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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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seine Knie. Er war zerzaust und noch immer glückstrunken. Sie erkannte ihn fast nicht wieder.
    »Ist das immer so?«, fragte sie.
    »Ich hoffe nicht. Ich möchte dich langsam und zärtlich lieben, in Frieden und Sicherheit. Wenn wir dafür ein wenig von der wilden Lust opfern, bin ich zufrieden.«
    Imogen blickte auf ihren zerfetzten Rock. Zum ersten Mal fragte sie sich, wie sie aussah, aber es schien nicht wichtig. »Meinst du das wirklich?«
    »Glaubst du, ich möchte dich immer in einer feuchten Höhle lieben, in Lebensgefahr?«
    Sie schaute auf. »Meinst du wirklich lieben?«
    Er wurde ernst. »Ach, Imogen, ich weiß nicht«, seufzte er. »Wenn so etwas existiert, dann kenne ich es nicht. Du bist mir sehr kostbar. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen.«
    »Du hättest mich auch geheiratet, wenn ich eine alte, schrumpelige Hexe wäre«, klagte sie wieder.
    »Ja.«
    »Und würdest mich mit deinem Leben beschützen.«
    »Ja.«
    »Und hättest die Ehe vollzogen.«
    »Ja. Aber wahrscheinlich eher früher.«
    Imogen blickte ihm in die Augen und kroch dann in seine Arme. »Ich bekomme wieder Angst.«
    Er hielt sie fest. »Versuch, dagegen anzukämpfen. Es ist nicht gut, Angst zu haben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir müssen Pläne machen.«
    »Hast du etwas auf Lager?«
    »Ja.« Sie rückte etwas von ihm ab. »Wir gehen durch die Geheimgänge …« Dann fiel ihr ein, was ihm das abverlangte. »Oh.«
    »Oh«, wiederholte er. »Ich tue alles, um nicht daran zu denken.«
    »Es ist nicht gut, Angst zu haben«, zitierte sie ihn schelmisch.
    »Ich könnte mich wahrscheinlich ganz gut ablenken, indem ich dich verprügle«, meinte er, doch in seinem Blick lag Wärme, und er leugnete seine Schwäche nicht.
    »Die Wache würde denken, du bringst mich um.«
    »Aber wenn er merken würde, dass ich dir nur ein paar Schläge verpasse, würde er mich anfeuern. Du hast ihn ja gehört. Er mag keine frechen Frauen.«
    Sie musste schon wieder lachen. »Oh, hör auf. Ich will jetzt wirklich nicht lachen.«
    »Ich möchte dich aber zum Lachen bringen.« Doch dann seufzte er. »Also, dann fahr fort. Welchen Plan hast du, meine Amazone?«
    »Warbrick weiß es noch nicht, aber er ist zu massig für die Geheimgänge.«
    »Das stimmt«, gab er interessiert zu. »Wird er einem seiner Männer so weit vertrauen, dass er ihn allein hineinlässt? Ja, denn sie werden, um wieder hinauszukommen, denselben Weg nehmen müssen.«
    »Das wird unsere Chancen verbessern.«
    Er schüttelte den Kopf. »Er wird mich als Garantie für deine Kooperationsbereitschaft bei sich behalten. Im Großen und Ganzen wäre ich dafür sogar dankbar.«
    »Das darfst du nicht!«
    Er blickte ihr in die Augen. »Diese Angst ist überwältigend, Imogen. Dagegen scheint der Tod leicht.«
    »Aber du bist schließlich auch hinter Renald hineingegangen …«
    »Ja, und das war wahrscheinlich das Tapferste, was ich je getan habe. Tatsächlich bin ich nur eine kurze Strecke gelaufen, dann bin ich gekrochen und habe gerufen, bis sie zu mir zurückkamen.«
    Imogen starrte ihn nur an. Nie hätte sie geglaubt, dass er sich ihr so öffnen würde. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, deshalb legte sie nur ihre Hand auf die seine.
    »Ich war verzweifelt und wollte wieder hinauskriechen«, fuhr er fort, »aber ich glaube, sie dachten, ich würde in meinem Zustand draußen am Steilhang abstürzen. Was wahrscheinlich richtig war. Renald hat mir geholfen, indem er mich ohnmächtig schlug. Sie wagten nicht, mich dort zu lassen, für den Fall, dass ich das Bewusstsein wiedererlangte, deshalb trugen sie mich – ich habe noch jetzt ein paar Blutergüsse davon. Ich kam aber noch vor dem Ende wieder zu mir, schaffte es jedoch, nicht wahnsinnig zu werden, indem ich die Augen geschlossen hielt und mir sagte, ich sei in einem sehr großen, sehr hellen Saal. Sobald ich draußen war, wurde mir dann furchtbar übel.«
    »Das weiß ich«, sagte sie mitfühlend. »Ein paar Bedienstete haben dich gesehen.«
    Erstaunlicherweise errötete er. »Es überrascht mich, dass sie trotzdem noch Respekt vor mir haben.«
    »Sie dachten, du hättest etwas Verdorbenes gegessen.«
    »Und du?«, fragte er. »Was denkst du?«
    »Sollte ich deshalb schlechter von dir denken?«
    Er zog sie in seine Arme und küsste sie. »Ich habe wahrhaft großes Glück mit meiner Gemahlin. Und jetzt hör dir meinen Plan an.«
    »Ja?«
    »Warbrick muss seine Männer aufteilen. Du wirst vermutlich die Gruppe anführen müssen, die

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