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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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ich. Wir könnten ihn töten, aber wer weiß, was seine Männer dann tun?«
    »Wir könnten warten, bis Warbrick beim ersten Tageslicht hinuntergeht.«
    »Und riskieren, dass die Männer, die Ty festhalten, den Angriff beobachten. Nein. Wir müssen es mit Eurem Plan versuchen, auch wenn ich schon bessere gehört habe. Seid Ihr sicher, dass er von Ty stammt?«
    »Es ist nicht einfach«, erklärte Imogen, »wenn man sich in Lebensgefahr befindet, einen Plan zu fassen für eine Situation mit so vielen Unbekannten. Wir hatten erwartet«, fügte sie bissig hinzu, »dass Ihr schon in den Gängen sein und uns zu Hilfe kommen würdet.«
    »Beim Heiligen Kreuz!«, sagte Renald bewundernd, »Ihr klingt ja sogar schon wie Ty. Ich bin sicher, dass er auch etwas dazu zu sagen haben wird. Aber bis Mittag wussten wir nicht einmal, dass es ein Problem gab, und wir haben schon gar nicht damit gerechnet, dass jemand versuchen würde, in die Burg einzudringen. Es …« Er rieb sich die Nase. »Es hätte uns nicht gerade überrascht, wenn Ihr und Ty auf dem Heimweg getrödelt hättet.«
    Imogen errötete. »Kümmert sich jemand um die Männer in den Gängen?«
    Er stand augenzwinkernd auf. »Ich sehe nach.«
    Innerhalb kurzer Zeit war Stephen zurück, ein wenig zerzaust, aber unverletzt. »Diese Kerle kämpfen wie wilde Tiere. Wir haben drei Gefangene gemacht, der Rest ist tot oder schwer verwundet. Wir haben einen Mann verloren, Kevin.«
    Renald nickte nur, doch Imogen spürte ihre harte Entschlusskraft wanken. So gedankenlos hatte sie einen Mann in den Tod geschickt, einen Mann, der hier gesessen, sein Ale getrunken und seine Flohstiche gekratzt hatte … Doch dann dachte sie wieder an FitzRoger, der in Gefangenschaft darauf wartete, dass sie etwas unternahm.
    Einer der Überlebenden war Lig. »Dich kriege ich!«, knurrte er sie an. »Und dein Gemahl wird unter Schmerzen sterben, wenn Warbrick das erfährt!« Doch hinter seinen Worten hörte sie das blanke Entsetzen.
    »Keine Angst«, erwiderte Imogen süßlich. »Warbrick wird dich nicht mehr bestrafen können. Zieht sie aus, und fesselt sie«, befahl sie. »Wir brauchen ihre Rüstungen. Unsere Männer werden ihre Rollen übernehmen. Drei sollten reichen.«
    Die Männer fluchten laut, als sie gezwungen wurden, sich zu entblößen, deshalb ließ Imogen sie knebeln. Sie hatte keine Zeit für Mitgefühl. Die weißen, nackten Körper der Männer erinnerten sie an Maden; sie ließ sie in ein Verlies bringen.
    Drei Bewaffnete mit etwa der richtigen Statur legten die Lederrüstungen und die Helme der Gefangenen an. Imogen musterte sie. »Für die kurze Zeit und in der Dunkelheit wird es ausreichen. Durch den Nasenschutz der Helme sieht man eure Gesichter kaum. Aber denkt daran, sobald wir in das Lager kommen, müsst ihr den Schatz zur Schau stellen. Aller Augen werden dann auf euch gerichtet sein.«
    Sie wandte sich an Renald. »Der Rest von euch steht dann bereit, um sich jegliche Möglichkeit zunutze zu machen.«
    »Natürlich.« Doch sie bemerkte den verwirrten Blick in seinen Augen. In den Augen aller.
    Imogen hörte sich selbst, wie sie forsche Befehle erteilte, und hätte sich beinahe dafür entschuldigt. Sie verzichtete darauf. Alles, was jetzt zählte, war zu überleben.
    Sie eilte voraus zum erstbesten Einlass in die Geheimgänge, ohne länger daran zu denken, wer dann alles darüber Bescheid wusste. Begab sich in die Finsternis ohne einen Gedanken an Ratten, zündete mit ruhiger Hand die Laterne an und schritt rasch weiter bis dahin, wo der Schlüssel bereitlag.
    Dann führte sie, gefolgt vom metallischen Klirren und Rasseln der schwerfälligen Männer, den Weg zum Schatz an. Sie bemerkte, dass sie noch immer über die Gabe verfügte – ohne sich zu verletzen, schlüpfte sie gewandt durch das Gewirr der Klingen.
    Doch dann dachte sie daran, dass FitzRoger in einem Reigen ebensolcher Klingen gefangen war wie in einem Käfig. Imogen zauderte einen Moment und schickte ein Stoßgebet zum Himmel; dann sammelte sie sich wieder und hastete weiter. Sie schritt geradewegs durch den Vorhang von Spinnweben, watete durch die Pfütze, bog in den Korridor ein und öffnete das Schloss.
    In der Kammer angekommen, trat sie beiseite. »Nehmt mit, was Eurer Meinung nach am verlockendsten aussieht.«
    Die Männer, sogar Renald, starrten mit offenen Mündern auf den glitzernden Schatz.
    »Bewegt euch!«, schnauzte sie sie an, erzürnt über ihre Langsamkeit. »Nehmt, was euch am besten gefällt. Wenn

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