen. Dass sie ganz genau wusste, wo sie mich finden würde,

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