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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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bis Fuß. Während um sie herum das Kampfgeschehen toste, blieb sie in den Armen ihres Gemahls; sie brauchte seinen Schutz und seinen Trost, aber gleichzeitig schützte sie auch ihn.
    Wie eine Füchsin mit einem Jungen ließ sie nichts an ihn herankommen.
    Renald rannte lachend vorüber und warf FitzRoger ein Schwert zu. Er fing es mit der linken Hand, jedoch ungeschickt. Wie schwer war seine Schulter verletzt? Er machte keine Anstalten, in die Schlacht einzugreifen, sondern stand schützend bei Imogen und dehnte und beugte seinen Körper, um seine Steifheit zu überwinden.
    Als der Gefechtslärm nachließ, ließ er sie los, um sich noch mehr zu strecken und seinen in Mitleidenschaft gezogenen Körper so gut es ging zum Funktionieren zu bringen. Er sagte nur ein Wort: »Warbrick?«
    »Er ist entweder in der Felswand oder unterwegs zum Lager.« Der Himmel wurde jetzt eindeutig hell. »Ein paar Mann bewachen den Weg hierher.«
    Jene von Warbricks Männern, die noch nicht geschlagen waren, erkannten, dass sie keine Chance mehr hatten, und kapitulierten; FitzRogers Leute entwaffneten und fesselten sie. Sie hatten Fackeln mitgebracht, die sie nun entzündeten, um den Kampfplatz zu erhellen.
    FitzRoger trat vor, die Arme um Imogen gelegt, als wollte er sie nie mehr gehen lassen.
    Renald kam zu ihnen. »Dein verrückter Plan hat tatsächlich funktioniert, Ty.« Seinen Worten war die unverhohlene Freude darüber anzumerken, dass sein Freund gerettet war.
    »Gier funktioniert immer«, entgegnete FitzRoger mit einer Nüchternheit, die sie beide in Erstaunen versetzte.
    »Warbrick?«, fragte Renald fast mit einem Seufzer.
    »Wo ist er?«
    »Ich hoffe, unsere andere Gruppe hat ihn aufgehalten. Er muss das hier gehört haben.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Ty, wir können ihn gefangen nehmen«, sagte Renald. »Henry wird dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe bekommt.«
    »Henry wird ihn wahrscheinlich nur enteignen und ins Exil schicken.«
    »Dann sind wir ihn auch los.«
    FitzRoger erwiderte nichts darauf. Er ließ Imogen stehen und ging zum Waldrand.
    Imogen betrachtete ihren Gemahl zum ersten Mal mit klarem Blick, und nun sah sie es, und auch Renald bemerkte es. FitzRogers Gesicht war übel zugerichtet; er hatte eindeutig noch mehr Schläge bekommen, nachdem sie ihn verlassen hatte. Aber das wirklich Bedenkliche war die Unbeholfenheit seiner Bewegungen. Die Pfeilwunde musste ihm Schmerzen im rechten Arm bereiten, und es würde an ein Wunder grenzen, wenn der Schlag mit dem Knüppel ihm nicht irgendetwas gebrochen hatte. Zudem trat er mit dem rechten Bein nicht richtig auf.
    Er war nicht in der Verfassung, einen Kampf durchzustehen, schon gar nicht gegen Warbrick.
    Imogen wusste, ihm das zu sagen, würde zwecklos sein. Sie betete, dass jemand Warbrick beim Versuch, ihn gefangen zu nehmen, getötet hatte. Hätte sie diese Situation vorausgesehen, dann hätte sie befohlen, ihn zu töten.
    Sie spähte in die dichten Schwaden am Fuß des Steilhangs, doch es war nicht erkennbar, was dort vor sich ging, und auch zu hören war nichts. Die Geschäftigkeit im Lager übertönte alle entfernteren Geräusche.
    Sie stiegen den Hang hinab. Imogen blieb dicht an FitzRogers Seite, Renald nur einen Schritt hinter ihnen. Ein paar Männer brachten Fackeln, die ein spärliches Licht verbreiteten.
    »Das war ein übler Hieb auf deine Schulter«, sagte Renald. FitzRoger ignorierte ihn.
    »Ist etwas mit deinem Bein?«
    »Es ist nur steif.«
    »Und im Schwertarm scheinst du auch steif zu sein.«
    FitzRoger ignorierte auch diese Bemerkung.
    »Ty …«, versuchte Renald zu protestieren.
    »Nein.«
    Das war durch und durch FitzRoger. Die Art von Befehl, die absolut keinen Widerspruch duldete. Imogen betete, sein Freund möge FitzRoger bewusstlos schlagen, bevor dieser mit seinem Wahnsinn fortfuhr. Das hatte Renald schließlich schon einmal in den Geheimgängen getan. Aber nun kam ihm dieser Gedanke anscheinend nicht.
    Sie fanden Warbrick am Fuß des Steilhangs, in die Enge getrieben wie ein wild gewordener Bär, der von der Meute umstellt war. Und wie ein mit einem Köder angelockter Bär hatte er Blut geleckt – nicht weit von ihm lag eine Leiche, und sein Schwert glänzte rot im Licht der Fackeln.
    FitzRoger drängte vorwärts; Imogen ging mit ihm. Als Warbrick ihn erblickte, fluchte er wild. »Ich hänge meine Männer an ihren eigenen Gedärmen auf!«
    »Sie haben es immerhin versucht«, konterte FitzRoger fast freundlich.
    Warbrick baute sich

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