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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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musterte sie kopfschüttelnd. Das Schweigen zwischen ihnen zog sich endlos hin; am liebsten hätte sie geschrien. Was hatte er vor?
    »Diese Nacht«, sagte er endlich, »darauf gebe ich dir mein Wort, werde ich nur tun, was du möchtest. Wenn du Stopp sagst, höre ich auf.«
    Er reichte ihr die Hand. Zögernd nahm Imogen sie an, und er zog sie auf seinen Schoß.
    »Was tust du?«, fragte sie.
    »Ich küsse dich«, antwortete er und tat es.
    Seine Lippen waren weich und warm, und seine Hand spielte zärtlich an ihrem Hals. Es fiel Imogen nicht schwer, alle Worte Father Wulfgans beiseitezuschieben und es einfach zu genießen. Sie schlang die Arme um den Hals ihres Gemahls und fügte sich glücklich.
    Selbst als seine Hände über ihre Brüste wanderten, unterdrückte sie noch jeden Protest. Wenn sie ihre Aufmerksamkeit einfach nur auf den Kuss konzentrierte, vielleicht konnte sie dann die finsteren Gedanken zurückdrängen …
    Schon allein bei der Vorstellung schienen sich ebendiese Gedanken um sie herum aufzutürmen wie dunkle Gewitterwolken. Es war, als hätte sie Angst vor der Angst. Nein, sie würde diesem Wahnsinn nicht nachgeben. Nichts konnte ihre Ängste zerstreuen. Warbrick hatte Janines Brüste nie berührt. Es gab keinen Zusammenhang.
    Sie küsste ihren Gemahl heftig im Versuch, die Schatten zu vertreiben. Das konnte nicht allzu schwer sein, wusste sie doch, dass ihr Körper wollte, was FitzRoger ihr anbot. Dieses Wollen war wie eine Wärme, die sie durchströmte und sich wohlig in ihrem Bauch ausbreitete.
    Sie habe sich ihm verschlossen, hatte er gesagt. Imogen glaubte nicht, dass sie auch jetzt verschlossen war.
    Er murmelte etwas Zustimmendes, nahm ihr den kostbaren Gürtel ab und ließ seine Hand unter ihre Tunika gleiten.
    Ihr Körper bewegte sich voller Verlangen. Ihr Verstand sagte, es sei alles gut so.
    Doch die Angst, die schiere Panik, schrie Halt!
    Sie wehrte sich dagegen mit einem lauten »Ja«, obwohl ihr Herz vor Furcht wie wild pochte.
    FitzRoger musterte sie, und sie suchte in seinem Blick Halt. Er ergriff ihre Hand und hielt sie an seine Brust. »Ja?«, wiederholte er fragend.
    Sie nickte, mit jedem Quäntchen Kraft, das sie in sich finden konnte, wild gegen die Dämonen ankämpfend.
    Wer hatte die Gewalt über ihren Körper und ihren Geist – sie oder diese Teufel?
    Sie konnte es schaffen. Sie konnte es.
    »Du siehst verängstigt aus«, murmelte FitzRoger. »Wir werden sehr langsam vorgehen, und wenn du willst, höre ich auf.«
    »Mir wäre es lieber, wenn es schnell ginge«, hielt sie dagegen. »Ich weiß, dass es auch ganz schnell gehen kann. Ich habe gehört …«
    Er legte einen Finger auf ihre Lippen. »Es ist leichter für dich, wenn wir uns Zeit lassen. Vertrau mir, Imogen …«
    Langsam führte er ihre Hand an seinem Körper hinab bis zu seiner Erektion. Sie zuckte zurück, als sie ihn dort berührte, doch er ließ die Hand nicht entwischen. »Du brauchst keine Angst davor zu haben«, sagte er leise. »Er tut dir nicht weh, oder zumindest nur das erste Mal. Du bist für ihn geschaffen, Imogen. Akzeptiere es.«
    Ja, sagte sie sich. Frauen sind dafür geschaffen.
    Sie dachte an die Näherinnen und daran, wie sie sich gefreut hatten.
    Nein! , kreischten ihre Ängste. Denk an den Schmerz. Vergewaltigung. Blut. Schreie.
    Martha, erinnerte sie sich. Dora. Diese Huren unten im Saal, die in einer Nacht zehn Männer hatten. Ihre Mutter und ihr Vater.
    Janine!
    Frauen haben das ertragen seit Anbeginn der Zeiten. Es ist natürlich. Ich kann ruhig bleiben, ihn einfach seine Pflicht tun lassen.
    Ich kann es. Ich kann es. Ich kann es.
    Ihr Herz schlug so rasend schnell und laut, dass sie fürchtete, er müsse es hören.
    In ihrem Bemühen, sich zu beherrschen, griff sie zu. Er zuckte unter ihrer Berührung zusammen, und sein Glied schwoll an. In seinen Augen sah sie, wie stark sein Begehren war.
    Sie verlor die Kontrolle über sich, drückte sich mit aller Kraft von ihm weg. Da er sie nicht festhielt, stürzte sie zu Boden.
    Seinen Blick bemerkend, wich sie hastig zurück. »Es tut mir leid, es tut mir leid«, stieß sie hervor, und Tränen strömten ihr über das Gesicht. »Ich habe versucht …«
    Er vergrub das Gesicht in den Händen. »Dann lass es.« Er stand auf und wandte sich zum Gehen.
    »Bitte, verlass mich nicht!«, rief Imogen, doch dann schüttelte sie den Kopf. »Oh, es tut mir so leid. Geh, wenn du willst. Geh zu einer Hure. Es macht mir nichts aus. Es ist ja einzig und allein

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