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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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meine Schuld.«
    Er stand steif da wie eine Statue, das Gesicht kreidebleich. »In deinem Haus werde ich niemals zu einer Hure gehen, Imogen. Ich gehe nur kurz weg. Wenn du nett sein willst, dann lege dich schlafen, aber lass dein Hemd an.«
    Voller Verzweiflung schaute Imogen zu, wie sich die Tür hinter ihm schloss. Wie konnte etwas, das sie sich so sehr wünschte, so unmöglich zu erreichen sein?
    Aber sie gehorchte ihm. Zitternd wusch sie sich und legte sich dann mit ihrem Hemd bekleidet ins Bett.
    Sie war dabei zu entdecken, dass das Leben keine Schachpartie war. Man konnte die Züge nicht vorausplanen, und man brauchte mehr als nur Verstand, um zu gewinnen. All ihren guten Vorsätzen zum Trotz konnte sie ihrem Körper nichts befehlen; sie schaffte es nicht, dass er so reagierte, wie sie es wollte.
    Es war wie mit den Ratten. Keine Macht der Erde konnte sie dazu bringen, eine Ratte anzufassen, noch nicht einmal eine tote.
    Was sollte sie tun?
    Aber FitzRoger hatte es geschafft, in die Geheimgänge zu gehen, um seine Freunde zu retten.
    Was konnte sie daraus lernen? Sie hatte heute Abend versucht, tapfer zu sein, aber herausgekommen war nichts als ein Desaster.
    Er hatte sich übergeben müssen, als er aus den Geheimgängen herausgekommen war. Würde sie sich übergeben müssen, wenn sie die Ehe vollzogen? Und wie würde er darauf reagieren? Vielleicht sollte sie am Ende doch lieber ins Kloster eintreten.
    Nein, das wollte sie nicht. Sie wollte bei FitzRoger bleiben.
    Er kam zurück, aber er war auf eine unnatürliche Weise ruhig. Es machte ihr Angst, wenn sie auch nicht das Gefühl hatte, dass die Situation gefährlich war.
    Vater, betete sie inbrünstig, was soll ich jetzt tun?
    Es gab auf diese Frage keine Antwort von außen.
    FitzRoger zog sich bis auf die Unterhose aus und stieg ins Bett. Er berührte Imogen nicht, sondern legte sich auf die Seite und betrachtete sie. Sie sah ihm in die Augen, wenigstens das war sie ihm schuldig.
    »Imogen«, sagte er, »ich glaube, es würde uns helfen, wenn du Father Wulfgan fortschicken könntest. Die Mönche in Grimstead würden ihn aufnehmen, und ein paar von ihnen würden seine Art der Frömmigkeit sicher gutheißen.«
    Imogen wusste, dass Father Wulfgan nicht das eigentliche Problem war, sondern lediglich ihr Schild, mit dem sie sich die Finsternis vom Leib hielt. Doch den Priester fortzuschicken, das war nicht viel verlangt. »Gut«, erwiderte sie.
    Er nickte. »Und ich möchte, dass du mir etwas versprichst.«
    »Was?«
    »Dass du bei der körperlichen Liebe niemals meinetwegen leidest. Wenn du dich unwohl fühlst, lass es mich sofort wissen. Es ist … äußerst schwer für mich, wenn ich in diesen Dingen getäuscht werde.«
    Imogen schluckte. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob …«
    »Wir können es zumindest versuchen.«
    Sie sah ihn forschend an und sagte sich dann, er werde schon wissen, was er damit bezweckte. »Also gut. Ich verspreche es.«
    »Gut. Und jetzt schlaf.« Er wandte sich von ihr ab und beendete das Gespräch abrupt.
    Imogen drehte sich matt auf die andere Seite und fragte sich, wie sich dieses Problem lösen ließe.

13
    Am nächsten Morgen wachte Imogen wieder allein auf, doch ohne die Angst, dass er sie verlassen hatte. Mochte alles auch noch so schwierig sein, eine solche Quelle von Reichtum und Macht, wie sie es war, würde FitzRoger niemals aufgeben. Eher noch würde er sie eines Tages fesseln und vergewaltigen.
    Als sie in den Saal kam, erfuhr sie, dass der König und ihr Gemahl wieder auf die Jagd gegangen waren. Die beiden schienen unersättlich zu sein, und Henrys Energie war offenbar unendlich. Der Saal zeugte von einer weiteren durchzechten Nacht, aber wenigstens waren keine Huren zu sehen.
    Imogen beabsichtigte, die Neuorganisation von Carrisford fortzuführen, doch als man ihr sagte, der Graf von Lancaster habe geltend gemacht, er sei noch zu sehr von der Reise erschöpft, um an der Jagd teilzunehmen, wurde sie argwöhnisch und zog sich in ihr Gemach zurück, um eine Begegnung mit ihm zu vermeiden. Ein solches Zusammentreffen würde zumindest unangenehm sein; es konnte aber sogar gefährlich werden.
    Was würde Lancaster tun, wenn er den Verdacht hegte, dass die Ehe noch nicht vollzogen war? Irgendetwas würde er garantiert unternehmen. Gleichzeitig war klar, dass der König nicht direkt gegen ihn vorgehen wollte. Henrys Position war noch immer gefährdet; er konnte es sich nicht leisten, so einen mächtigen Mann zu

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