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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Leuten.
    »Ihr werdet mich nicht vergewaltigen«, sprudelte sie verzweifelt hervor. »Ich würde es dem König sagen, und Ihr müsstet teuer dafür bezahlen.«
    »Ich bin kein Vergewaltiger«, entgegnete er freundlich. Wieder ließ seine Miene diesen Anflug von Wärme erkennen. »Viele Männer begehren Euch, Ginger, und zwar nicht nur Eurer Burg wegen. Ihr seid sehr schön, wie Ihr wohl wisst, und Euer Haar …«
    Martha hatte ihr noch keine Zöpfe geflochten. Sein Blick folgte ihrem dichten, seidigen Haar über ihren Körper hinab. Imogen spürte, wie ihre Knie weich wurden, und dieses Mal nicht aus Angst.
    Er stützte die Hände zu beiden Seiten ihres Körpers gegen die Wand. Imogen fühlte sich seltsam eingeschlossen, aber nicht wie in einer Falle. Ihr Herz raste, und ihr Kopf schien irgendwie benebelt zu sein. Sie wusste, dass sie ein solches Tun eigentlich nicht zulassen sollte, und dennoch, trotzdem …
    »Hört auf«, flüsterte sie.
    »Aufhören womit?«, flüsterte er zurück.
    Sie starrte ihn an, und er senkte seine Lippen langsam auf die ihren. Sie waren weich und warm. Wieso hatte sie gedacht, sie würden kalt und hart sein?
    Er neigte den Kopf und küsste sie inniger. Imogen erhob die Hände, um ihn wegzudrücken, doch ein tiefes Gefühl überwältigte sie, und ihre Hände legten sich auf seine Schultern – Schultern wie Felsen, doch unter der Seide waren sie warm.
    Langsam liebkosten seine Lippen ihren Mund. Noch nie zuvor war sie so geküsst worden. Sie hatte nicht gedacht, dass es ihr gefallen würde. Es war wie ein feuriges Gewürz, als seine Zunge über ihre Lippen wanderte. Sie stöhnte. Dann glitt die Zunge in ihren Mund und bewegte sich an der Innenseite ihrer Lippen entlang.
    Imogen zuckte zurück. »Das dürft Ihr nicht! Es ist eine furchtbare Sünde!«
    »Wirklich?«, fragte er. Jetzt strahlte er echten, herzlichen Humor aus. Er ergriff eine Strähne ihres Haars, legte die Hand um ihren Hinterkopf, und sein Daumen streichelte ihre Wange. »Sich zu küssen ist kein Verbrechen, Imogen.«
    »Father Wulfgan sagt, es ist …« Imogen wusste, sie musste dies beenden, bevor etwas Schreckliches passierte. Der Kaplan hatte sie gewarnt, dass solche Küsse zu unanständigen Berührungen führten, und unanständige Berührungen führten zu Lust.
    Und Lust führte geradewegs ins Höllenfeuer.
    Bestimmt hatte sie das Höllenfeuer berührt, und deshalb war ihr so heiß geworden …
    Sie schlüpfte unter seinen Armen hindurch und brachte die ganze Breite des Gemachs zwischen sich und ihn.
    FitzRoger versuchte nicht, sie aufzuhalten; er lehnte sich einfach an die Wand und verschränkte die Arme. »Ist das dieser dürre Priester mit den verkrüppelten Händen? Der, der versucht, uns dafür, dass wir im Kampf Männern das Leben nehmen, Buße aufzuerlegen?«
    Sie nickte und legte sich eine Hand auf den Mund. »Oh, er wird mir schreckliche Bußen auferlegen. Ich werde eine Woche auf den Knien verbringen müssen. All dieses Morden, nur meinetwegen. Und dass ich mich von Euch küssen ließ. Und vorgab …« Sie verstummte und blickte nervös zu ihm hinüber.
    »Ich wusste, dass der Bauch nicht echt war, Ginger.«
    Das verletzte ihren Stolz. »Das glaube ich nicht.«
    »Ich lüge nicht. Oder nur dann, wenn es absolut notwendig ist.«
    »Woher habt Ihr es gewusst?«
    »Nach Eurem Abenteuer gestern war er verrutscht. Aber ich hatte mich schon davor gewundert. Es kam mir einfach so unwahrscheinlich vor.«
    »Warum habt Ihr dann nichts gesagt?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich wollte sehen, wie lange Ihr dieses Spiel durchhalten würdet. Es war eine schlaue Verkleidung und gut gemacht. Als ich Euch das erste Mal sah, dachte ich wirklich, Ihr könntet jeden Moment niederkommen. Auch so eine Idee Eures Seneschalls, nehme ich an.«
    »Nein«, widersprach Imogen stolz. »Das war meine Idee. Er hat mir bloß geholfen.«
    FitzRoger nickte anerkennend.
    »Wie geht es Siward?«, fragte sie herausfordernd.
    »Ich habe nach ihm schicken lassen.« Er kam auf sie zu. »Ihr habt Eure Sache sehr gut gemacht, wer auch immer dabei das Sagen hatte. Ihr seid Warbrick entkommen und habt Euch diese eklige Verkleidung angelegt. Jedenfalls«, fuhr er fort, und seine Lippen zuckten dabei, »hat sie mich angeekelt. Und Ihr seid gelaufen, bis Eure Füße zerschunden waren, und hattet trotzdem noch den Mut, mir die Stirn zu bieten – im übertragenen, wenn nicht sogar im wörtlichen Sinn. Doch, für ein so unerfahrenes Mädchen habt Ihr Euch

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