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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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ärgerlichem Ton. »Das ist los. Es ist so viel, dass Lord Warbrick mehr Männer braucht, um alles den Berg herunterzuschaffen.«
    »Wirklich?«, fragte der Mann ihre »Bewacher«.
    Die drei brummten zustimmend.
    »Erwarte nicht zu viel von denen«, feixte Imogen. »Die sind zu sehr damit beschäftigt, sich ihre Lieblingsstücke auszusuchen.«
    Der Mann trat näher, seine Augen glänzten. »Na, dann lasst doch mal sehen …«
    »Erst will ich sehen, ob mein Gemahl unversehrt ist!«, fuhr Imogen ihn an. »Aus dem Weg!«
    Er holte mit der Faust aus, hielt dann jedoch inne. »Du kriegst deinen Teil von Warbrick, du Hexe. Und ich werde meinen Spaß daran haben, da bin ich mir sicher!«
    Bestürzt erkannte Imogen jetzt die Stimme – es war der Mann, der sie in der Höhle bewacht hatte – und hätte beinahe nervös aufgelacht. Dann beeilte sie sich, mit ihren Begleitern ins Lager zu kommen. Mit einem kurzen Blick überzeugte sie sich davon, dass der Wachmann ihnen folgte. Er versuchte, auch die Strecke hinter ihnen im Auge zu behalten, doch die Verlockung des glänzenden Goldes war sogar für einen von Warbricks Männern zu stark.
    Imogen dankte stumm dem Mann, der die Teller mitgenommen hatte. Diese goldglänzenden Scheiben waren einfach eine ungeheuere Versuchung.
    Sie betraten das Lager. Ein kleines, sorgsam abgeschirmtes Feuer verbreitete gerade genug Licht, dass sie Warbricks Männer erkannte, die darum herum saßen, und auch die vier mit Knüppeln bewaffneten, die ihren Gefangenen bewachten. FitzRoger hing vornüber. Heilige Maria, Mutter Gottes, lass ihn nicht ohnmächtig sein!
    Der Mann mit den goldenen Tellern ließ einen davon mit einem lauten, metallischen Klang zu Boden fallen. Er kreiste unweit des Feuers – glänzendes, flirrendes Gold. Der zweite Mann stolperte, aus seiner Schatulle fiel ebenfalls Gold. Und der dritte umklammerte seinen Teil des Schatzes wie ein wahrhafter Geizkragen.
    Im ersten Moment rührte sich niemand, dann hob der erste von Warbricks Leuten ein Goldstück auf. Ein zweiter setzte sich in Bewegung. Dann noch einer. Sekunden später schienen sie alle vom Wahnsinn erfasst.
    Nur FitzRogers vier Bewacher regten sich nicht. Sie zuckten. Sie schmachteten. Man konnte ihnen ihr Verlangen, sich auf das Gold zu stürzen, ansehen, doch sie blieben auf ihrem Posten.
    Imogen drehte sich zum letzten ihrer Männer um. »Gib mir dieses Kästchen, du Trottel! Das ist die Schmuckschatulle meines Vaters, das sollst du nicht haben!« Sie entriss es ihm mit gespielter Heftigkeit, und sein Inhalt entleerte sich, für die vier gut sichtbar, auf den Boden.
    Während des Wartens in der Burg hatte sie sich die Mühe gemacht, alle Beutel auszuleeren, denn natürlich wussten diese Männer nicht, dass man verschiedene Arten von Schmuck getrennt aufbewahrte. Und so flogen nun unterschiedlichste kostbare Stücke durch die Luft diesen Kerlen entgegen.
    Imogen stürzte jammernd hinterher.
    Die Männer hechteten darauf zu, um vor ihr zugreifen zu können.
    Und nun stürmten Renald und seine Männer in das Lager.
    Einer durchschnitt FitzRogers Fesseln, noch ehe Imogen ihn erreichte. Doch ihr Gemahl war kaum frei, als einer seiner Bewacher die Situation erfasste und wütend mit seinem Knüppel ausholte. FitzRoger drehte sich, der Schlag traf ihn hart auf ein Schulterblatt, und er ging in die Knie. Nach Stunden reglosen Gefesseltseins verfügte er nicht mehr über seine natürliche, flüssige Beweglichkeit, und Imogen befürchtete, dass dieser Schlag ihm noch eine weitere Verletzung zugefügt hatte.
    Sie rannte auf ihn zu und zog ihren Dolch, um ihn zu verteidigen. Der Mann holte erneut aus, dieses Mal zielte er auf FitzRogers Rippen. Dessen Leute waren zur Stelle, doch sie schienen unendlich langsam zu sein, während Imogen alle Zeit der Welt zu haben schien, um zu entscheiden, wo sie zustoßen wollte. Sie erinnerte sich daran, dass er einmal gesagt hatte, man müsse versuchen, den Hals zu treffen, und so stieß sie das lange Messer nun dort in eine ungeschützte Stelle. Der Mann brüllte auf und wand sich, und sein Blut schoss in hohem Bogen auf sie zu.
    FitzRoger rappelte sich auf und zog sie in seine Arme, noch ehe ihr Gegner zu Boden ging.
    »Eine wahrhaftige Bluttaufe, meine Amazone«, sagte er mit einem bebenden Lachen.
    Imogen wischte sich mit ihrer zerschlissenen Tunika Blut und Tränen aus dem Gesicht und sagte sich, es sei nicht viel anders als beim Schweineschlachten, aber gleichzeitig zitterte sie von Kopf

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